Bianca Extra Band 01
wechseln?“
Er schluckte, um den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken. Vergeblich. „Sicher. Worüber willst du reden?“
Sie dachte kurz nach. Dann legte sie die Arme auf die Armlehnen, zog die linke Augenbraue hoch und warf ihm einen neckischen Blick zu. „Ich habe gesehen, dass dir Lucy heute Nachmittag etwas ins Ohr geflüstert hat.“
Preston stöhnte theatralisch und brummte: „Habe ich schon erwähnt, wie unangenehm das war?“
„Ja, das hast du.“
„Du willst wissen, was sie gesagt hat.“
Belle nickte. „Ich bin nicht immer nur die zurückhaltende Prinzessin. Manchmal möchte ich Dinge wissen, die mich absolut nichts angehen. Genau wie jede andere Frau.“
Sie hatte ja keine Ahnung, was er ihr alles gegeben hätte, wenn sie ihn nur darum bat. Wenn er ihr damit eine Freude machen konnte – warum nicht? „Lucy hat gesagt, dass sie mich vermisst und gern wieder mit mir befreundet wäre.“ Er schüttelte den Kopf. „Aber ich wollte sie einfach nur loswerden.“
„Das habe ich gemerkt.“
„Es ist alles so armselig. Ich dachte, sie hätte mir das Herz gebrochen, als sie mich wegen Monty verließ. Aber mittlerweile ist mir klar geworden, dass ich nur gekränkt war, weil sie diesen Autohändler mir vorgezogen hat. Und ich bin ihr unendlich dankbar dafür! Der arme Monty hatte nicht so viel Glück. Er hat jetzt eine Frau am Hals, die grundsätzlich immer das will, was sie gerade nicht haben kann.“
„Die Menschen sind schon merkwürdig“, pflichtete Belle ihm nachdenklich bei. „So viele von uns sind unglücklich mit ihrem Leben. Wir treffen zwar immer unsere eigenen Entscheidungen, aber hinterher sind wir überzeugt davon, dass sie falsch waren.“
„Bist du glücklich, Belle?“ Die Frage rutschte ihm heraus, bevor er darüber nachgedacht hatte, ob sie nicht vielleicht zu persönlich, zu intim war.
Doch Belle antwortete, ohne zu zögern: „Im Großen und Ganzen, ja. Ich bin glücklich. Ich habe eine wunderbare Familie und eine sinnvolle, erfüllende Aufgabe. Ich lebe an einem schönen Ort, und ich habe gute Freunde – selbst ohne Anne, die ich sehr vermisse.“
Eigentlich war es keine Überraschung, dass sie mit ihrem Leben zufrieden war. „Dann gibt es in deinem Leben also keine Entscheidungen, die du bedauerst?“
Auf ihrer Stirn bildete sich eine winzige Falte, während sie angestrengt nachdachte. „Doch, natürlich. Zum Beispiel, dass ich nicht genug Zeit mit Anne verbracht habe, solange sie lebte. Dass ich wertvolle Augenblicke verpasst habe, die …“ Sie brach ab. „Lass uns das Thema wechseln. Es macht mich traurig, aber heute Nacht will ich nicht traurig sein!“
Sie sah ihn an, und er hielt ihrem Blick stand. Plötzlich fühlte er eine starke Verbindung zu ihr, beinahe, als würde sie ihn berühren.
„Dein Haus ist schön. Richtig festlich. Weihnachten kann kommen.“
„Das ist allein dein Verdienst.“
Auf ihren Lippen erschien eine winzige Spur eines Lächelns. „Wir müssen bald anfangen, die vielen Geschenke einzupacken, die wir gekauft haben.“
„Ich freue mich darauf“, sagte er und rollte dabei nicht einmal mit den Augen.
„Es ist gemütlich hier – du und ich neben dem Kaminfeuer.“
Er antwortete nicht, weil er nicht wusste, was er sagen sollte.
„Jetzt fehlt nur noch weihnachtliche Musik …“
„Ist das dein Ernst?“, flüsterte er atemlos. Ihm wurde langsam klar, dass sie heute Nacht mehr von ihm wollte als eine freundschaftliche Unterhaltung.
Warum? Aber was kümmerten ihn ihre Gründe? Er wusste genau, dass es ihm niemals gelingen würde, sie zurückzuweisen.
Egal, was es ihn schließlich kosten würde. Egal, wie sehr ihr Verlust ihn schließlich schmerzen würde.
Sie legte eine Hand auf die zarte Haut an ihrem Dekolleté. „Ja, Preston, das ist mein Ernst.“
„Ich glaube, irgendwo müsste ich noch eine alte CD mit Weihnachtsliedern haben.“ Er stand auf und bemerkte im selben Moment, dass ihm seine Hose zu eng geworden war. Kein Zweifel, dass Belle sehen konnte, wie sehr sie ihn erregte. Ein Blick auf den Reißverschluss seiner Jeans genügte. Normalerweise wäre er vor Scham im Boden versunken.
Aber merkwürdigerweise störte es ihn in diesem Augenblick nicht. Sollte sie seine Erregung doch sehen! Vielleicht würde sie sich dann eines Besseren besinnen und die Flucht ergreifen, bevor dieser Wahnsinn noch weiterging!
Doch sie blieb ruhig sitzen.
Er fand die CD in einer Schublade, schaltete die Stereoanlage ein und
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