Bianca Extra Band 2
schlimm.“
Da drei Ohrenpaare in Hörweite waren, beugte er sich dicht zu seiner Frau. „Hast du Blutungen?“ Sein Herz pochte heftig, während er auf ihre Antwort wartete.
Selbst im schwachen Lichtschein sah er, dass Mary Karen ganz blass wurde. Unwillkürlich legte sie sich eine Hand auf den Bauch. „Nein, ich glaube nicht! Meinst du, dass mit den Babys etwas nicht stimmt?“
„Bestimmt ist alles in Ordnung.“ Trotzdem begann er, ihre Sachen einzusammeln, und sagte zu den Kindern: „Es war ein langer Tag. Wir brechen jetzt lieber auf, damit wir nicht in den Stau kommen.“
Überraschenderweise widersprach niemand.
Auf dem Weg zum Auto explodierten immer noch Feuerwerkskörper am Himmel. Travis achtete nicht darauf. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Frau an seiner Seite. Er kannte die Statistiken auswendig. Zehn bis fünfundzwanzig Prozent aller klinischen Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt, davon die Mehrzahl in den ersten zwölf Wochen.
Diese Frist war noch nicht ganz abgelaufen. Dass er beim Ultraschall zwei Herzschläge auf dem Monitor ausgemacht hatte, war ein gutes Zeichen, jedoch keine Garantie dafür, dass sich keine Komplikationen einstellten.
12. KAPITEL
„Du hast die Abzweigung verpasst“, stellte Mary Karen fest. Sie sprach leise, um die schlafenden Kinder auf dem Rücksitz nicht zu wecken.
„Wenn es dir recht ist, möchte ich kurz bei der Klinik vorbeifahren.“
„Hast du etwas vergessen?“
Travis bog in die Auffahrt des Krankenhauses ein und hielt hinter dem Gebäude an. „Ich glaube, dass wir beide nicht schlafen können, solange wir nicht mit Sicherheit wissen, dass alles okay ist, oder!?“
„Was hast du vor?“
„Dich schnell untersuchen.“
Einerseits sehnte sie sich danach, schnellstens nach Hause zu kommen, die Kinder ins Bett zu bringen und sich hinzulegen. Andererseits wusste sie, dass er recht hatte und sie sich die ganze Nacht sorgen würde.
„Gehen wir rein?“, drängte er.
Sie nickte, drehte sich um und rief: „Aufwachen, Jungs!“
Caleb rieb sich die Augen und spähte aus dem Fenster. „Wo sind wir?“
„Beim Krankenhaus. Travis und ich haben hier was zu tun. Ihr könnt so lange im Wartezimmer spielen.“
Connors Augen leuchteten auf. „Mit den Fischen?“
„Ihr dürft sie nur anschauen!“ Streng blickte Mary Karen von einem zum anderen und mahnte: „Niemand steckt die Hände ins Wasser.“
„Es wird nicht gefischt“, sagte Travis. „Verstanden?“
Das Trio nickte mit ernsten Gesichtern.
Sobald sie im Wartezimmer untergebracht waren, zogen Mary Karen und Travis sich in einen Untersuchungsraum zurück.
Sein halbherziger Versuch, ein belangloses Gespräch zu führen, konnte sie nicht täuschen.
Die Untersuchung ging schnell vonstatten. „Es sieht gut aus, M. K.“, verkündete Travis. „Keinerlei Anzeichen einer bevorstehenden Fehlgeburt.“
Sie atmete erleichtert auf. „Warum tut mir dann der Rücken so weh?“
„Dafür kommen mehrere Gründe infrage.“ Er nahm ihre Hände. „Aber ich denke, dass es meine Schuld ist.“
„Wieso?“
„Stress – verursacht durch meine Anwesenheit.“
Zunächst glaubte sie, dass er einen Witz machte. Dann sah sie ihm sein schlechtes Gewissen an. „Ach, Trav, du stresst mich doch nicht. Im Gegenteil, du machst alles leichter.“
„Wegen der Sache mit dem Auto habe ich total überreagiert. Aber weißt du, ich habe mir diesen Sportwagen so lange gewünscht und …“
„Du musst mir nichts erklären.“ Mary Karen wollte seine Liebe zu ihr nicht an einem so unbedeutenden Punkt auf die Probe stellen.
„Also vertragen wir uns wieder?“
Sie lächelte. Wie sehr liebte sie diesen Mann! „Klar.“
Er legte die Arme um sie. „Ich hatte heute viel Spaß.“
„Wirklich? Hättest du nicht lieber mit Leila und den anderen etwas unternommen?“
„Absolut nicht.“ Er küsste ihre Stirn. „Wie wär’s, wenn wir jetzt nach Hause fahren und ich dir den Rücken massiere?“
Sie legte ihm die Hände auf die Schultern. „Nur den Rücken?“
„Das liegt ganz bei dir.“
Er senkte die Lippen auf ihre, streichelte ihre Unterlippe mit der Zunge und entzündete ein leidenschaftliches Feuer in ihrem Körper. Sie schmiegte sich dichter an ihn und wartete begierig auf einen stürmischen Kuss.
„Siehst du, Cal?“, rief Connor mit zufriedener Stimme. „Ich hab ja gesagt, dass sie gar nicht sauer aufeinander sind. Sie küssen sich!“
Mary Karen drehte sich zu ihren Söhnen um, die in
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