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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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sich mit der Hand über sein unrasiertes Kinn. Er hasste es, ihr noch mehr Angst einjagen zu müssen, aber sie musste seine Sorge verstehen. „Nein, es ist besser so.“
    Saras Nerven waren zum Zerreißen angespannt, als sie Mikes Mütze in ihren Händen drehte. „Ich weiß, dass dir der Ruf vorauseilt, vermisste und gekidnappte Kinder zu finden. Ich weiß auch, wie erfolgreich du bist. Aber erzähle mir jetzt nicht, dass du ganz allein nach diesen Kindern suchst. Es muss doch Fälle geben, in denen auch du Hilfe brauchst. Das hier könnte einer davon sein.“
    Kincaid seufzte frustriert. „Du hast die Kidnapper nicht so studiert, wie ich es getan habe. Das sind keine gewöhnlichen Männer. Wenn ihnen klar wird, dass das Spiel vorbei ist und man sie schnappen wird, versuchen sie die Kinder loszuwerden und sich selbst in Sicherheit zu bringen.“
    „Aber Lenny ist Mikes Vater. Der Mann, der seit zwölf Jahren mit ihm gelebt hat. Nicht nur irgendein Kidnapper von der Straße.“
    „Umso mehr haben wir Grund, vorsichtig zu sein. Lenny hat weit mehr zu verlieren, als ein Fremder.“
    Doch Sara war noch nicht überzeugt und schüttelte den Kopf. „Aber du bist allein. Ruf doch deine Freunde vom FBI an. Sie wissen bestimmt, wie man vorgehen muss.“
    „Nein! So … so habe ich meinen Sohn verloren.“
    Sara sah ihn fassungslos an. Kincaid wirkte kontrolliert, fast versteinert, dennoch konnte man ihm ansehen, dass er es bereits bereute, so etwas Persönliches preisgegeben zu haben.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, flüsterte sie. „Dein Sohn ist gestorben?“
    Kincaid sah, dass sie Tränen in den Augen hatte. Sollte allein die Tatsache, dass er den Tod seines Sohnes erwähnt hatte, sie so bewegt haben? „Wir haben jetzt keine Zeit, darüber zu reden”, erwiderte er schroff. „Wir müssen weiter, bevor wir vom Regen überrascht werden.“
    Als Sara ihm folgte, strömte ihr Herz vor Mitgefühl über. Ein Kind zu verlieren, war das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnte. Und jetzt war Kincaid hier und wollte verhindern, dass ein anderes Kind das gleiche Schicksal wie sein Sohn erlitt. Woher nahm er nur die Kraft dazu?
    Als sie über einen umgefallenen Baum kletterte, erinnerte sie sich daran, dass Kincaid beurlaubt war. Und jetzt hatte sie ihn, ohne es zu wissen, in eine Situation hineingezogen, in der er sich erneut seinen Gefühlen stellen musste. Wie war sein Sohn gestorben, und was hatte das FBI mit seinem Tod zu tun? Wie alt war er gewesen, und wo war seine Mutter? So viele Fragen. Obwohl sie wusste, dass es sie eigentlich nichts anging, nahm sie sich vor, mit ihm darüber zu reden, wenn sie ihr Lager aufschlagen würden. Auch sie hatte ihm nicht alles über ihre Familie erzählt. Noch längst nicht alles. Allerdings mehr, als sie ursprünglich vorgehabt hatte. Vielleicht würde er sich ihr deswegen öffnen.
    Grollender Donner riss Sara aus ihren Gedanken, und sie schaute zum Himmel hinauf. Die schweren, grauen Wolken befanden sich jetzt fast über ihnen, und es wurde von Minute zu Minute dunkler und kühler.
    Sie beeilte sich, Kincaid einzuholen. „Wenn ich mich richtig erinnere, befindet sich hier in der Nähe eine Höhle. Sie würde uns wenigstens Schutz vor dem Regen bieten.“
    „Das ist gut, denn ich befürchte, dass dies mehr als ein normales Sommergewitter werden könnte.“ Als er aufschaute, wurde der Himmel durch einen grellweißen Blitz geteilt, kurz darauf gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. „Komm, beeil dich. Ruf, wenn du die Höhle siehst.“
    Sara lief hinter ihm her und schaute sich prüfend um. Die ersten dicken Regentropfen fielen, als sie den Eingang der Höhle entdeckte. „Da, zu deiner Linken den Hang hinauf.“
    „Ich sehe sie. Komm, beeilen wir uns.“ Der Weg zur Höhle war steil und felsig. Der Regen war stärker geworden, und bis sie die Höhle erreicht hatten, waren sie beide ziemlich durchnässt.
    Sara stand am Eingang der Höhle und schaute skeptisch hinein. „Soweit ich mich erinnern kann, gibt es hier jede Menge Käfer und sogar Fledermäuse.“
    Kincaid holte seine Taschenlampe heraus und leuchtete damit in die Höhle. Sie war nicht sehr groß, aber trocken, und außer ein paar Spinnweben sah er kein Tier, das vor dem Lichtschein seiner Taschenlampe flüchtete.
    „Ich glaube nicht, dass hier Fledermäuse sind. Sie mögen kühle, feuchte Plätze, und hier wird es im Sommer wahrscheinlich ziemlich warm, zumindest am Tag.“ Er wandte sich Sara zu und

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