Bianca Exklusiv Band 11
bin, dass du kommst, und dass ich dich fragen würde, ob du die Zeitung übernehmen willst. Wieso?"
„Jetzt weiß ich wenigstens, warum Trevor Messano mich begrüßt hat, als ob ich der Feind sei, der gerade gelandet ist!"
4. KAPITEL
Linda ging zum Fenster hinüber und schaute gedankenverloren auf das Krankenhausgelände hinunter.
Roys Vorschlag hatte sie verwirrt, auf so etwas war sie nicht vorbereitet gewesen. Da es Roy jeden Tag besser ging, hatte sie eigentlich daran gedacht, nächste Woche nach New York zurückzukehren. Und jetzt bat er sie, ihre Karriere aufzugeben, ihre Wohnung - sie sollte ihr ganzes Leben ändern! Sie sollte hierher ziehen und die Zeitung übernehmen. Das war zu viel verlangt!
Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, sagte Roy: „Ich weiß, ich bitte dich um eine ganze Menge, Schwesterherz. Ich weiß auch, dass ich nicht das Recht dazu habe. Ich - ich hab' mir nur gedacht, deine Artikel kannst du auch hier schreiben. Vielleicht kommen dir sogar neue Ideen, ich meine, durch andere Einflüsse. Das ließe sich doch mit der Arbeit für die Zeitung vereinbaren."
Linda drehte sich zu ihm. Sie verstand seine Sorge - seine Familie lebte vom „Clarion". Sicherlich hatten sie keine großen Ersparnisse. Frances war mit den Zwillingen voll ausgelastet, und wenn Roy aus dem Krankenhaus entlassen würde, musste sie vielleicht einen behinderten Mann versorgen. Selbst wenn das nicht so sein sollte, brauchte Roy auf jeden Fair eine langwierige Bewegungstherapie.
Wie konnte sie sich dem verschließen? Sie war jung und hatte keine Verantwortung für eine Familie. Florida und gerade dieses kleine Städtchen gefielen ihr, es war wie ein zweites Zuhause für sie. Und die Zeitung ihres Großvaters zu übernehmen war eine Herausforderung.
Gleichzeitig würde sich ihr Leben stark verändern. Natürlich konnte sie ihre Artikel auch hier schreiben, aber anderes musste sie aufgeben - ihre redaktionelle Arbeit für Verlage und die Reden. Sie hatte hart gearbeitet, um diese Kontakte auszubauen. Was sollte mit ihrer Wohnung geschehen - Cima konnte die Miete nicht allein tragen?
Dann dachte sie an Trevor Messano. Wie würde die tägliche Konfrontation mit ihm aussehen? Wie sollte sie mit ihm fertig werden? Allein der Gedanke, dass eine Frau aus New York ihm sagen würde, wie er seine Arbeit zu machen hat, hatte ihn wütend gemacht.
Roy bemerkte ihren inneren Kampf. „Tut mir Leid. Schwesterherz. Ich hätte meinen großen Mund halten sollen ..."
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Roy, wir müssen darüber reden. Wir sind schließlich eine Familie, und in solchen Zeiten muss eine Familie zusammenhalten. Ich weiß, du würdest mir in einer solchen Situation auch helfen. Es wird eine große Veränderung für mich sein und ich bin nicht sicher, ob ich eine Zeitung leiten kann - ich weiß ja noch nicht einmal, wo ich anfangen soll."
„Du wirst viele Helfer haben. Erinnerst du dich an Caleb Stoneman? Er ist immer noch da, er muss inzwischen mindestens fünfundsiebzig sein. Er wird dein Lehrer sein. Und Trevor ist da. Ich weiß zwar nicht, ob er dir eine große Hilfe sein wird, aber er ist ein exzellenter Autor und Redakteur. Ich respektiere ihn sehr, obwohl ich ihn selbst nach einem Jahr kaum kenne.
Er ist ein komischer Typ. Er denkt wahrscheinlich, dass er für die Zeit die Leitung übernehmen könnte, und wird dir vielleicht abweisend gegenüberstehen. Aber das ist das kleinste Problem."
„Was meinst du damit?"
„Linda, ich möchte, dass du genau weißt, auf was du dich einlässt. In dieser Stadt gehen sehr unangenehme Sachen vor sich, und der ,Clarion' steckt mittendrin."
„Frances hat bereits etwas von Bauunternehmern von außerhalb erwähnt. Meinst du das?"
„Genau. Ungefähr vor einem Jahr kamen sie wie zufällig nach Palmetto und haben sich mit den hier ansässigen Bankiers, Geschäftsleuten und Immobilienleuten zusammengetan. Sie haben die Idee von einem Landboom mit enormen Gewinnen aus dem Immobiliengeschäft aufgebracht. Eine solche Stange Geld kann man schlecht ausschlagen. Sie haben eine Menge einflussreicher Leute auf ihrer Seite, die alle auf Profit aus sind.
Sie haben es sogar geschafft, dass einige ihrer Leute in den Stadtrat gewählt worden sind. Still und leise kaufen sie Eigentum auf. Sie wollen die alten Einwohner aus der Stadt raus-kriegen und dann das Gebiet zu einem Erholungsort ausbauen, den sich nur noch Millionäre leisten können. Der Strand soll mit Hochhäusern für
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