Bianca Extra Band 01
Augen spiegelte. Wie ähnlich sie einander im tiefsten Inneren doch waren, obwohl sie in unterschiedlichen Welten lebten. Sie waren beide vorsichtig. Diszipliniert. Kontrolliert.
Jedenfalls, bis sie einander getroffen hatten.
Doch in ihrer Gegenwart, besonders seit letzter Nacht, fühlte Preston sich ständig, als könnte er jeden Augenblick die Kontrolle verlieren.
Und das machte ihn noch heißer.
Um sich davon abzuhalten, gleich hier und jetzt über sie herzufallen, wechselte er das Thema: „Dein Bodyguard weiß übrigens auch über uns Bescheid. War dir das bewusst?“
Belle zuckte mit keiner Wimper. „Es ist Marcus’ Job, solche Dinge zu wissen. Und genau wie Charlotte ist er die Diskretion in Person.“
„Die Diskretion in Person“, knurrte er abfällig.
Sie nickte. „Genau das.“
„Der Punkt ist, dass er es weiß, obwohl es ihn einen feuchten Kehricht angeht.“
„Das stimmt so nicht. Es geht ihn sehr wohl etwas an. Dass wir miteinander schlafen, betrifft ihn unmittelbar. Schließlich ist es seine Aufgabe, mich zu beschützen. Er muss immer in meiner Nähe sein. Und das bedeutet, dass er Dinge über mich und meine … meine Aktivitäten wissen muss, die sonst niemand weiß. Aber er ist vertrauenswürdig und diskret und nutzt sein Wissen nur zur Ausführung der ihm übertragenen Aufgabe als mein Personenschützer.“
„Ja, Frau Oberlehrerin“, sagte Preston sarkastisch. Dabei wusste er genau, dass er Belle unrecht tat. Sie war doch nicht seine Gegnerin. Aber die ganze Situation machte ihm schwer zu schaffen.
Nach jeder Berührung begehrte er sie nur noch mehr. Wohin sollte das alles bloß führen?
Geduldig erklärte Belle: „Ich will dich doch nur überzeugen, dass Marcus meine Geheimnisse wahren wird. Und deine auch.“
„Hier in dieser Gegend brauchen Frauen keinen bezahlten Söldner, der in einem Raum neben der Küche lebt, um sie zu beschützen“, sagte er gereizt.
Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten gefährlich. Sie öffnete den Mund, um ihm die Antwort zu geben, die er verdiente, doch dann schloss sie ihn wieder, ohne ein Wort gesagt zu haben. Stattdessen musterte sie ihn lange und gründlich, bevor sie leise fragte: „Was ist passiert? Warum bist du so wütend? Was habe ich verbrochen?“
Plötzlich schämte Preston sich.
Belle hatte ihn immer mit größtem Respekt und Anstand behandelt und war immer ehrlich zu ihm gewesen. Er hatte kein Recht, sich ihr gegenüber so abweisend zu benehmen, nur weil sie ihrer Freundin und ihrem Bodyguard vertraute.
Er zwang sich zu einer ehrlichen Antwort. „Du hast nichts verbrochen. Und ich bin nicht wütend. Ich möchte dich nur so gern küssen, dass es wehtut, und ich fühle mich wie der größte Trottel in ganz Montana. Ich …“
Preston vergaß, was er noch sagen wollte, weil sie plötzlich vor ihm stand und ihn in die Arme schloss.
8. KAPITEL
„Dann küss mich doch“, forderte Belle ihn auf.
Ihr Mund war nur einige Zentimeter vor seinem. Sie duftete nach Blumen und süßen Gewürzen, deren Namen Preston nicht kannte. Was für eine unglaublich verführerische Frau.
Einmal mehr versuchte er, sich an all die Gründe zu erinnern, warum es keine gute Idee war, sie zu küssen. „Wir müssen …“
Sie schnitt ihm das Wort ab, indem sie die Initiative ergriff und ihn auf den Mund küsste.
Das reichte.
Er umfasste sie mit seinen Armen, hob sie hoch, bis ihre Füße den Boden nicht mehr berührten. Unter dem sanften Druck seiner Zunge öffnete sie den Mund. Wie süß sie schmeckte! Sein Puls begann zu hämmern, das Blut rauschte in seinen Ohren.
Noch nie in seinem Leben hatte er sich so gefühlt. Preston kannte sich selbst nicht wieder. Er gehörte sonst nicht zu den Männern, die handelten, ohne nachzudenken.
Belle schlang die Beine um seine Hüften. Ihre Füße steckten noch immer in ihren schicken, kleinen Stiefeletten.
Preston konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er spürte nichts mehr außer dem glühenden Verlangen, mit Belle zusammen zu sein und mit ihr zu verschmelzen.
Er war wie im Rausch. Während er sie ausgiebig küsste, trug er sie zum Bett.
Sie ließen sich darauf fallen, ohne den Kuss zu unterbrechen. Belles Hochsteckfrisur löste sich.
Sie rollten über das Bett, während sie sich mit fliegenden Fingern die Sachen vom Körper rissen. Belle zog seinen Reißverschluss nach unten, während sie gleichzeitig ihre Stiefeletten abstreifte, die dumpf auf dem Boden aufschlugen.
Sie hatten vergessen, die
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