Bianca Extra Band 01
Tochter schmollte.
Kane verbiss sich ein Grinsen.
„Könnten Sie denn genau das Gleiche für meine Tochter anfertigen?“, hakte die Mutter nach und wedelte mit ihrer Designerhandtasche durch die Luft. An ihrem Finger blitzte ein protziger Diamant.
Trotz der Unterbrechung blieb Serena höflich. „Ich kann ein genauso schönes für sie entwerfen. Bei der hübschen Figur Ihrer Tochter könnte ihr eines mit modisch- asymmetrischer Linie gut stehen. Champagnerfarbene Spitze würde sehr gut zu ihrem Haar passen.“
Mit einer affektierten Geste fuhr sich die Braut durchs Haar. „Wir würden Ihnen auch mehr für das Ausstellungsstück bezahlen.“
Spätestens jetzt hätte Kane die Mutter aufgefordert, sich ihr Geld sonst wohin zu stecken und zu verschwinden.
„Wenn Sie an unseren Kleidern interessiert sind, kann ich Ihnen einige Modelle zeigen, die zu verkaufen sind.“ Serena lächelte unerschütterlich und deutete auf einige Kataloge auf dem Tisch. „Sie können gern Platz nehmen und sich in aller Ruhe umschauen.“
„Vielleicht kommen wir später noch mal zurück.“ Die Mutter, die ihre Nase bei einem Schönheitschirurgen hatte richten lassen, warf ihr einen hochmütigen Blick zu. „Oder auch nicht.“
Serena ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Ich werde hier sein.“
Kane war beeindruckt von der lässigen Art, wie sie mit solchen arroganten Kundinnen umging. Hoffentlich war sie bloß selbst nicht so. Obwohl es ihm ja eigentlich egal sein konnte …
Die Braut stapfte davon, und andere Frauen kamen, um die Brautkleider zu bewundern. Geduldig beantwortete Serena all ihre Fragen und machte ganz nebenbei Werbung für den Komplettservice, den „Wedding Belles“ anbot.
Sie war in ihrem Element. Ihre Augen glänzten, ihre Wangen glühten, und sie strahlte übers ganze Gesicht.
Unbemerkt zog Kane sich zurück. Er sah ihr gern bei der Arbeit zu, aber das hier war kein Ort für einen Junggesellen, der das auch bleiben wollte.
Serena nickte ihm zum Abschied kurz zu. Er war überrascht, dass sie seinen Weggang überhaupt bemerkte. Und zu seinem Erstaunen gefiel ihm das.
Hm. Gar nicht gut. Sogar ziemlich schlecht.
Obwohl Serena James keinen Ring am Finger trug, war es dennoch das Beste, ihr aus dem Weg zu gehen. Auch wenn das bedeutete, dass er einen weiteren Abend allein im Hotelzimmer vor dem Fernseher verbringen würde. Andererseits konnte er hier vielleicht eine Brautjungfer kennenlernen, die mit den Bräuten und ihren Müttern gekommen war und nicht unbedingt nur Heiraten im Kopf hatte …
Er warf Serena einen letzten Blick zu.
Vielleicht aber auch nicht …
„Danke für das Essen, Malcolm.“ Malcolm Rapier und Serena hatten zusammen die Modeschule besucht. Sie küsste ihn auf die Wange. „Es war schön, dich mal wiederzusehen.“
„Bist du sicher, dass du nicht zu dem Empfang willst?“ Mit seinem jungenhaften Grinsen sah er eher wie eines der männlichen Models aus als der vielversprechende Designer. „Ich würde gern mit dir angeben.“
Serena geriet in Versuchung. Der schwarze Anzug, den er selbst entworfen hatte, und die farbenfrohe Seidenkrawatte standen ihm ausgezeichnet. Er sah fast so gut aus wie Kane …
Was soll das denn nun bedeuten?
„Normalerweise lasse ich gern mit mir angeben, aber ich habe letzte Nacht nicht viel geschlafen.“ Prompt musste sie ein Gähnen unterdrücken. Ganz zu schweigen von ihren schmerzenden Füßen.
„Verstehe. Dann sehen wir uns morgen wieder bei den Heiratswütigen.“ Er verschränkte seine warmen Finger mit ihren. „Solltest du deine Meinung ändern, ruf mich an. Dann schicke ich dir den Wagen.“
Ganz anders als ihr Pilot.
„So sexy, wie du bist, siehst du toll an meiner Seite aus.“ Malcolm drehte sie und zog sie an sich wie beim Tanzen. „Könntest du dir vorstellen, Boston gegen Seattle einzutauschen?“
Serena kannte das Spielchen. Normalerweise würde sie darauf eingehen, aber sie tat es nicht, weil sie zu ihrem Ärger ständig an Kane denken musste.
Durch halb geschlossene Augen schaute sie Malcolm an. „Warum sollte ich das tun?“
„Serena, meine Muse – kannst du dir nicht vorstellen, was für fantastische Entwürfe wir beide zusammen erschaffen würden? Paris, Mailand, New York … Keiner könnte uns das Wasser reichen.“
„Da hast du recht.“ Aber Serena wollte mehr als nur eine Geschäftsbeziehung. Sie wollte echte Liebe, Heirat und Kinder. Sie musterte Malcolm, wie sie die Teile für ihren nächsten Entwurf
Weitere Kostenlose Bücher