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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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saß und ihre zweite Tasse Kaffee trank, spürte sie noch die Melancholie, die sie in dem Moment überfallen hatte, als er das Bett verlassen hatte.
    Die Kellnerin hatte gerade die Rechnung auf den Tisch gelegt, und Kincaid griff nach seiner Brieftasche.
    „Ich werde diesmal zahlen“, erklärte Sara bestimmt. „Sie haben mich bereits gestern zum Mittag- und Abendessen eingeladen. Oder schreiben Sie wenigstens Ihre Ausgaben auf, und ich ersetze Sie Ihnen, wenn diese Sache vorüber ist.“
    Statt einer Antwort reichte er der Kellnerin einen Zwanzigdollarschein und wechselte das Thema. „Was haben Sie vorhin gedacht? Sie sahen so traurig aus.“
    Sie musste improvisieren, und zwar schnell. „Ich spiele die verschiedensten Szenarien in meinem Kopf durch, und irgendwie ist eins schlimmer als das andere.“ Was nicht ganz gelogen war. Während sie unter der Dusche gewesen war und sich anzog, hatte sie sich fast ununterbrochen ausgemalt, wie es Mike jetzt gehen würde.
    „Sie werden noch verrückt, wenn Sie das nicht bleiben lassen“, erklärte Kincaid, bevor er einen Schluck von seinem Kaffee nahm. „Es ist besser, wenn Sie sich nur auf den nächsten Schritt konzentrieren.“
    „Sie haben leicht reden. Ihr Neffe läuft nicht irgendwo da draußen mit einem Verrückten herum, der ihn als Pfand in einem sehr gefährlichen Spiel benutzt, während Sie hier sitzen und sich hilflos fühlen.“ Was sie sagte, war nicht fair, aber ihre Nerven waren zum Zerreißen angespannt.
    „Ich kann mich besser in Sie hineinversetzen, als sie denken“, erwiderte er ruhig und erhob sich.
    Natürlich kann er das, dachte Sara. Er hatte unzähligen Eltern geholfen, ihre Kinder wieder zu finden, und nicht immer hatte es ein Happy End gegeben. Sara schämte sich, dass sie ihre schlechte Laune ausgerechnet an dem Mann ausgelassen hatte, der ihr helfen wollte. Als sie draußen waren, und er ihr die Beifahrertür öffnete, legte sie die Hand auf seinen Arm.
    „Es tut mir leid, Kincaid. Ich hatte kein Recht, Sie so anzugreifen. Ich bin … nervös.“
    Er schaute in ihr blasses, angespanntes Gesicht, sah die Entschuldigung in ihren großen, blauen Augen und hätte sie am liebsten in die Arme gezogen und ihr gesagt, dass alles in Ordnung sei. Leider wusste er nicht, ob das stimmte.
    „Vergessen Sie es. Ich habe es bereits getan.“
    Sara war erleichtert, dass er nicht nachtragend war, und als er den Motor startete, schaute sie ihn an. „Wie werden wir die Sache jetzt angehen?“
    Er warf einen Blick auf die Armbanduhr. „Es ist neun Uhr dreißig. Ich werde jetzt langsam durch die Seitenstraßen des Postamtes fahren und auch einen Blick auf den Parkplatz werfen. Was für einen Wagen fährt Lenny?“
    „Einen grünen, viertürigen Dogde. Er ist schon ziemlich alt.“
    „Okay, wir werden also noch diesem Wagen Ausschau halten. Ich bezweifle allerdings, dass er so dumm ist, im Moment seinen eigenen Wagen zu benutzen, aber man kann ja nie wissen.“ Er fuhr vom Parkplatz des Motels herunter und bog in die Hauptstraße ein.
    „Ich kann nicht sagen, dass mein Schwager sehr clever ist, aber warum sollte er mir die Anweisung geben, um Punkt zehn Uhr ins Postamt zu gehen, wenn er sich immer noch in der Nähe aufhält?“
    „Das ist logisch gedacht“, antwortete Kincaid, als er in die Porter Street einbog, in der sich das Postamt befand. „Aber Menschen verhalten sich nicht immer logisch. Vielleicht hat er die Nachricht bereits vor einiger Zeit in das Postfach getan und hat jetzt irgendwo geparkt, damit er sehen kann, ob Sie auch wirklich allein sind.“
    „Würde er so ein Risiko eingehen?“
    „Er hat bewiesen, dass er bereit ist, hohe Risiken einzugehen. Schließlich hat er Sachen aus der Asservatenkammer der Polizei gestohlen, hat seine Geliebte in einem Apartment unweit des Hauses seiner Frau untergebracht, und er erpresst Sie.“
    „Wahrscheinlich haben Sie recht.“
    „Halten Sie jetzt die Augen offen.“ Er fuhr langsam durch die Straße, während beide aufmerksam nach dem alten grünen Dogde Ausschau hielten, aber sie konnten ihn nirgendwo entdecken. Schließlich parkte Kincaid in der Nähe der Post, stellte den Motor ab und schaute zur Hauptstraße hinüber. „Es sieht so aus, als ob sich die Leute für die Parade aufstellen, von der der Portier mir erzählt hat.“
    „Hoffentlich ist das hier vorbei, bevor man die Straßen absperrt“, bemerkte Sara, drehte sich um und sah, wie Pferde mit Federschmuck vor eine Kutsche gespannt

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