Bianca Extra Band 01
nur mit einem Mann etwas haben?“
„Ja.“ Wenn sie einen Mann hatte. „Ich habe die Menschen nie verstanden, die auf mehreren Hochzeiten tanzen.“
„Das sagen ausgerechnet Sie!“ Kane grinste herausfordernd. „Aber solange alle Betroffenen Bescheid wissen, gibt’s doch keine Probleme.“
„So etwas kann auch nur einem Mann einfallen.“
„Frauen klingeln manchmal auch gern an fremden Türen“, behauptete Kane. „Andernfalls wäre man da draußen auch ziemlich einsam.“
„Waren Sie heute Abend einsam?“, wollte sie wissen.
„Nein.“ Er schwenkte sein Glas. „Ich habe mit einer hübschen Brautjungfer zu Abend gegessen, die nur eines im Kopf hatte.“
„Was denn?“
„Eine Braut zu werden.“
Serena lachte. „Sie wollen nicht heiraten?“
„Nein. Die Ehe ist nichts für mich.“
Das überraschte sie nicht. „Was wollen Sie denn?“ Serena war neugierig geworden.
Sein Blick verlor sich in der Ferne. „Meine Freiheit.“
Freiheit! Das war etwas, das sie nie gekannt hatte. Sie hatte immer gearbeitet, ein Ziel vor Augen gehabt, Verpflichtungen und Verantwortung übernommen. „Das ist bestimmt interessant.“
„Sie sollten es mal ausprobieren.“
Es klang verlockend. Doch dann dachte sie an ihre Eltern. Sie durfte sie nicht enttäuschen. „Das ist nicht mein Ding.“
„Aber Mr Anzug ist Ihr Ding?“
„Schon eher.“
„Schade.“
„Nicht für Mr Anzug.“
Er nickte. „Abgesehen von Rupert.“
„Ach ja. Rupert.“
„Frauen wie Sie sollten die Augen offen halten“, riet Kane. „Der perfekte Mann könnte direkt vor Ihnen sitzen, aber wenn er nicht Ihr ‚Ding‘ ist, würden Sie weiterlaufen und Ihre Chance verpassen.“
„Wahre Liebe findet ihren Weg.“
Kane betrachtete sie aufmerksam. „Sie glauben tatsächlich an all diesen Hochzeitsquatsch, stimmt’s?“
„Unbedingt.“
„Na dann.“ Er hob das Glas in ihre Richtung. „Ich bin sicher, Sie werden genau das finden, wonach Sie suchen.“
„Sie auch“, gab sie zurück. „Ein knackiger Typ wie Sie – dem müssen die Frauen doch hinterherlaufen.“
„Tun sie auch.“ Kane grinste. Er sah ungeheuer sexy aus. Serena befeuchtete die Lippen und schlug die Augen nieder. „Und danke für die Blumen. Ich bekomme nicht oft Komplimente von einem Party-Schaustück.“
„Ich mache auch nicht oft welche.“ Oje. Sie flirtete ja mit ihm. Aber irgendwie gefiel es ihr. „Wollen Sie Ihr Bier sofort?“
„Ich nehme einen Gutschein.“
Sie war enttäuscht. Lächerlich!
Serena unterhielt sich bloß mit ihm. Nicht mehr. Sie wusste, wonach sie suchte. Ganz gewiss nicht nach Kane Wiley.
Am nächsten Nachmittag warf Kane einen prüfenden Blick zum Himmel. Der Wetterdienst hatte eine Eiswarnung für bestimmte Flughöhen vorhergesagt, aber sie würden unterhalb der Gefahrenzone bleiben. Er brannte darauf zu starten.
Sobald sein Passagier das verdammte rosafarbene Handy ausgeschaltet hätte.
„Ja, Belle“, sagte Serena gerade. „Die Lokalzeitungen und die Magazine haben Fotos gemacht.“
„Machen Sie Schluss“, befahl Kane. „Es wird Zeit.“
Als Antwort hob Serena ihren schlanken Zeigefinger hoch: noch eine Minute.
Er hatte ihr schon mehr als eine Minute gegeben.
In der Messehalle war der Stand von „Wedding Belles“ von Fotografen umlagert gewesen. Sie hatten unzählige Bilder geschossen und Serenas Kommentare notiert. Serena war offenbar wirklich eine Koryphäe in der Branche.
Kane war geduldig gewesen. Der Erfolg war ihr zweifellos wichtig. Außerdem wurde er von seinem Vater bezahlt. Meckern brachte also überhaupt nichts.
Aber als der Anzug aufgetaucht war und Serena beglückwünscht und mit Küsschen überschüttet hatte, versiegte Kanes Geduld schlagartig. Er war beileibe kein Pünktlichkeitsfanatiker, doch die Wetterfront, die von Kanada herüberkam, wartete nicht, während Serena mit ihrem Designer-Freund herumturtelte.
Und jetzt wartete Kane erneut. Das Flugzeug war aufgetankt. Er hatte ihre Verpflegung und das Gepäck verstaut. „Steigen Sie ins Flugzeug.“
Erneut hob sie ihren Zeigefinger.
Kane unterdrückte seinen Zorn und griff nach ihrem Handy. „Sie muss los“, sagte er in das Telefon. „Sie meldet sich später wieder.“
Er schaltete das Handy ab und warf es ins Flugzeug, wo es auf ihrem Sitz landete.
„Warum haben Sie das getan?“ Entrüstet sah sie ihn an. „Ich habe doch erst ein paar Minuten telefoniert.“
„Ungefähr zwanzig.“
Serena wollte etwas erwidern,
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