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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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entfernt. Er hatte nur einen guten Grund, warum er nicht mehr Leute in diesem Fall aufbieten wollte: Er befürchtete, dass sie beobachtet wurden. Und er wollte Lenny auf keinen Fall vertreiben, bevor sie nicht Mike hatten.
    Draußen hatte es jetzt zu regnen begonnen, und der Regen trommelte gegen das große Fenster und auf das niedrige Dach. Auch der Wind hatte aufgefrischt, aber Kincaid hörte weder Donnergrollen noch hatte er Wetterleuchten gesehen. Hoffentlich war es nur ein Sommerregen, der am Morgen wieder aufgehört hatte. Er hatte keine große Lust, sich im Regen auf die Wanderung zu begeben. Er hoffte nur, dass Lenny allein arbeitete. Aber falls er mit anderen …
    Kincaid hörte plötzlich noch ein anderes Geräusch als das monotone Prasseln des Regens und hob den Kopf. Er sah zu Sara hinüber und bemerkte, dass ihre Schulter von der Anstrengung bebten, ihre Tränen zurückzuhalten. Ganz vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, stand er auf und strich ihr leicht über ihren Rücken.
    „Wir werden ihn finden, Sara“, murmelte er. „Bitte, machen Sie sich nicht zu viel Sorgen.“ Sie antwortete nicht, aber zumindest bebten ihre Schultern nicht mehr. Er legte sich vorsichtig neben sie und streichelte weiterhin ihren Rücken. „Ich weiß, wie Sie sich fühlen, glauben Sie mir.“
    „Nein, das wissen Sie nicht“, flüsterte sie.
    Er wusste es besser, als sie ahnte, aber er sagte nichts, sondern massierte nur leicht ihren Rücken.
    Nach einer Weile drehte Sara sich langsam um. „Entschuldigen Sie.“
    „Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Sie machen eine harte Zeit durch. Weinen Sie sich nur richtig aus, wenn es Ihnen gut tut.“
    Sie seufzte. Sie hatte nicht vor, sich so gehen zu lassen. Schon gar nicht vor einem Mann, den sie kaum kannte. „Ich weiß, dass Sie gut in Ihrem Job sind, und es ist wirklich nicht so, dass ich Ihnen nicht vertraue. Es ist nur so schrecklich zu wissen, dass Mike irgendwo da draußen allein mit diesem Schuft ist. Ich kann einfach nicht aufhören, daran zu denken. Ich frage mich, ob er draußen dem Regen ausgesetzt, ob er allein ist und Angst hat.“ Sie rieb sich die Arme, um sich ein wenig zu wärmen.
    Kincaid wünschte sich, er hätte ihr mehr Trost zu bieten. „Wir werden Lenny finden, und wir werden Mike finden. Das verspreche ich Ihnen. Ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, um den Jungen zurückzuholen.“
    Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. „Ich weiß, ich weiß. Ich glaube, ich werde jetzt schlafen können. Vielen Dank für alles.“
    Kincaid stand auf und half ihr, unter die Decke zu schlüpfen, aber selbst nachdem er sie ordentlich zugedeckt hatte, zitterte sie immer noch vor Kälte.
    „Möchten Sie, dass ich bei Ihnen bleibe, bis es Ihnen warm geworden ist?“
    Er musste ihre Gedanken gelesen haben. Sara kümmerte es im Moment nicht, was er von ihr denken könnte. Sie brauchte den Trost, den die Wärme eines anderen Menschen ihr geben konnte.
    „Ja“, flüsterte sie.
    Er legte sich hinter ihrem Rücken auf die Decke und rückte an sie heran, passte aber auf, dass er dabei eine gewisse Grenze nicht überschritt. Dann legte er den Kopf auf ihr Kissen und einen Arm um ihre Taille.
    „Ich möchte, dass Sie wissen, dass ich nicht immer so bin“, bemerkte sie, aber oh, es tat so gut, ihn zu spüren. Er war groß und stark und doch so sanft und liebevoll. Sie brauchte jetzt dringend Zuwendung. Sie würde sich später entschuldigen, aber erst einmal würde sie seine Wärme genießen.
    „Ich weiß, dass Sie nicht immer so sind. Aber Sie befinden sich in einem Ausnahmezustand. Das Kind, das Sie lieben, ist in Gefahr. Versuchen Sie jetzt, ein wenig zu schlafen.“
    „Nochmals vielen Dank.“
    „Würden Sie jetzt bitte aufhören, mir ständig zu danken? Ich habe doch noch gar nichts für Sie getan.“
    Doch, das hast du, dachte Sara. Sie lebte seit vielen Jahren allein, war stolz auf ihre Unabhängigkeit, auf ihre Boutique, auf alles, was sie erreicht hatte. Aber sie hatte keine Beziehung, und zwar aus bewusster Entscheidung. Es war eine Entscheidung, die sie vor bereits vor langer Zeit getroffen hatte. Sie war einmal unsterblich verliebt gewesen, aber der Mann hatte sie von sich gestoßen und sie zutiefst verletzt. So einen Schmerz wollte sie auf keinen Fall noch einmal durchleben.
    Aber das hier war anders. Sie kannte Kincaid zwar erst wenige Stunden, aber sie brauchte ihn, wie sie noch nie einen Menschen gebraucht hatte. Das konnte doch nur an

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