Bianca Extra Band 01
Boden unter den Füßen weggezogen hatte?
Urplötzlich wusste sie es. So sicher, dass es schon an Wahnsinn grenzte. Auf einmal glaubte sie nicht nur an die Liebe. Sie hatte sich auch noch in Jace Foster verliebt.
Und das machte ihr mehr Angst als alles andere.
Die Blumen lagen auf Melanies Veranda. Rote Rosen. Melanie blieb stehen und schaute die Straße hinunter, weil sie dachte, sie würde das Auto von Jace sehen. Denn die Blumen mussten von ihm sein. Nein, nichts zu sehen. Aber was hatte sie erwartet – dass er im Auto warten würde, bis sie nach Hause kam?
Vielleicht. Vielleicht wünschte sie es sich sogar. Denn durch die Erkenntnis, was sie für ihn empfand, fühlte sie sich wie gelähmt. Ja, es gab Paare wie die Breckenridges und wie Grady und Olivia. Paare, die Hindernisse bewältigten und zusammen ein gutes Leben führten.
Aber dann musste sie an ihre Mutter denken, an alles, was ihre Mutter für die Liebe durchgemacht hatte. Und sie erstarrte vor Angst. Vor allem, weil Jace bekannt für sein wildes Beziehungsleben war. Das war nicht fair. Schließlich hatte er sich so viel Mühe gegeben, ihr eine andere Seite von sich zu zeigen. Aber würde sie ihm je wirklich vertrauen können?
Sie unterdrückte einen Seufzer und schloss die Haustür auf, bevor sie den Strauß aufhob. Der berauschende Duft der Rosen umgab sie, als sie ins Haus ging. Sie legte den Strauß auf den Sofatisch, zog ihren Mantel aus und warf ihre Sachen aufs Sofa. Erst dann sah sie sich die winzige Karte an.
Ihr Herz klopfte verräterisch heftig, als sie die Nachricht von Jace las: „Ich bin immer noch für dich da.“
Himmel, dieser Mann … anscheinend kannte er sie so gut. Aber was wusste sie von ihm?
Das war eine Frage, die sie sich schon öfter gestellt hatte. In den letzten Wochen hatten sie viel Zeit zusammen verbracht. Er hatte nicht gelogen, als er erklärt hatte, dass er sie als gleichwertige Partner betrachtete. Jeder Schritt, jede Entscheidung war Teamarbeit. Er vertraute ihrem Urteilsvermögen.
Nein. Er vertraute ihr .
Und sie wollte ihm so gern auch trauen. Manchmal dachte sie sogar, dass sie das konnte. Aber sie konnte den Autor der Kolumne „Der Junggeselle ist los!“ immer noch nicht mit dem Jace Foster in Einklang bringen, in den sie sich verliebt hatte. Unglücklicherweise machte die Montagsausgabe der Gazette das alles noch viel schwieriger. Einerseits war da dieser Kerl, der jede zweite Woche zur Schau stellte, was für ein Casanova er war.
Andererseits war da der Mann, der einen Artikel über den qualvollen Verlust seines Neffen geschrieben hatte. Er hatte Statistiken über Alkohol am Steuer vorgelegt, über die Todesopfer. Das waren nur trockene Zahlen, aber mit seinem Artikel erweckte Jace die Statistiken zum Leben und gab den Zahlen ein Gesicht.
Wie konnte ein und derselbe Mann beides schreiben?
Jace starrte seinen Tischkalender an. Seit dem Abend bei Melanie waren inzwischen drei qualvolle Wochen vergangen.
Jace träumte von einer gemeinsamen Zukunft mit Melanie. Aber allmählich wich sein Optimismus, und Zweifel schlichen sich ein. In der vergangenen Woche hatten sie so viel Zeit zusammen verbracht, um das Valentinstagsprojekt fertigzustellen. Aber nie zeigte sie sich ihm gegenüber mehr als nur höflich-freundlich.
Um alles noch schlimmer zu machen, war sie im ganzen Artikel nie von ihrer Überzeugung abgewichen, dass es so etwas wie romantische Liebe nicht gab. Nur ganz am Ende hatte sie festgestellt, dass die interviewten Paare zumindest glaubten, sie würden einander lieben.
Als er sie darauf hinwies, dass sie damit die Wette gewonnen hatte, erwartete er ein Grinsen und einen sarkastischen Kommentar darüber, wie sehr sie sich schon darauf freute, ihn im Schnuckelanzug zu sehen. Stattdessen hatte sie nur die Schultern gezuckt.
Verdammt, sie hatte nicht mal auf die neueste Kolumne von „Der Junggeselle ist los!“ reagiert. Am Erscheinungstag hatte er erwartet, dass sie seine angeblichen Abenteuer mit der vorgeblich ach so unschuldigen Vanilleeisdame lesen würde und dann in sein Büro stürmen würde. Mit zorngeröteten Wangen und ein paar treffenden Worten auf den wunderschönen Lippen. Ehrlich gesagt hatte er das sogar gehofft.
Ein Wutausbruch hätte vielleicht zu einem Gespräch geführt. Dann hätte er die Gelegenheit gehabt, ihr die Wahrheit über seine Kolumne zu sagen.
Aber sie hatte keinen Ton gesagt.
Jace musste ihr auch noch den Bericht über ihren Vater geben. Doch er war
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