Bianca Extra Band 01
schenkte sie ihm ein warmes Lächeln, das nur für ihn gedacht war. Und das ihn so verzauberte, dass er gar nicht mehr wegschauen wollte.
Bis er sich wieder am Riemen riss und versuchte, einige Minuten dem Priester zuzuhören, bevor seine Augen plötzlich erneut wie hypnotisiert an Belle hingen.
Nach der Messe wurden sie alle von einigen Gemeindemitgliedern eingeladen, sie doch zum Mittagessen in ein Restaurant zu begleiten.
Preston wollte schon ablehnen, weil er lieber zurück nach Hause gefahren wäre, um nach einer kranken Stute zu sehen. Doch völlig unerwartet entdeckte sein sonst so eigenbrötlerischer Vater seine gesellige Seite: „Was für ein netter Vorschlag. Findest du nicht auch, Char? Ein herzhaftes Mittagessen wäre jetzt genau das Richtige.“ Er nahm die Einladung ohne weitere Diskussion für alle Anwesenden an.
Warum eigentlich nicht? dachte Preston.
Schließlich mussten sie ohnehin etwas essen.
Und so pilgerten sie zu einem nahegelegenen Restaurant, wo sie, durch Belles Anwesenheit geadelt, im wahrsten Sinne des Wortes fürstlich speisten und sich bestens unterhielten.
Erst gegen drei Uhr kamen sie zurück auf die Ranch. Ben schlief zu diesem Zeitpunkt tief und fest im Autositz.
Als Preston den Wagen parkte, fragte Belle: „Soll ich Ben nehmen?“
Den ganzen Tag hatte ihn der Wunsch, sie zu küssen und in den Arm zu nehmen und der ganzen Stadt zu zeigen, dass sie zu ihm gehörte, fast verrückt gemacht.
Wie es wohl wäre mit Belle an seiner Seite – jeden Tag für den Rest seines Lebens? Jede Nacht neben ihr zu schlafen, jeden Morgen neben ihr aufzuwachen?
Ein Traum, für den es sich zu leben lohnte.
Ein Traum, der für einen Mann wie ihn niemals wahr werden konnte.
Das wusste er genau, und er erinnerte sich gerade zum tausendsten Mal daran.
Er beugte sich über die Mittelarmlehne zu ihr. Sein Geländewagen hatte getönte Scheiben, sodass die Insassen von draußen kaum sichtbar waren. Außerdem waren die anderen bereits auf dem Weg ins Haus und sahen nicht einmal in ihre Richtung. „Du bist so schön …“
Sie schenkte ihm wieder dieses geheime Lächeln, bei dem er sie am liebsten in die Arme schließen und nie wieder loslassen würde.
„Oh, Preston …“
Einfach einzigartig, wie sie seinen Namen sagte – gleichzeitig vertraut und formell. Preston beugte sich weiter zu ihr für einen Kuss. Er schmeckte ihre süßen Lippen, fühlte ihren warmen Atem auf seiner Haut.
Nur mit übermäßiger Willensanstrengung gelang es ihm, sich loszureißen und ihre Frage zu beantworten. „Nein danke, ich schaffe das schon.“
Er stieg aus und öffnete die Tür hinter dem Fahrersitz, wo der Kindersitz festgeschnallt war. Dann befreite er das schlafende Kind aus den Gurten.
Ben schreckte hoch und stieß einen ohrenbetäubenden Schrei aus. Im nächsten Moment begann er zu weinen und immer und immer wieder „Mommy! Mommy …“ zu rufen. Hektisch warf er den Kopf in alle Richtungen und strampelte und schrie.
Preston stand verwirrt und hilflos da, einen der Sicherheitsgurte des Kindersitzes in der Hand, während Ben weiterkreischte: „Nein, Dada. Mommy. Mommy …“
Belle berührte ihn an der Schulter. „Soll ich?“ Sie klang ganz ruhig, nicht im Mindesten schockiert durch Bens plötzlichen Ausbruch.
Preston erwachte endlich aus seiner Schockstarre und ließ den Sicherheitsgurt los. Er konnte nicht schnell genug zur Seite springen. „Ja, bitte. Gern.“
Ben schrie weiter nach Anne, während ihn Belle aus dem Sitz hob. Sie drückte ihn an sich, küsste ihn auf die Wange und sprach ihm beruhigend zu, obwohl er weiterhin weinte, nach seiner Mutter rief und versuchte, sich aus Belles Armen zu winden.
Preston hätte seine Seele verkauft, um ihm seine Mutter zurückbringen zu können.
Doch Anne Benton würde nie mehr zurückkehren.
Und wenn Belle fort war, würde er mit einer solchen Situation allein fertigwerden müssen. „Darf ich ihn nehmen?“
Sie warf ihm über Bens zappelnden Körper hinweg einen prüfenden Blick zu. „Bitte, lass es mich probieren. Ich schaffe das schon …“
„Nein, Dada. Nein, Belle. Mommy, Mommy!“ Ben schrie noch lauter, als Belle ihn vorsichtig Preston reichte. „Nein, Dada, nein!“
„Sag ihm, dass alles in Ordnung ist, dass alles gut wird …“, riet sie ihm leise.
Preston tat sein Bestes: „Ganz ruhig, Ben. Deine Mommy ist nicht hier. Deine Mommy kann nicht zu dir kommen, aber es ist alles gut. Wir … wir lieben dich.“
War es das erste
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