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Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition)

Titel: Bianca Exklusiv Band 232 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat Warren , Myrna Temte , Peggy Webb
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adoptieren würden. Wahrscheinlich hatte sie gehofft, dass die Vaterrolle Lenny vernünftiger machen würde. Sie adoptierten Mike, und ich ging weiter aufs College und wohnte zu Hause, damit ich jede freie Minute mit dem Kleinen verbringen konnte.“ Als sie sich an diese Zeit erinnerte, erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht.
    Kincaid schaute sie fasziniert an. Die Liebe für ihren Sohn machte sie noch schöner, als sie ohnehin schon war. „Du warst gern mit ihm zusammen, nicht war?“
    „Oh ja, meine Schwester entdeckte sehr rasch, wie anstrengend es ist, Mutter zu sein, und überließ ihn meistens mir. Sie passte nur auf ihn auf, wenn ich im College war. Aber ich wollte ja auch für Mike da sein.“
    „Wie kam Lenny mit seiner Vaterrolle klar?“
    Sara schüttelte den Kopf. „Er hatte nicht die geringste Ahnung, was er mit einem Baby, oder später mit einem Kleinkind anfangen sollte. Erst als Mike sieben Jahre alt war, begann er sich ein wenig um ihn zu kümmern. Dann wollte er Dinge mit ihm machen, für die er noch viel zu jung war. Wie Fischen oder Motorradfahren.“
    „Nicht jeder Mann eignet sich zum Vater.“
    „Genau. Aber als mir endlich klar wurde, dass weder Meg noch Lenny gute Eltern abgaben, saß ich bereits in der Falle. Ich hatte die Adoption unterschrieben und meine Rechte abgeben. Außerdem kam ich noch nicht einmal allein an mein Geld heran, das ging nur, wenn Meg sich bereit erklärte, mir etwas zu holen.“
    „Du hast eine harte Zeit durchstehen müssen.“
    „Ja, es war nicht einfach. Hinzu kam, dass Meg so eifersüchtig war. Sie beschuldigte mich sogar, eine Affäre mit ihrem Mann zu haben, was wirklich das Letzte ist, was ich tun würde. Es gab viel Streit und Ärger, bevor ich kurz nach meinem Examen ausgezogen bin. Der einzige Grund, warum ich nicht vor Gericht gegangen bin, war Mike. Er wirkte ausgeglichen, war gesund und hatte gute Noten in der Schule. Ich wollte ihn nicht unnötig mit einer Gerichtsverhandlung belasten. Aber ich machte den beiden klar, dass ich Mike jedes zweite Wochenende und auch einige Ferienwochen haben wollte, ansonsten würde ich zum Anwalt gehen. Sie stimmten zu und so war es bis … nun, bis Lenny die Sache offensichtlich selbst in die Hand genommen hat.“
    „Ich verstehe das nicht ganz. Warum wollten sie Mike nicht abgeben? So glücklich waren sie doch gar nicht mit der Elternrolle.“
    „Das habe ich mich auch gefragt. Immer und immer wieder. In den letzten Tagen denke ich, dass ich weiß, warum. Wahrscheinlich hatten sie Angst vor einer Gerichtsverhandlung, weil dann herausgekommen wäre, dass sie ihren Besitz verspielt und sogar meine Unterschrift gefälscht haben, um eine Hypothek zu bekommen.“
    Kincaid schwieg. Er betrachtete Sara voller Mitgefühl. Was hatte diese junge Frau bereits alles mitgemacht! Am Anfang hatte er sie für verwöhnt und wenig belastbar gehalten. Dabei war sie stark und eigenständig. Selbst mit siebzehn war sie zu stolz gewesen, um diesen Mistkerl, der sie mit dem Baby sitzen gelassen hatte, um Unterstützung zu bitten. Sie hatte der Adoption zugestimmt, um ihr Kind großziehen zu können, und hatte auf Spaß und Ausgehen verzichtet. Dazu braucht man viel Mut und Bereitschaft zum Verzicht. Aber er bezweifelte, dass Sara es jemals so gesehen hatte. Sie liebte Mike und war bereit, alles für ihn zu tun.
    Wenn Debbie nur halb so viel für Josh getan hätte, würde sein Junge heute noch leben!
    Dann sah Kincaid, dass Sara verzweifelt gegen Tränen ankämpfte, und zog sie in die Arme. „Komm her“, sagte er rau und küsste ihr Haar. „Du hast viel wegen deines Jungen mitgemacht, Sara, aber ich schwöre dir, wir werden ihn zurückholen. Du hast jetzt jemanden an deiner Seite. Jemanden, der nicht aufgibt, genau wie du.“
    Sara schluckte den Kloß in ihrer Kehle herunter. „Danke“, flüsterte sie, das Gesicht an seinen Hals geschmiegt. „Ich hoffe, du weißt, dass ich nicht an dir zweifeln wollte. Ich habe nur so schreckliche Angst, dass Mike etwas zustoßen könnte, bevor wir ihn finden.“
    Er kannte diese Angst nur zu gut. Jedes Mal, wenn er den Fall eines vermissten Kindes übernahm, war das auch seine Angst. Es war immer ein Rennen gegen die Zeit. Er musste seine Fähigkeiten und seinem Instinkt vertrauen und durfte keinesfalls an sich zweifeln. Dieses Mal musste er um Saras willen stark sein. Ich werde Mike rechtzeitig finden, das versprach er ihr schweigend, während er ihr beruhigend über das Haar strich.
    Sara

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