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Bianca Exklusiv Band 11

Bianca Exklusiv Band 11

Titel: Bianca Exklusiv Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca King , Patti Beckman , Sara Wood
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Eigentumswohnungen zugebaut werden.
    Dieses Wachstum, das sie planen, ist völlig unkontrolliert - es bringt ökologische Schäden und die üblichen Probleme der Übersiedlung mit sich. Das letzte Jahr habe ich damit verbracht, in meinen Artikeln darauf hinzuweisen und habe davor gewarnt, dass hier unsere Lebensqualität auf dem Spiel steht.
    Die Stadt ist bereits in zwei Parteien gespalten. Einige stehen voll hinter mir, andere wollen neue Arbeitsplätze und Fortschritt. Ich weiß, dass ich Recht habe, Linda. Ich hab' die Resultate dieser ungehinderten Bebauung gesehen. Aber hier ist das große Geld der Köder. Und ein kleiner Zeitungsmann, der dagegen kämpft, hat kaum Aussicht auf Erfolg."
    „Frances deutete an, dass du eventuell absichtlich überfahren wurdest..."
    „Das ist gut möglich. Ich bin der Dorn in ihrem Auge, so viel steht fest. Sie haben sogar den einzigen Radiosender aufgekauft, damit sie mit ihrer Propaganda gegen meine Artikel vorgehen können. Ihre subtilen Taktiken sind beängstigend. Wir haben zwar momentan mehr Leser - du weißt, ein solcher Konflikt ist immer gut für die lokale Zeitung -, aber wir verlieren unsere Werbekunden. Wenn diese Bauherren sich durchsetzen, bedeutet das das Ende des ‚Clarion'. Und das ist genau, was sie wollen."
    Roy hielt inne und lächelte schief. „Hört sich an, als ob ich dich abschrecken statt überzeugen wollte."
    Lindas grüne Augen funkelten. „Im Gegenteil, es macht mich wütend. Ich sehe Großvater vor mir, wenn er mit der Zeitung in die Schlacht zog. Ich kann ihn regelrecht hören mit seinem schottischen Akzent - ,Linda, mein Mädchen, ein MacTavish rennt vor keinem Kampf weg!'"
    Zum ersten Mal seit seinem Unfall hörte Linda ihren Bruder lachen. „Fast genau wie Großvater. Ich hab' in der letzten Zeit oft an ihn denken müssen. Manchmal meine ich, sein Geist steht hinter mir und schaut mir über die Schulter."
    Linda seufzte. „Ich versteh' immer noch nicht, warum du mich ausgesucht hast. Okay, deine Gründe gegen Trevor Messano sehe ich ein, aber ist denn da kein anderer aus der Belegschaft dem du vertrauen kannst - jemand, der besser qualifiziert ist als ich?"
    Er schaute sie mit besorgten Augen an. „Wenn es nur darum ginge, die Zeitung routinemäßig weiterlaufen zu lassen - ja. Jake Tarson oder Patrick Hörne könnten das übernehmen. Aber Linda, es geht nicht nur darum. Der ‚Clarion' hat sich in den letzten Monaten gerade über Wasser halten können. Zum Teil liegt es an dem, was hier in der Stadt vorgeht, und zum anderen - mir scheint nichts einfallen zu wollen, wie wir unsere Situation verbessern könnten. Du warst immer die Intelligentere in der Familie, Linda."
    „Roy..."
    „Doch, das ist wahr. Ein Grund, weshalb ich damals zurückgekommen bin und Großvater bei der Zeitung geholfen habe, ist, dass ich nicht das Zeug hatte, mich anderswo durchzubeißen. Hier in der kleinen, verschlafenen Stadt war es sicher für mich. Als Großvater gestorben ist, habe ich einfach routinemäßig weitergemacht wie immer. Aber jetzt - mit dieser Geschichte - renne ich mir den Schädel ein. Ich hab' einfach nicht genügend Grips, um damit umgehen zu können."
    „Und weshalb glaubst du, dass ich ihn habe?"
    „Weil du der Kopf in der Familie bist! Du warst immer die Beste in der Schule, während ich so gerade durchgekommen bin. Du bist nach deinem Abschluss nach New York gegangen, hast einen großartigen Job bekommen, hast dich dann selbstständig gemacht. Du bist gewitzt und clever, hast Großstadt-Ideen. Unsere Methoden hier sind altmodisch und verstaubt. Du könntest frischen Wind in den ,Clarion' bringen."
    „Roy, du erwartest eine ganze Menge von mir ..."
    Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen. „Du warst doch immer meine große Schwester, oder? Mutter hat immer gesagt, dass du zuerst geboren wurdest. Also bist du älter als ich!"
    Es stimmte - Linda war immer die Verantwortungsbewusstere, Reifere gewesen. Alte Erinnerungen blitzen auf - die schwache Gesundheit des Vaters, die Mutter, die sie großzog und gleichzeitig das Versicherungsbüro der Familie leitete. Linda wollte ihren Eltern unnötige Sorgen ersparen. Wie oft hatte sie Roy bei den Hausaufgaben geholfen, war mit ihm in letzter Minute Prüfungsfragen durchgegangen. In der Nacht, als er und seine Freunde betrunken den Garten der Nachbarn verwüstet hatten, hatte sie von ihrem Geld, das sie sich als Babysitter erarbeitet hatte, den Schaden heimlich bezahlt, damit es nicht zu

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