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Bianca Exklusiv Band 0226

Bianca Exklusiv Band 0226

Titel: Bianca Exklusiv Band 0226 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisette Belisle Kathy Clark Jacqueline Diamond
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holte die Umschläge hervor. „Eigentlich hätte ich noch warten sollen, aber ich konnte nicht.“
    „Was hat das alles zu bedeuten?“
    „Es tut mir leid, dass er es dir nicht selbst gesagt hat. Er hat alles aufgegeben, um keinen Keil zwischen dich und deine Familie zu treiben. Er wollte immer nur dich. Weißt du überhaupt, was für ein Glück es ist, so geliebt zu werden?“
    „Moment mal“, warf Jared ein. „Olivia ist nicht für Drews Entscheidungen verantwortlich.“
    „Ich habe vergeblich versucht, es ihm auszureden. Er hat dir alles überschrieben. Hast du ihn nicht deswegen geheiratet? Um dir ‚Stone’s End‘ zu sichern?“
    „Natürlich nicht.“ Olivia öffnete den kleineren Umschlag und zog einen weißen Briefbogen heraus. Murmelnd las sie: „Ich hoffe, du wirst irgendwann verstehen, warum ich gehen musste. Es ist das Beste. Ich bereue nur, dir nie gesagt zu haben, dass ich dich geliebt habe. Drew.“
    Olivia starrte auf seine kühne Unterschrift unter dem Abschiedsbrief. Sie las ihn immer und immer wieder, bis sich die Worte in ihr Gedächtnis eingeprägt hatten wie Eiskristalle – kalt und hart und durchsichtig.
    Ich habe dich geliebt, hatte er geschrieben. Hatte sie diese Liebe zerstört?
    Sie zerknüllte den Bogen in der Hand und blickte aus dem Fenster auf die sanften Hügel und Felder von „Stone’s End“ – dem Ort, der ihr die lang ersehnten Wurzeln gab, der ihr zunächst so fremd erschienen war und nun ihr Zuhause darstellte.
    Sie hatte alles und jeden dort ins Herz geschlossen. Sie hatte ihren Stolz geopfert, um es in Besitz zu nehmen. Hatte sie auch die Liebe geopfert?
    Tränen brannten in ihren Augen, als ihr Blick auf die neu gepflanzten Setzlinge fiel, die eines Tages zu einer unerschöpflichen Einnahmequelle heranwachsen würden. Drew hatte ihr diesen Traum erfüllt. Eigentlich bewies das seine Liebe. Doch diese Einsicht kam zu spät.
    Jared, der inzwischen die Papiere aus dem anderen Umschlag genommen und überflogen hatte, rief verblüfft in ihre Gedanken: „Er hat dir alles überschrieben! Das Sägewerk und ‚Stone’s End‘. Was zum Teufel führt er jetzt wieder im Schilde?“
    „Oh je, nun haben wir den Schlamassel“, warf Fred ein. „Ihr wisst ja, was ich immer sage …“
    Bitter unterbrach Olivia ihn. „Ja, ja, ein Stinktier legt seine Streifen nie ab.“
    Mit verwundeter Miene schüttelte Fred den Kopf. „Ich wollte sagen, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient.“
    „Na ja, vielleicht hatte er es doch nicht auf ‚Stone’s End‘ abgesehen“, räumte Jared nachdenklich ein. „Er würde niemals kampflos auf etwas verzichten, das ihm am Herzen liegt. Er mag viele Fehler haben, aber er ist kein Drückeberger. So viel weiß ich von ihm. Vielleicht habe ich mich in ihm geirrt.“
    Olivia blickte ihren Bruder verblüfft an. Der trotzige Charakter der Carlisles war ein Fluch. Jared hatte ihn von Ira geerbt, ebenso wie Jessie und sie selbst. Anstatt ihr Herz sprechen zu lassen, hatte sie ihren Stolz zwischen sich und Drew treten lassen und ihm ihr Vertrauen entzogen, als er sie am meisten gebraucht hatte.
    „Nur vielleicht?“, entgegnete sie sarkastisch. „Aber wie auch immer, jetzt ist er weg.“
    „Er ist offensichtlich verrückt nach dir“, wandte Jared ein. „Was willst du jetzt also tun?“
    Am liebsten hätte sie sich irgendwo verkrochen und ihre Wunden geleckt. „Was soll ich schon tun? Es ist zu spät. Außerdem wüsste ich gar nicht, was ich ihm sagen soll.“
    Bis dahin hatte Rita die Szene stumm verfolgt. Nun sagte sie sanft: „Es ist ganz einfach. Sag ihm, dass es dir leidtut.“ Sie lächelte versonnen. „Wenn er dich liebt, reicht ihm das.“
    Die morgendlichen leichten Schauer hatten sich in dichten Schneefall verwandelt. Im Nordwesten braute sich ein schwerer Sturm zusammen. Drew hoffte, Presque Island zu erreichen, bevor das Wetter richtig schlimm wurde und die Nacht hereinbrach.
    Kurz vor der Bezirksgrenze hörte er eine Polizeisirene. Ein blaues Blinklicht durchschnitt die weiße Welt um ihn her. Ein Blick auf den Tacho verriet ihm, dass er die vorgeschriebene Geschwindigkeit nicht überschritt.
    Er hielt am Straßenrand an und verspürte Erleichterung, als er Seth aus dem Streifenwagen steigen und auf sich zukommen sah.
    Drew stieg ebenfalls aus. „Ich bin froh, dass du mich eingeholt hast. Ich hatte gehofft, dich zu sehen, bevor ich verschwinde.“
    „Und ich hoffe, dass du es dir anders überlegst und bleibst. Du

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