Bianca Extra Band 01
Sachen ein.“
Serena warf Belle einen Blick zu.
„Stimmt irgendwas nicht?“, fragte die Frau. „Hast du dich nicht lange genug von Rupert verabschieden können?“
„N…nein.“
Serenas Wangen färbten sich rosig.
Interessant. Kane hätte nicht gedacht, dass sie zu den Frauen gehörte, die schnell rot wurden. Sie schien so kühl und selbstbewusst zu sein.
„Hätten Sie etwas dagegen, wenn die Kleider in der Kabine transportiert werden, Mr Wiley?“, fragte sie.
„Kane, bitte. Nein, ich habe nichts dagegen.“
Die Erleichterung war ihr in den Augen abzulesen. „Dann bringe ich sie in die Kabine.“
„Lassen Sie mich das machen.“
„Ich erledige das gern für Sie.“
„Schon in Ordnung. Aber ich tu’s lieber selbst.“
Misstrauisch sah Serena ihn an. Er wartete auf ihren Widerspruch. Doch zu seiner Überraschung blieb sie stumm. „Wenn Sie wollen, können Sie das Essen in die Bordküche stellen“, schlug er vor. „Es ist in einer Kiste neben der Tür.“
„Gern.“
Ganz und gar nicht gern , ihren zusammengepressten Lippen nach zu urteilen. Wenigstens schmollte sie nicht wie Amber. Obwohl Kane überzeugt war, dass sie mit diesen Lippen noch ganz andere Dinge anstellen konnte.
Während er die sperrigen Kleiderkisten aus dem Van holte, hörte er seinen Vater sagen: „Kane nimmt die Dinge gern selbst in die Hand.“
„Genau wie Serena“, echote Belle. „Sie kontrolliert auch lieber alles selbst.“
„Dann sollten die beiden ja gut miteinander auskommen.“
Von wegen, dachte Kane. Wenn zwei Kapitäne im Cockpit saßen, die sich die Kontrolle nicht aus der Hand nehmen ließen, war die Katastrophe unvermeidbar.
Serena hatte sich immer ausgemalt, wie ihr Märchenprinz sein sollte: höflich, aufmerksam, kommunikativ und intelligent. Alles Eigenschaften, über die Rupert im Übermaß verfügte.
Alles Eigenschaften, die Kane Wiley nicht besaß.
Sie ging ins Heck der Maschine, wo er die Brautkleider untergebracht hatte.
Jeden Kleidersack kontrollierte sie. Drei sortierte sie um.
Sie dachte an Kane. Er war arrogant und ungehobelt – ganz das Gegenteil seines freundlichen und großzügigen Vaters. Wäre es nicht der günstige Flug gewesen – kostenlos dank Charlie, hätte sie einen anderen Weg gefunden, um nach Seattle zu kommen.
Aber nach dem Desaster mit der Absage der Vandiver-Hochzeit – und der negativen Publicity – musste die Firma auf jeden Cent achten und konnte nicht wählerisch sein. Außerdem hatten sie sich vorgenommen, Julies Hochzeitsvorbereitungen finanziell zu unterstützen.
Sie dachte an Julie und Matt. Irgendwann würde auch Serena eine so glückliche Beziehung haben. Sie musste nur noch den Richtigen finden.
Beim Blick aus dem Kabinenfenster bemerkte sie Kane, der einen letzten Kontrollgang um das Flugzeug machte. Sein hellbraunes Haar, das ihm über den Kragen seiner dunklen Lederjacke fiel, leuchtete. Die Jacke betonte seine breiten Schultern.
Ganz und gar nicht mein Typ.
Einige Frauen fanden ihn bestimmt gut aussehend – wenn sie auf große Männer mit kantigen Kinnpartien, markanten Gesichtszügen, nicht zu großen Nasen und braunen Augen standen.
Dagegen hatte Serena gar nichts. Sie bevorzugte allerdings Männer in Anzug und Krawatte, mit kurzem Haarschnitt und ohne Bartschatten.
Er schaute auf. Ihre Blicke trafen sich. Die Farbe seiner Augen, genauso braun wie ihre Lieblingsschokolade, ließ ihr Herz schneller schlagen.
Sie eilte zu ihrem Platz zurück und ließ sich in den bequemen Ledersitz sinken. Die Temperatur in der Kabine schien anzusteigen, obwohl die Tür noch offen stand. Ehe sie sich anschnallte, zog sie den Mantel aus. Dann griff sie zu ihrem Zeichenblock und fächelte sich Luft zu.
„Heiß?“
Der Zeichenblock fiel ihr auf den Schoß. Sie blickte auf.
Kane stand an der Flugzeugtür. Plötzlich schien das Innere der Maschine zu schrumpfen. Er dagegen wirkte größer.
„Ich …“ Irgendetwas an ihm verwirrte sie, sodass sie kein vernünftiges Wort hervorbrachte. „Mir ist ein bisschen warm.“
„Ich kümmere mich darum.“ Kane schloss die Tür und verriegelte sie. „Ist mit Ihren Kleidern alles in Ordnung?“
„Jetzt schon.“
Sein durchbohrender Blick jagte ihr eine Hitzewelle durch die Adern.
„Sind Sie angeschnallt?“
Da sie ihrer Stimme nicht traute, nickte sie nur.
„Auf diesem Flug gelten die gleichen Regeln wie auf einem normalen Passagierflug“, erklärte Kane. „Wenn wir unsere Flughöhe erreichen,
Weitere Kostenlose Bücher