Bianca Exklusiv Band 0226
jemand gesagt, dass Dana zwei Cousins hat?“, fragte Hugh. „Angela ist elf und William ist dreizehn.“
„Das ist wundervoll. Ich hoffe, sie haben nichts gegen den Familienzuwachs einzuwenden.“
„Ich habe ihnen schon von ihr erzählt.“ Grace spazierte mit Dana durch den Raum, ließ sie ein Sofakissen befühlen und eine CD untersuchen. „William ist nicht sonderlich interessiert, da er ein Junge ist, aber Angela freut sich über ein Baby in der Familie.“
„Und Grandma auch“, murmelte Hugh.
„Allerdings.“ Grace setzte sich auf das Sofa, und Dana kuschelte sich vertrauensvoll auf ihren Schoß.
Im Flur wurde eine Tür zugeschlagen, und dann ertönten Stimmen. Hugh hörte seinen Neffen nach etwas zu essen verlangen und seine Nichte nach dem Baby fragen.
Seine Schwägerin und ihre Tochter betraten gleichzeitig das Wohnzimmer. Beide hatten lange dunkle Haare, doch Angela trug sie offen und Cindi zu einem Knoten geschlungen.
Angela sank neben ihrer Großmutter auf die Couch und begann mit Dana zu spielen.
Cindi musterte Meg mit einem Anflug von Unbehagen. „Hallo. Ich bin Andrews Frau Cynthia.“
„Besser bekannt als Cindi“, warf Hugh ein.
Meg lächelte. „Ich bin Margaret, besser bekannt als Meg.“
Die beiden Frauen musterten einander. Hugh erwartete eine freundliche Bemerkung von seiner Schwägerin, die jedoch ausblieb. Da sie angeboten hatte, Meg ihren Freunden vorzustellen, hielt er es nicht für vorsätzliche Feindseligkeit. Dennoch erstaunte ihn ihr verschlossenes Verhalten.
„Sie haben zwei Kinder?“, erkundigte sich Meg.
„William und Angela. Sie halten mich beschäftigt“, erwiderte Cindi und verstummte erneut.
Kann sie nicht wenigstens etwas über das Baby sagen? dachte Hugh ein wenig ungehalten. Dennoch beschloss er, ihr Schweigen als Verlegenheit zu interpretieren.
Kurz darauf kam William herein und verlangte Cindis Hilfe bei den Hausaufgaben, und der unbehagliche Moment verflog.
Hugh fragte sich, wie Meg sich fühlen mochte. Sie wirkte gelassen, doch bestimmt war es nicht einfach für sie, so viele Fremde auf einmal kennenzulernen.
Zum ersten Mal wünschte er sich, nicht in diesem großen Haus zu wohnen. Wie viel schöner wäre es doch, ein eigenes Zuhause zu besitzen, in dem sie zu dritt zusammen sein konnten.
Nun, wenn Meg einwilligte, ihn erneut zu heiraten, wollte er nicht allzu weit entfernt ein Haus kaufen. Dann konnten sie an seiner Familie teilhaben, ohne auf Privatsphäre verzichten zu müssen.
Vor dem Dinner ging Meg in ihr Zimmer, um sich umzukleiden. Sie hatte sich noch nie für eine Mahlzeit umgezogen, doch es war eine gute Ausrede, um der Familie zu entfliehen.
Das Gästezimmer war groß und sonnig. Meg setzte sich auf die Bettkante und blickte aus dem Fenster. Sie konnte den Pool sehen, das Badehaus und einen Tennisplatz.
Wie konnte man sich in derartigem Luxus wohlfühlen? War es nicht unangenehm, sich bedienen zu lassen? Sie war es gewohnt, selbst alles in die Hand zu nehmen, ihre Küche und ihr Leben selbst zu führen.
Hugh wirkte in diesem Herrenhaus ebenso reizvoll wie in ihrem Wohnwagen und doch wie ein Fremder, weil er in diese ihr fremde Umgebung gehörte.
Zum Glück hatte er zugestimmt, sie am nächsten Wochenende zu besuchen. Wenn er mit seinen alten Freunden verkehrte, wurde er vielleicht dem alten Joe wieder ähnlicher und weniger diesem Produkt seiner vornehmen Familie.
Meg versuchte, das Verhalten seiner Familie zu ergründen. Grace und Angela waren offensichtlich von Dana angetan, aber Cindi wirkte abweisend. Missfiel es ihr womöglich, mit einer Kellnerin verwandt zu sein?
Ein Klopfen an der Tür riss Meg aus ihren Grübeleien. Ohne auf eine Antwort zu warten, trat Hugh ein.
Sie legte einen Finger an die Lippen und deutete zu Dana, die in ihrem Laufstall schlief.
Lächelnd musterte er Dana und flüsterte: „Niedlich. Sie ist bei meiner Familie ausgezeichnet angekommen.“
„Ich bin nicht sicher, ob ich das von mir auch sagen kann.“
Er setzte sich zu ihr auf das Bett. „Cindi braucht eine Weile, um aufzutauen.“
„Ich freue mich darauf, dass du mich wieder besuchst. Dieses Haus ist wundervoll, aber bei mir ist es gemütlicher.“
„Da hast du recht. Ich denke daran, mir ein eigenes Haus zu kaufen. Ein paar Meilen von hier gibt es mehrere bescheidenere Anwesen.“
„Warum willst du ein eigenes Haus?“, hakte sie mit einem Anflug von Angst nach.
„Wegen der Privatsphäre.“
„Du willst allein
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