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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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trösten könnte. Also schaute er rasch wieder auf den Bildschirm seines Laptops.
    „Es sieht so aus, als ob Meg die Wahrheit gesagt hätte, als sie behauptete, kaum noch Geld zu haben. Auf ihrem Bankkonto befinden sich gerade noch sechshundert Dollar, der Aktienfonds ist leer.“
    Sara schüttelte den Kopf. „Wie kann Sie nur eine Viertelmillion Dollar ausgegeben haben?“, flüsterte sie.
    „Mehr als das“, antwortete Kincaid. „Sie hat eine Hypothek in Höhe von zweiundsechzigtausend Dollar auf das Haus aufgenommen und Kreditkartenschulden in Höhe von elftausend Dollar.“
    „Ich kann es nicht fassen.“ Wie war es nur dazu gekommen? „Warum habe ich nur nichts bemerkt? Ich muss blind und taub gewesen sein. Es muss doch Anzeichen gegeben haben. Ich habe zwar bemerkt, dass das Haus langsam verkommt, aber ich schob das auf Megs Geiz. Und Mike sagte mir oft, dass seine Mutter ihm dies oder jenes nicht kaufen wollte, weil sie kein Geld habe, also übernahm ich das. Außerdem … hey, warten Sie mal einen Moment! Wie konnte Meg allein eine Hypothek auf das Haus aufnehmen, wenn auch ich als Besitzerin eingetragen bin?“
    „Sekunde, vielleicht kann ich die Dokumente aufrufen.“ Er gab wieder etwas auf seiner Tastatur ein.
    Als die Dokumente auf dem Bildschirm erschienen, drehte er Sara den Laptop zu. „Es sieht so aus, als ob Sie selbst für die Hypothek unterschrieben haben.“
    Wie bitte? Sara schaute fassungslos auf den Bildschirm, und die Enttäuschung über das Verhalten ihrer Schwester verwandelte sich in unbändige Wut. „Das ist nicht meine Unterschrift. Eine ziemlich gute Fälschung, aber ich habe diese Papiere niemals unterschrieben. Vor einer Weile kam Meg zu mir, weil sie das Haus verkaufen wollte, aber ich fand, dass es nicht gut für Mike wäre, wenn er die Schule wechseln und seine Freunde verlieren würde. Später wollte sie eine Hypothek aufnehmen, weil sie angeblich Renovierungen ausführen lassen wollte. Doch ich erklärte ihr, dass das keine gute Idee wäre, und sie das Geld aus dem Aktienfonds abziehen solle. Danach hat sie dieses Thema nie mehr angesprochen.“ Sie fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. „Und dann hat Sie offenbar zur Selbsthilfe gegriffen. Was für ein Schlamassel!“
    Kincaid zog den Laptop wieder zu sich und sah nach, ob Meg bereits Schwierigkeiten mit der Polizei gehabt hatte. Doch sie war nicht im Vorstrafenregister eingetragen. Dann donnerte erneut ein Zug vorbei, und die Stille, die danach eintrat, war fast unheimlich.
    Er schloss den Laptop und erhob sich. „Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe Hunger. Unser Mittagessen liegt bereits acht Stunden zurück.“ Er wusste genau, dass Sara nicht in der Stimmung war, jetzt etwas essen zu gehen. „Ich werde uns etwas holen gehen. Worauf hätten Sie Lust?“
    „Ach, irgendwas. Ich habe keinen großen Hunger.“ Erschöpft ging Sara zu ihrem Bett hinüber.
    Sie tut mir unendlich leid, dachte Kincaid, als er zu seiner Jacke griff. Er hatte solche Situationen so oft miterlebt und wusste, wie sehr die Angehörigen der vermissten Kinder litten.
    „Ich bin gleich wieder zurück“, erklärte er, als er an der Tür war. Doch sie hatte sich aufs Bett gelegt, einen Arm über die Augen gelegt und antwortete nicht.
    Sara aß lustlos einen Burger und einige Pommes frites und trank dazu ein Bier, aber auch nur, weil Kincaid sie immer wieder zum Essen ermunterte. Schließlich steckte er die Überbleibsel ihres Abendessens in die Tüte und trug sie zum Mülleimer am Ende des Parkplatzes. Als er zurückkehrte und die Tür hinter sich schloss, sah er, dass sie mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett lag.
    „Möchten Sie fernsehen?“, fragte er.
    „Eigentlich nicht, aber stellen Sie den Fernseher nur an, wenn Sie möchten.“
    Er hatte zwar keine große Lust auf Fernsehen, aber er hoffte, dass irgendeine leichte Unterhaltung Sara vielleicht etwas von ihren Sorgen ablenken würde. Er zog sich seine Stiefel aus und legte sich aufs Bett. Als er sich ein wenig drehte, bemerkte er, dass die Matratze viel zu weich und durchgelegen war. Aber er hatte schon auf schlechteren geschlafen.
    Das Problem war nur, dass er nicht im Geringsten müde war. Zu viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Hätte er den Captain um Verstärkung bitten sollen? Er hätte ihm sicher sofort ein paar erfahrene Leute abgestellt. War es ein Fehler, allein zu gehen? Er war kein Mann, der unbedingt alles allein machen wollte. Nein, davon war er weit

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