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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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noch schmaler als der rechte. Kincaid blieb stehen und wartete, bis Sara bei ihm war.
    „Wohin müssen wir?“
    „Nach rechts. Der linke Pfad ist eine Sackgasse.“
    Er sah, dass Schweißperlen auf ihrer Stirn standen, und ihr Gesicht gerötet war. „Sollen wir kurz eine Pause machen? Möchten Sie etwas Wasser trinken?“
    „Ja, gerne.“ Sara lehnte sich gegen den Stamm eines alten Baumes und atmete mehrere Male tief durch. Die Luft hier oben begann bereits dünner zu werden.
    Kincaid reichte ihr eine Wasserflasche, und sie trank mehrere Male, bevor er ihrem Beispiel folgte. „Geht es Ihnen gut?“, fragte er, als er die Flasche verstaute. Er hoffte bloß, dass sie nicht mit ihrer Kondition angegeben hatte. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine Frau, die mit seinem Schritt nicht mithalten konnte.
    „Ob es mir gut geht? Lassen Sie mich einen Moment überlegen: Mein Neffe wird irgendwo von einem Mann festgehalten, der mich erpresst. Meine Schwester hat sich in einen Menschen verwandelt, den ich nicht wieder erkenne. Und Sie fragen mich, ob es mir gut geht? Oh ja. Mir geht es ganz großartig.“ Sie schlug nach einem Moskito, das gerade ihren Hals anfliegen wollte.
    „Sie haben auf Ihrer Liste vergessen, dass Sie einen Berg mit einem Mann hinaufwandern, den sie kaum kennen. Hinzu kommt, dass sich dunkle Wolken am Himmel zusammenbrauen.“ Jeder, der in Arizona lebte, wusste, dass die Sommerzeit hier auch Monsunzeit genannt wurde, weil oft schwere Regenfälle niedergingen, die ohne große Vorwarnung ganze Gebiete überschwemmten. Er schaute zum Westen hinüber.
    Sara folgte seinem Blick. Obwohl im Moment noch die Sonne schien, zogen bereits dunkle Wolken am Horizont auf. „Das ist genau das, was uns noch fehlt“, seufzte sie.
    „Wir werden zusehen, dass wir vor dem Regen oben sind. Können wir noch einen Schritt schneller gehen?“
    „Laufen Sie nur zu.“ Sie würde es schon schaffen. Er sollte es auf keinen Fall bedauern, dass er sie mitgenommen hatte.
    Sie marschierten, sie wanderten, sie kletterten. Irgendwann hörten sie ein Geräusch und sahen im Schutz eines dicken Baumstammes, wie eine Kojotenfamilie, eine Mutter mit drei Jungen, den Pfad überquerte.
    Sara hatte noch nie zuvor Kojoten aus nächster Nähe gesehen. „Waren die niedlich“, bemerkte sie, als sie wieder weiterwanderten.
    „Ja, und ich bin froh, dass wir keinen gefährlicheren Tieren begegnet sind. Wenigstens habe ich meine Pistole, falls wir angegriffen werden.“
    Sie blieb stehen. „Wie bitte? Sie haben eine Pistole?“
    Er wandte sich zu ihr. „Ich bin Polizist. Haben Sie das vergessen?“
    „Sie … Sie dürfen die Waffe auf keinen Fall benutzen, wenn wir Lenny und Mike gefunden haben. Mike könnte verletzt werden und …“
    „Sara, ein wenig mehr Vertrauen könnten Sie mir schon schenken.“
    „Entschuldigen Sie.“ Natürlich hatte dieser Mann sich schon in vielen gefährlichen Situationen beweisen müssen. „Das sind nur meine Nerven.“
    Sie wanderten noch eine Weile, bis sie dann anhielten, um einen Energieriegel und einen Apfel zu essen. Sara betrachtete misstrauisch die dunklen Wolken, die immer näher kamen. Ihr war nur allzu bewusst, dass ein Sturm sie überraschen könnte. Sie hatte kaum den letzten Bissen hinuntergeschluckt, als sie sich wieder erhob.
    „Es ist wohl besser, wenn wir weiter wandern“, erklärte sie, während sie den Himmel betrachtete. „Es wird bald zu regnen beginnen, und dann werden wir noch langsamer vorwärtskommen.“
    „Aber Lenny wird auch nicht so schnell vorankommen.“
    „Nicht, wenn er bereits oben ist.“ Sie musste gegen Tränen ankämpfen, als sie an die heruntergekommene Hütte dachte, die sie letztes Jahr mit Mike gefunden hatte. Das Dach war undicht, der Boden schmutzig und bevölkert von ganzen Insektenvölkern. Oh, bitte, lass es Mike gut gehen, betete sie still.
    Kincaid sah die Tränen in ihren Augen schimmern. Besorgt kam er zu ihr hinüber und wollte sie in die Arme ziehen. Doch sie wehrte sich. „Bitte“, sagte er. „Sie brauchen Trost und Unterstützung.“
    Sara musste zugeben, dass er recht hatte. In dem Moment, als sie sich entspannte und sich an ihn schmiegte, spürte sie, wie sich etwas von ihrer Anspannung löste. Er war einen Kopf größer, was bedeutete, dass sie ihre Wange an seine Brust legen konnte. Sie nahm seinen starken und regelmäßigen Herzschlag wahr.
    Kincaid senkte den Kopf und atmete tief den süßen Duft ihres Haares ein. Sara

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