Bianca Extra Band 01
ist?“
„Dir auch einen guten Morgen, liebe Betsy“, antwortete Preston grinsend.
„Ich weiß es von Dee Everhart, die es direkt von RaeNell erfahren hat.“ RaeNell und Larry Seabuck waren die Eigentümer und Betreiber des Drop On Inn. „Sie kommt aus Montedoro, diese Prinzessin. Hast du schon einmal von Montedoro gehört? Es liegt vor der französischen Küste und soll wunderschön sein. Ein Paradies mit Palmen und weißen Sandstränden, in dem das ganze Jahr die Sonne scheint.“
Preston nahm seinen Cowboyhut ab und klopfte den Schnee heraus. „Apropos Wetter – heute schneit es angeblich den ganzen Tag durch. Und morgen auch.“
„Hörst du mir eigentlich zu?“, fragte Betsy empört.
„Nein, aber RaeNell hat mir das gestern schon erzählt. Sie hat mich extra zu Hause auf der Ranch angerufen, um mir zu sagen, dass sich irgendeine Prinzessin nach mir erkundigt hat.“
Betsy senkte ihre Stimme verschwörerisch. „Dee hat gesagt, dass RaeNell behauptet hat, dass dich die Prinzessin sprechen will, Preston.“
„Dann kann sie mich ja anrufen. Ich stehe im Telefonbuch.“
Betsy zog über ihrer Stupsnase die Augenbrauen zusammen. „Was kann eine Prinzessin wohl von dir wollen?“
„Keine Ahnung. Bis wann ist das Spezialfutter da?“
„Spätestens am Mittwoch.“
„Okay, also bis dann.“ Er wandte sich zur Tür.
Betsy rief ihm nach: „Sie wohnt übrigens im Drop On Inn, falls du es nicht weißt! Du könntest doch einfach dort vorbeigehen …“
„Bis Mittwoch, Betsy.“ Preston stülpte sich den Hut wieder auf den Kopf und verschwand eilig.
Der Schneefall hatte etwas nachgelassen. Und das Drop On Inn war nur ein paar Häuser weiter auf der anderen Seite der Hauptstraße. Wenn Preston ehrlich war, hatte ihn doch ein bisschen die Neugier gepackt.
Larry Seabuck, der nicht mehr ganz junge Besitzer des Drop On Inn, stand gebückt und mit schütterem grauen Haar an der Rezeption, als Preston die Hotellobby betrat. „Preston, na, alles in Ordnung bei euch?“
„Ja, danke, keine Klagen. Ich habe gehört, dass einer deiner Gäste nach mir gefragt hat.“
„Unsere Prinzessin“, sagte Larry ehrfürchtig. Er klang beinahe besitzergreifend.
„Würdest du sie bitte anrufen? Sag ihr, dass ich hier bin, um mit ihr zu sprechen.“
„Hm … sie hält sich momentan nicht in ihrem Zimmer auf.“
Preston stützte sich mit dem Ellenbogen auf den weihnachtlich dekorierten Rezeptionstresen. „Du wirkst so nervös, Larry. Warum sagst du nicht einfach, was Sache ist?“
Larry schob seine Brille hoch. „Nun ja, eine Frau von Welt. Eine Adlige. Und sie ist unser Gast. Wir hatten schon einige Anfragen von Journalisten, ob sie bei uns wohnt. Aber sie will nicht gestört werden. Wir müssen ihre Privatsphäre respektieren.“
Preston, der sein Leben in den vergangenen Jahren nicht besonders lustig gefunden hatte, musste plötzlich ein Lachen unterdrücken. „Sieht sie eigentlich gut aus, diese Prinzessin?“
„Oh ja. Außerordentlich attraktiv.“
„Ich glaube, du hast dich verliebt, Larry. Pass besser auf, bevor RaeNell es merkt.“
„Ach, komm schon, Preston, nicht doch“, wehrte Larry ab, doch seine Röte verriet ihn.
„Sag mir einfach nur, wo ich sie finde. Ich verspreche auch, dass ich mich anständig benehmen werde.“
Larry presste die Lippen zusammen. „Du?“, fragte er skeptisch. „Jede Wette, dass du noch nicht einmal weißt, wie man eine Prinzessin überhaupt anspricht.“
„Aber das wirst du mir zweifellos gleich erklären, nicht wahr, Larry?“
„Du darfst dich in ihrer Gegenwart nur hinsetzen, wenn sie dich ausdrücklich dazu auffordert. Wenn du sie das erste Mal ansprichst, nennst du sie ‚Eure Hoheit‘. Danach kannst du ‚Ma’am‘ sagen.“
„Hat sie dir das alles erklärt?“
Larry rümpfte die Nase. „Natürlich nicht. Ich habe mich eben informiert. Auf Wikipedia.“
„Aha, alles klar. Also, wo ist sie?“
Endlich gab Larry auf. „Sie sitzt gegenüber im Sweet Stop Diner beim Frühstück.“ Er deutete mit seiner knochigen Hand auf die gegenüberliegende Straßenseite.
„Danke, Larry. Einen schönen Tag noch!“
Prinzessin Arabella beobachtete, wie ein großer, attraktiver Mann zielstrebig auf ihren Tisch zusteuerte. Er blieb vor ihrem Tisch stehen, nahm seinen Cowboyhut ab und sagte höflich: „Eure Hoheit, ich bin Preston McCade. Ich habe gehört, dass Sie mich gesucht haben.“
Ihr Bodyguard stand wachsam an der Eingangstür. Die Prinzessin nahm
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