Bianca Exklusiv Band 11
„Aber ist sie nicht feucht?" fragte sie und nieste.
„Es bleibt noch einige Stunden hell. Ich werde sie zum Lüften in die Sonne legen, während du die nassen Sachen ausziehst."
Dany zog die Decke nach oben, die sie sich wie einen Sarong um den Körper gewickelt hatte. Vielleicht würde sie dieses Stück wie ein modernes Gemälde in ihrem Apartment an die Wand hängen, wenn sie wieder in London war. Während der letzten Tage war die Decke für sie wirklich lebenswichtig geworden. Sie hob die verschmutzten Kleidungsstücke auf und ging wieder hinaus.
Hinter der Hazienda floss ein kleiner Bach vorbei, an dessen Ufer jemand einige große Steine gelegt hatte. Hier hatten sicher die Frauen, die das Haus bewohnt hatten, gewaschen.
Eine Zeit lang betrachtete sie den Fluss und dachte bedrückt an all die Hoffnungen, die nun zerschlagen waren. Dann kniete sie nieder und schwenkte die Kleidungsstücke in dem klaren Wasser.
„Das ist eine gute Idee."
Dany war gerade dabei, die frisch gewaschenen Jeans über einen Busch in die Sonne zum Trocknen zu legen, als sie Nicks Stimme hörte. Unter dem Arm hatte er ein Bündel Holz, das er nun neben der Tür fallen ließ.
„Wenn du schon dabei bist, kannst du das für mich waschen."
Als sie zu ihm aufsah, zog er sein Hemd über den Kopf und warf es neben ihr auf den Boden. Dann stieg er aus den Stiefeln und streifte die Socken ab. Schließlich öffnete er unbefangen den Reißverschluss seiner Hose und zog sie herunter. Plötzlich befand sie sich auf Augenhöhe mit seinem schwarzseidenen Slip, der sich eng an die Hüften schmiegte.
Darüber spannten sich kräftige Bauchmuskeln, und darunter kräuselten sich dunkle Haare an der Innenseite seiner Oberschenkel. Seine Haut zeigte keine weißen Streifen. Er muss nackt sonnenbaden, dachte sie, doch sie konnte sich diesen Mann nicht träge in der Sonne liegend vorstellen. Unter der samtenen Haut sah sie seinen rhythmischen Herzschlag. Dieser Anblick brachte ihren Puls zum Rasen. Ihr Blut schien plötzlich schneller durch die Adern zu fließen."
Sie wandte sich ab, nahm seine Sachen und tauchte sie energisch ins Wasser. Dann schrubbte sie die Kleidungsstücke kräftig. Als sie ihm aus dem Augenwinkel einen Blick zuwarf, zerkleinerte er pfeifend das Holz mit der Machete. Seine entspannte Haltung verletzte sie mehr als seine Bemerkungen in den letzten Tagen. Offensichtlich war er völlig unbeteiligt, während sie ... Dany verscheuchte diesen Gedanken sofort und machte sich wieder an die Arbeit.
Schließlich stand sie auf und streckte den schmerzenden Rücken. Nick spaltete immer noch Holz. Sie zog die Decke hoch und nahm das kostbare Stück Seife in die Hand, das sie, in ein Blatt gewickelt, in ihrer Handtasche aufbewahrte. Dann ging sie stromaufwärts.
„Geh nicht zu weit weg", rief Nick ihr nach. Sie hatte gedacht, er hätte sie gar nicht bemerkt.
„In Ordnung."
Dany wanderte den Hügel hinter dem Haus hinauf und entdeckte eine Stelle, wo der Fluss in einen kleinen Wasserfall mündete. Dort hatte jemand ein Metallrohr befestigt und so eine Art einfache Dusche gebaut. Nick war beim Haus beschäftigt, daher fühlte sie sich sicher.
Schnell wickelte sie sich aus der Decke und stellte sich unter das fließende Wasser.
Genussvoll seifte sie sich von oben bis unten ein, bis die Haut und das Haar wieder ganz sauber waren. Danach streckte sie sich am Ufer aus und ließ sich von der Sonne trocknen.
Träge beobachtete sie einige safrangelbe Schmetterlinge, die um die tiefroten Blüten eines Hibiskusbusches flatterten. Schließlich fielen ihr die Augen zu ...
„Zieh dich an."
Die Stimme klang barsch. Dann landete etwas unsanft auf ihrem nackten Bauch. Dany riss die Augen auf und versuchte, etwas zu erkennen. Hastig raffte sie die Kleidungsstücke zusammen, die Nick ihr zugeworfen hatte.
„Es ... es tut mir Leid"
Ihre Hände zitterten. Irgendwie gelang es ihr, die Bluse überzustreifen, doch ihre nackten Schenkel waren seinem Blick ungeschützt ausgesetzt. Aber dann sah sie, dass er sich abgewandt hatte, und plötzlich stiegen ihr Tränen in die Augen. In den letzten Tagen hatten sie gemeinsam so viel durchgemacht, und doch zeigte er - mehr denn je zuvor - ganz deutlich seine Abneigung gegen sie.
„Ich bin wohl für einige Minuten eingeschlafen."
„Du meinst wohl für einige Stunden. Es wird bald dunkel." Als sie sich umsah, bemerkte sie, wie tief die Sonne bereits stand. „Das Abendessen ist fertig", sagte er knapp und
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