Bianca Extra Band 2
schon.“
„Würdest du bitte zuerst draußen nachsehen, ob der Grill ausgeschaltet ist?“, bat Lexi.
„Na klar.“
Lexi grinste. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass der größte Aufreißer von ganz Jackson Hole sich in einen braven Familienmenschen verwandelt hat.“
Kopfschüttelnd nahm David einen Schluck Bier. „Wenn man bedenkt, dass es vielleicht nie dazu gekommen wäre, wenn ich ihm nicht einen Schubs in die richtige Richtung gegeben hätte …“
Schnippisch bemerkte July: „Ja, mein Mann – der perfekte Heiratsvermittler!“
Alle lachten.
Alle außer Mary Karen. Ihr spukte seine seltsame Bemerkung im Kopf herum. Schubs in die richtige Richtung? Was sollte das denn bedeuten? Gespielt gelassen ging sie zu ihm. „Hey, kann ich kurz nebenan mit dir sprechen?“
Ohne ihm Gelegenheit zu geben, abzulehnen oder Fragen zu stellen, zog sie ihn an einem Arm in den Flur und blieb erst stehen, als sie außer Hörweite waren. „Erzähl mir von diesem Schubs in die richtige Richtung .“
Wider Erwarten lachte er nicht. „Es war nichts weiter. Ich habe bloß herumgealbert.“
Seinem Blick entnahm sie etwas ganz anderes. Doch bevor sie weiter in ihn dringen konnte, ertönten trippelnde Schritte auf dem Parkett.
Connor schob sich zwischen Mary Karen und David. „Addie hat gesagt, dass sie zwei Hotdogs essen darf. Kriege ich auch zwei?“
„Iss erst mal einen und warte ab, ob du danach noch Hunger hast“, schlug sie vor. Sobald er davonlief, wandte sie sich wieder an David. „Spuck’s schon aus.“
„David!“, rief July. „Ich brauche dich einen Moment.“
„Tut mir leid, Schwesterherz.“ Er sah keineswegs so aus, als ob er irgendetwas bedauerte, als er sich abwandte.
Mary Karen sagte sich, dass es vielleicht besser so war. Weder Zeit noch Ort waren für eine solch ernste Diskussion geeignet. Aber sie war fest entschlossen, die Wahrheit bald herauszufinden.
„Vergiss nicht, dass ich weiß, wo du wohnst!“, rief sie ihm nur halb im Scherz nach.
13. KAPITEL
„Das ist doch nicht zu fassen!“ Davids Augen funkelten vor Zorn. „Mir zu erzählen, dass Logan hohes Fieber hätte, um mich herzulocken! Das war ein ganz gemeiner Trick.“
Gelassen hielt Mary Karen dem Blick ihres Bruders stand. „Ich muss unter vier Augen mit dir reden.“
Sie waren allein im Haus. Die Zwillinge gingen mittlerweile in die Vorschule und Logan besuchte an drei Tagen in der Woche den Kindergarten. Travis war schon frühmorgens ins Krankenhaus gefahren, denn er hatte OP-Dienst.
David starrte sie stirnrunzelnd an. „Worüber denn?“
„Was du neulich bei Nick und Lexi gesagt hast.“
Obwohl sie unbedingt wissen wollte, inwiefern er Travis beeinflusst hatte, musste sie sich eingestehen, dass sie die Antwort fürchtete. Drohte ihr wundervolles neues Leben wie ein Kartenhaus zusammenzustürzen?
„Ich weiß, dass heute dein freier Tag ist und du darauf brennst, zu July und den Kids zurückzukommen“, eröffnete sie im Plauderton. „Du musst mir nur schnell sagen, was für einen Schubs du Travis gegeben hast.“ Sie sank auf einen Stuhl am Esstisch. „Setz dich.“
Widerstrebend nahm er ihr gegenüber Platz. „Du und Trav seid glücklich miteinander. Das ist alles, was zählt.“
Einen Augenblick lang war sie versucht, ihm zuzustimmen. Doch die Tatsache, dass sie in ihrer ersten Ehe nicht erkannt hatte, wie sehr ihr Mann sie – und die Kinder – verabscheute, ließ sie nicht los. „Denk mal an damals, als July schwanger nach Jackson Hole gekommen ist und dir verheimlicht hat, dass du der Vater bist. Es hätte euch fast auseinandergebracht. Die Wahrheit zu erfahren, war das Beste, was dir passieren konnte, oder!? Geheimnisse zerstören eine Beziehung. Ich liebe Travis und will, dass unsere Ehe funktioniert. Dazu muss ich wissen, ob er bei mir ist, weil er mich wirklich liebt, oder bloß, weil er sich dazu verpflichtet fühlt.“
Verpflichtet. Wie sehr hasste sie dieses Wort! Tränen stiegen ihr in die Augen und liefen ihr über die Wangen.
„Nicht weinen.“ Er klopfte ihr unbeholfen auf die Schulter. „Du machst aus einer Mücke einen Elefanten.“ Er schob den Stuhl zurück und stand auf.
„Denk nicht mal daran, jetzt zu gehen!“, warnte sie.
„Glaubst du wirklich, dass du mich davon abhalten kannst?“ Für einen Moment erwog er seine Möglichkeiten. Dann setzte er sich wieder. „Vergiss bitte nicht, was du zu ihm gesagt hast – dass du trotz der Schwangerschaft nichts mit ihm
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