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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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aus. „Sind Sie bereit?“, fragte er Sara.
    Sie leerte ihr Glas. „Ja. Danke für den Tee, Malachi.“
    „Gern geschehen.“ Der alte Mann hinkte hinter ihnen her. „Ich nehme an, du weißt nicht, wann du zurückkommst?“
    „Nein, aber mach dir keine Sorgen. Wenn ich dazu komme, werde ich dich anrufen.“ Er drückte dem Mann leicht die Schulter. Es war offensichtlich, wie viel Zuneigung zwischen den beiden herrschte. „Pass gut auf.“
    „Tue ich das nicht immer?“ Malachi betrat die Veranda und sah zu, wie die beiden in den Jeep stiegen. Die Hunde lagen unter einem Baum und dösten.
    Auf der Fahrt gen Norden fuhren sie auf weiter Strecke durch geschützte Landschaftsgebiete, auf denen riesige Kakteen, manche über hundert Jahre alt, ihre Arme gen Himmel streckten und sich das Land mit Grasbüscheln und Dornenbüschen teilten. Es war Sommer, und die Sonne brannte auch noch um fünf Uhr nachmittags unbarmherzig vom Himmel. Draußen herrschten immer noch Temperaturen um fünfunddreißig Grad, aber im Wagen war es wegen der Klimaanlage angenehm kühl.
    Während Kincaid sich auf das Fahren konzentrierte, hatte Sara die Hände im Schoß verschränkt und rutschte hin und wieder nervös auf dem Sitz herum. Er machte keinen Versuch, das Schweigen zu brechen, sondern ließ sie mit ihren Gedanken allein. Er brauchte ebenfalls Zeit zum Nachdenken.
    Er hatte Captain Jim Forrester gesagt, was er vorhatte. Trotzdem war er nicht offiziell unterwegs, da er immer noch im Urlaub war. „Ich helfe einer Freundin“, hatte er gemeint. Jim und er waren mehr als Captain und Detective. Sie waren bereits vor fünfzehn Jahren auf der Polizeiakademie Freunde geworden. An ihrer Freundschaft hatte sich nie etwas geändert.
    „Ich hoffe, du weißt, was du tust“, war alles, was Jim gesagt hatte.
    Kincaid hoffte das auch. Er schaute kurz zu der Frau hinüber, die neben ihm saß, und stellte fest, dass sie den Kopf zurückgelehnt und die Augen geschlossen hatte. Doch ihre Gesichtszüge waren selbst jetzt nicht entspannt. Sie wirkte erschöpft und besorgt. Obwohl Kincaid noch nicht viel Zeit mit ihr verbracht hatte, wusste er bereits, dass Sara Morgan unabhängig, intelligent und mitfühlend war. Er spürte, dass sie keine Frau war, der es leicht fiel, um Hilfe zu bitten. Doch aus Liebe zu ihrem Neffen hatte sie ihren Stolz zur Seite geschoben. Sie war mutig und entschlossen, die Sache allein durchzuziehen, falls ihr keine andere Wahl blieb. Und trotz allem spürte er eine Verletzlichkeit, die ihn zutiefst berührte.
    Und genau das jagte ihm Angst ein.
    Aber er wollte ihr helfen, wollte sie wieder mit Mike zusammenbringen. Danach konnte sie dann versuchen, die Probleme mit ihrer Schwester und deren Mann zu lösen. Kincaid war sich im Klaren darüber, dass er bereits zu viel von Sara und ihrer Familie wusste. Wenn er sich normalerweise auf die Suche nach einem vermissten Kind begab, wusste er nur über die Umstände Bescheid, wann und wo das Kind zuletzt gesehen worden war, und von wem. Er hatte sich noch nie so in einen Fall hineinziehen lassen, und das aus gutem Grund. Ein Detective, der sich emotional auf seinen Fall einließ, wurde so verletzlich, wie die Menschen, die von diesem Fall betroffen waren.
    Hatte er denn seine Lektion noch immer nicht gelernt? Nur ein einziges Mal war er emotional an einem Fall beteiligt gewesen, und obwohl ihm alle geraten hatten, ihn genau aus diesem Grund abzugeben, hatte er darauf bestanden, daran zu arbeiten. Er fragte sich, ob er damals die richtige Entscheidung getroffen hatte. Würde die Schuld, die er empfand, je verschwinden? Hatte er denn noch nicht genug gelitten?
    Offensichtlich nicht. Denn er tat es ja schon wieder. Es waren sicherlich nicht die gleichen Umstände, doch er empfand bereits mehr für die junge Frau, als ein Detective für eine Beteiligte in dieser Situation empfinden sollte.
    Kincaid wusste, dass er sich hätte zurückziehen können. Es wäre leicht für ihn gewesen, die Sache einem anderen Detective zu übergeben. Aber allein der Gedanke bereitete ihm Unbehagen und machte ihn noch entschlossener, Saras Albtraum so schnell wie möglich zu beenden. Denn er war dem ähnlich, den er selbst einst durchlebt hatte. Nur dass diesmal der Ausgang noch offen war, während er mit dem Schlimmsten konfrontiert gewesen war. Auf der Suche nach dem kleinen Mike bestand noch eine Chance, ihn zu finden. Lebend. Unverletzt. Und das motivierte ihn. Nicht jede Geschichte musste sich

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