Bianca Exklusiv Band 0226
rief sie erfreut, drehte sich um und erblickte Hugh. Ihr Haar tanzte um ihr glühendes Gesicht, als sie zu ihm lief. „Du bist früh da.“
„Andrew hat den Dienst für mich übernommen.“ Vor Verlegenheit in Gegenwart der anderen legte er nur einen Arm um ihre Taille, statt sie zu umarmen. „Ich bin froh, dass du mir die Nachricht hinterlassen hast. Wo ist Dana?“
„Bei meiner Nachbarin, Abbie.“
„Aber wir sehen sie bald, oder?“
„Sobald wir nach Hause kommen“, versicherte sie, während sie zu den anderen traten.
„Er ist es wirklich!“, rief Rosa.
„Du hast dir eine rote Strähne färben lassen“, stellte er fest. „Es sieht schick aus.“
„Du erinnerst dich also, wie sie vorher aussah“, stellte Sam fest. „Du machst Fortschritte, mein Freund.“
„Ob er sich auch noch erinnert, wie man bowlt?“, warf Judy ein.
Eine Szene tauchte vor Hughs geistigem Auge auf. Er selbst, wie er ungeschickt eine Kugel warf und beobachtete, wie sie in die Rinne glitt. „Wie soll ich mich an etwas erinnern, was ich nie konnte? Ich war ein Versager.“
„Es freut mich zu hören, dass der Doktor nicht besser ist, als Joe es war“, meinte Ramon. „Jemand muss schlechter sein als ich.“
Und so war es auch. Als Hugh an die Reihe kam, landete die erste Kugel in der Rinne, und die zweite warf nur wenige Pins um.
„Zum Glück hast du deine Leistung nicht verbessert“, scherzte Sam. „Dadurch wissen wir wenigstens, dass du es wirklich bist.“
Um ein Uhr begaben sich Rosa und Ramon in ihre Geschäfte, während Meg und Joe von Judy und Sam zum Mittagessen eingeladen wurden.
Miguel hielt die Stellung, unterstützt von einer Kellnerin und einer Hilfsköchin, die Hugh nicht kannte.
„Der Neue, der heute Nachmittag anfangen sollte, hat vorhin angerufen“, teilte Miguel Sam mit. „Er hat sich angeblich einen Knöchel gebrochen. Und ich muss meine Großmutter vom Flughafen abholen.“
„Ich kann auch nicht länger bleiben“, sagte die Kellnerin. „Mein Mann passt bis zwei Uhr auf die Kinder auf, aber dann muss er zur Arbeit.“
„Meg, du musst heute früher anfangen“, sagte Sam in flehendem Ton. „Und Joe, ich meine Hugh, könntest du vielleicht am Tresen aushelfen?“
Mit einem Anflug von Besorgnis stellte er fest, dass seine Erinnerungen sich nicht auf die Tätigkeit als Kellner erstreckten. Aber wie konnte er seinen Freund im Stich lassen? „Ich versuche mein Bestes, wenn Meg einverstanden ist.“
Mit einem Seufzen sagte sie: „Ich hatte mich eigentlich auf etwas Freizeit gefreut, aber uns bleibt wohl keine andere Wahl. Ich rufe Abbie an und frage, ob sie Dana länger behalten kann.“
Wie sich herausstellte, hatte Abbie geplant, mit ihren Enkelkindern die Farm von Freunden zu besuchen, und sie war gern bereit, Dana mitzunehmen.
Im Hinterzimmer schlüpfte Meg in ihre Uniform, die aus Rock und Bluse in Grau und weißer Schürze bestand. Währenddessen zog Hugh sich im Waschraum eine Ersatzkluft von Miguel an.
Das graue Hemd spannte sich über seiner muskulösen Brust, und die dazu passende Hose betonte seine schmalen Hüften. Selbst in der schlichten Kleidung wirkte er in ihren Augen durch sein imposantes Auftreten wie ein gewichtiger Mensch.
Zu seiner Erleichterung flogen ihm die Routinehandgriffe wieder zu. Geschickt füllte er die Gewürzstreuer und Serviettenhalter auf, und er war ein Ass im Kaffeekochen.
Der Umgang mit den Kunden erwies sich als schwieriger. Seinen ersten Fauxpas beging er, als er einem untersetzten Mann in den Vierzigern zwei Donuts zum Mitnehmen servierte und in Rechnung stellte.
„Was ist das?“, wollte der Mann wissen.
„Zwei Donuts zu fünfundsiebzig Cent das Stück.“
„Ich habe Sie doch schon mal gesehen, oder?“ Der Mann musterte ihn argwöhnisch.
„Mich?“
„Wen sonst? Glauben Sie etwa, dass ich mit der Wand rede?“
Hugh fragte sich, ob er es mit dem Unruhestifter der Stadt zu tun hatte, als Judy herbeieilte und einwarf: „Die Donuts werden natürlich nicht berechnet, Chef Oblado.“
Chef? Etwa wie in Polizeichef? fragte sich Hugh verblüfft, denn der Mann war in Zivil. „Entschuldigung, ich habe Sie nicht erkannt.“
„Sie sind doch der Vermisste, oder? Megs Mann. Ich habe gehört, dass man Sie gefunden hat. Was für eine Geschichte!“
„Allerdings.“
„Ich war zuerst misstrauisch, als Sam Sie angeschleppt hat“, gestand der Polizeichef ein. „Aber nach einer Weile mochte ich Sie ganz gern. Es freut mich, dass Sie wieder
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