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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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einem Urwald, der vor Leben vibrierte, und sah zahlreiche Vögel mit prächtigem Gefieder ...
    Nick war schon sehr lange fort. War er in Schwierigkeiten? Hatten die Schmuggler sie bereits eingekreist, und war er ihnen direkt in die Arme gelaufen? Aus der leichten Beunruhigung wurde plötzlich Panik. Dany hob einen Ast auf. und rannte ins Dickicht. Bereits nach wenigen Schritten lief sie Nick direkt in die Arme und warf ihn fast um. Er runzelte verärgert die Stirn.
    „Habe ich dir nicht gesagt ..." Offensichtlich versuchte er mühsam, sich zu beherrschen.
    „Verflixt, wohin willst du?"
    Dany senkte den Kopf. „Ich ... ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Die Schmuggler ..."
    Sie sprach nicht weiter.
    „Und was hättest du dann gemacht? Wärst du wie Superman über die Ganoven hergefallen - scharf bewaffnet mit einem Stock -, um mich zu retten?" Nick lächelte humorlos.
    „Keine Sorge. Das nächste Mal werde ich mich nicht mehr darum kümmern. Meinetwegen können sie dich schnappen. Und dann bin ich dich los", entgegnete sie hitzig.
    „Richtig." Nick nahm ihr den Ast aus der Hand und brach ihn verächtlich entzwei, bevor er ihn in die Büsche warf.
    Das hat er nur getan, um mir zu zeigen, wie dumm ich mich verhalten habe, dachte Dany mürrisch. Als er seinen Rucksack geschultert hatte und ihr Bündel aufheben wollte, riss sie es ihm aus der Hand.
    „Vielen Dank. Das kann ich selbst tragen."
    Nick zuckte gleichgültig die Schultern. „Wie du willst." Ohne sich nach ihr umzusehen, ging er voraus. Erst nach etwa fünf Minuten blieb er stehen. Dany holte ihn ein und folgte seinem Blick.
    „Ein Haus? Hier?" fragte sie überrascht.
    „Ja. Eine Hazienda."
    „Aber ... wohnt hier jemand?"
    „Sieh genau hin."
    Üppige grüne Pflanzen wucherten entlang der Mauern. Das schräge Dach war noch unbeschädigt, aber ebenso verblichen wie die Wände. Um die Veranda und die schmiedeeisernen Balkone rankten sich wild wuchernde Bougainvillea und weiße Jasminsträucher, die einmal jemand liebevoll gepflanzt und gepflegt hatte. Man konnte noch erkennen, dass das Haus früher wunderschön gewesen war, doch jetzt machte es einen traurigen Eindruck.
    „Es ist also verlassen?" flüsterte Dany leise und trat einen Schritt näher zu Nick.
    „Ja, ich habe mich im Inneren bereits gründlich umgesehen. Wir werden die Nacht hier verbringen. So hast du wenigstens einmal ein richtiges Dach über dem Kopf."
    „Und die Eigentümer - sind sie tot?" Ihr Mund war plötzlich wie ausgetrocknet.
    Nick sah sie an und lachte. „Du hast wohl zu viele Gruselfilme gesehen." Doch dann legte er ihr den Arm um die Schultern. „Keine Angst. Ich verspreche dir, hier gibt es keine Geister."
    „Aber warum sollte hier jemand leben wollen?"
    „Vor einigen Jahren hat die Regierung ein Projekt gestartet, um den Anbau von Kautschuk in diesem Gebiet zu fördern. Man hat einige Menschen aus Santa Clara hierher gelockt und ihnen entsprechendes Anfangskapital gegeben. Der Plan scheiterte jedoch, und die Gebäude verfielen langsam. Jetzt holt sich der Urwald die gerodeten Gebiete wieder zurück. Dieses Haus muss eine der Haziendas gewesen sein."
    Dany folgte ihm die Stufen zur Veranda hinauf und bahnte sich einen Weg durch den süß duftenden Jasmin zur Eingangstür. Im Haus war es dunkel und roch durchdringend nach Moder. Sie war erleichtert, als Nick einen wackligen Laden öffnete und Sonnenlicht in den Raum flutete. Außer einigen Überresten von zerbrochenen Möbelstücken befanden sich nur zwei mit Plastikplanen abgedeckte Sessel und eine Kommode aus Bambusrohr in dem Zimmer.
    Der nächste Raum musste früher die Küche gewesen sein. In der Mitte standen ein großer Tisch und zwei Holzstühle. An der Wand hingen noch einige Küchengeräte, und neben der Tür befand sich ein Holzofen. Zusammen gingen Nick und Dany von Zimmer zu Zimmer.
    Ihre Schritte hallten leise wider, und überall wirbelten sie Staubflocken auf. Schließlich betraten sie den letzten Raum an der Rückseite des Hauses. Nick öffnete den Laden, und in dem grünlich schimmernden Licht, das durch die Kletterpflanzen vor dem Fenster drang, sah Dany ein großes, metallgerahmtes Bett mit einer Matratze. Als Nick vorsichtig gegen die Unterlage stieß, rieselte Sägemehl aus mehreren Löchern.
    „Es sieht so aus, als ob du heute den Luxus eines Fünf-Sterne-Betts genießen könntest", sagte er ironisch.
    „Herrlich." Sie betrachtete die Matratze, als wäre sie mit zarten Daunenfedern gefüllt.

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