Bianca Exklusiv Band 0226
fühlte. „Das freut mich. Ich möchte, dass du dich an alles erinnerst.“
„Dadurch könnte ich gefährlich werden“, neckte er.
„Ich freue mich darauf.“
8. KAPITEL
Am Sonntag musste Meg am frühen Nachmittag aufbrechen, denn sie hatte versprochen, nach zwei freien Tagen an diesem Abend wieder zu arbeiten.
Nachdem sie gepackt hatte, ging sie sich von Hannah verabschieden.
„Hugh ist ein guter Mann“, sagte Hannah. „Gestern hat er seine Mutter gebeten, eine Hilfskraft für mich zu engagieren, und sie hat eingewilligt.“
„Ich weiß, dass er ein guter Mann ist“, erwiderte Meg. „Ich weiß nur nicht, ob er noch mein Mann ist.“
„Ich kenne ihn seit zwanzig Jahren. Er hatte Freundinnen, aber keine wie Sie. Sie sind die Richtige.“
„Danke.“ Meg umarmte sie und ging.
Dieses Wochenende hatte ihr Bild von Joe – von Hugh – verändert. Sie hatte akzeptiert, dass seine Familie und Leute wie Hannah auch Ansprüche an ihn stellten und ihn in gewisser Hinsicht besser kannten als sie selbst. Sie würde ihn teilen müssen. Solange sie den Hauptteil von ihm bekam, war es ihr recht.
Zu ihrer Erleichterung war Andrew zum Golfen gefahren, und Cindi brachte die Kinder zu deren Freunden.
Gerade als Meg ihr Gepäck in den Kofferraum legte, kam ein leuchtend roter Sportwagen die Auffahrt hinauf und blieb abrupt stehen. Cindi schaute durch das geöffnete Fenster, so als wollte sie etwas sagen.
Hoffentlich nichts Unangenehmes, dachte Meg und trat zögernd zu ihr. „Ich werde in ein paar Minuten aufbrechen.“
„Hat es Ihnen hier gefallen?“
Das war eine seltsame Frage von Cindi, die das ganze Wochenende kaum mit Meg gesprochen und lediglich direkte Fragen beantwortet hatte. „Ja, sehr gut.“
Eine Pause folgte. Schließlich sagte Cindi: „Ihre Tochter ist niedlich.“
„Danke. Ihre Kinder sind wundervoll. Dana ist Angela sehr zugetan.“
„Angela liebt es, mit Dana zu spielen. Sie ist oft ziemlich launisch. Es war schön, sie so fröhlich zu erleben.“
„Ich nehme an, die Pubertät ist schwierig für Kinder und Eltern. Wenn Dana so weit ist, werde ich Sie um Rat bitten.“
„Ich bin nicht sicher, ob ich von Nutzen sein werde“, entgegnete Cindi mit einem Lächeln. „Ihr Besuch hat Grace auch gutgetan. Der Tod ihrer Schwester hat sie sehr getroffen.“
„Das ist verständlich.“
„Dana hat ihr ein bisschen von Meredith zurückgegeben. Ich hoffe, dass wir Sie bald wiedersehen. Gute Fahrt.“
„Danke.“
Cindi fuhr weiter, und Meg blickte ihr verwundert nach. Wieso hatte sie nicht erkannt, dass Cindi nur schüchtern war und das ganze Wochenende gebraucht hatte, um aus sich herauszukommen?
Wenige Minuten später war Meg zur Abfahrt bereit. Es freute sie, dass Grace und Cindi aus dem Haus kamen und sich herzlich verabschiedeten, aber sie hatte gehofft, einen Moment mit Hugh allein zu sein.
Er trat an ihr Fenster und versprach: „Ich komme am Samstag so früh wie möglich.“
„Ich kann mir nicht jedes Wochenende freinehmen und muss am Abend arbeiten“, erklärte Meg. „Aber dadurch hast du mehr Zeit mit Dana.“
„Wir werden uns schon die Zeit vertreiben.“ Er zögerte, und einen Moment lang dachte sie, er wollte sie küssen. Dann ging er zum Heck, beugte sich zum geöffneten Fenster und küsste stattdessen Dana, die in ihrem Babysitz auf dem Rücksitz saß.
Da seine Mutter und Schwägerin zusahen, war es um der Diskretion willen vermutlich besser so. Aber Meg wollte nicht diskret sein. Sie wollte Joes Liebste sein. Oder besser gesagt Hughs.
„Auf Wiedersehen.“ Sie winkte und startete den Wagen.
„Wir werden Sie vermissen!“, rief Cindi. „Hoffentlich bis bald!“
Das Leben ist voller Überraschungen, dachte Meg und fuhr los.
Der lang erwartete Brief traf am Donnerstag ein. Chelsea reichte ihn Hugh, sobald er aus einem Untersuchungszimmer kam. „Ich wollte sichergehen, dass Sie ihn als Erster bekommen“, sagte sie augenzwinkernd. „Wer weiß, was Andrew damit getan hätte.“
Er lächelte. Beide wussten, dass Andrew den Brief niemals unterschlagen hätte. „Danke“, sagte er und ging mit klopfendem Herzen in sein Büro.
Seine Hände zitterten, als er den Umschlag öffnete, die Papiere entfaltete und das oberste Blatt überflog. Es war eine Zusage, von Dr. Vanessa Archikova persönlich unterzeichnet.
Sie und ein Beratergremium hatten ihn stundenlang interviewt, nach seiner Philosophie ausgefragt und seine Gründe für den Wunsch nach Teilnahme an dem
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