Bianca Extra Band 2
sollen. Wegen eines unverhofften Wetterumschwungs war die Party kurzerhand ins Haus verlegt worden. Doch die Männer ließen sich von dem kalten Nordwind nicht abschrecken. Sie trotzten den Elementen und grillten im Garten.
July versicherte Travis: „Deine Frau und Kinder sind hier in guten Händen. Wir naschen und nippen die ganze Zeit.“ Sie seufzte. „Leider nur Limo, weil wir ja stillen.“
„Setz dich doch zu uns.“ Mary Karen klopfte auf den leeren Platz neben sich auf dem Sofa.
„Sehr verlockend.“ Travis würdigte die Häppchen keines Blickes. Seine glühenden Augen verrieten, dass er etwas anderes als Nahrung im Sinn hatte.
Sein unvermindertes Verlangen nach ihr bereitete ihr große Freude. Angesichts ihres wachsenden Bauches war natürlich zunehmend Kreativität beim Liebesspiel gefragt. Allein die Erinnerung an unbeschreibliche Stellungen in der vergangenen Nacht wirkte äußerst erregend. Sie befeuchtete sich die Lippen mit der Zungenspitze. „Vielleicht später?“
Er schmunzelte. „Darauf kannst du wetten. Leider muss ich jetzt weg. Ich habe den Männern versprochen, ihnen ein Bier zu bringen – sobald ich mich überzeugt habe, dass es meiner Frau gut geht.“
Eine wohlige Zufriedenheit stieg in Mary Karen auf. Die vergangenen Monate waren die schönsten ihres Lebens gewesen. Sie hatten begonnen, sich in einem gemeinsamen Leben einzurichten.
Manchmal machte es ihr Angst, wie leicht es ihr fiel, Travis’ Ehefrau zu sein. Die geringfügigen Meinungsverschiedenheiten, die sich hin und wieder ergaben, arteten nicht in lautstarke Streitereien aus, sondern ließen sich durch sachliche Gespräche beseitigen. Darüber hinaus akzeptierten die Kinder ihn in der Vaterrolle, und dank seiner unerschütterlichen Disziplin ging es im Haushalt längst nicht mehr so chaotisch wie früher zu.
Die Hintertür flog auf. „Hey, Trav, bist du verschollen!?“, rief Nick. „Wo bleibt das Bier?“
„Kommt sofort!“ Travis nahm Mary Karens Blick gefangen. Für eine Sekunde schien die Zeit stillzustehen. „Ruf mich, wenn du irgendetwas brauchst.“ Er küsste sie flüchtig auf den Mund, holte drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und eilte hinaus.
Lächelnd bemerkte Lexi: „Er betet dich an.“
„Ich weiß. Ich ihn auch.“
July bettete sich den Säugling an die Schulter und rieb ihm sanft den Rücken. „Ich habe gehört, dass ihr in zwei Wochen Weihnachten feiern wollt. Warum das denn?“
Verwundert fragte Lexi: „Weihnachten im September ?“
„Ja. Das war Travis’ Idee.“ Mary Karen nahm sich einen Cracker. „Weil wir die Babys zu Weihnachten erwarten und die bevorstehenden Monate ziemlich anstrengend für mich werden. Er will nicht, dass die Jungs zu kurz kommen. Deswegen haben wir beschlossen, schon in diesem Monat den Baum aufzustellen und die Geschenke zu verteilen.“
„Oh, eine fabelhafte Idee“, meinte Lexi.
Der Säugling rülpste wie zur Zustimmung. Alle lachten.
„Den Baum haben wir schon“, verkündete Mary Karen. „Es hat einen Riesenspaß gemacht, zusammen durch die Wälder zu streifen und einen auszusuchen. Wenn wir heute Abend nach Hause kommen, wollen wir ihn dekorieren. Und am fünfundzwanzigsten gibt’s dann die Geschenke.“
„Schade, wenn ich wüsste, was du erwartest, könnte ich etwas Passendes für die beiden unter den Baum legen“, meinte July mit einem schlitzohrigen Funkeln in den Augen.
„Ich habe wirklich keine Ahnung. Travis und ich wollen uns überraschen lassen“, entgegnete Mary Karen, gerade als die Männer in die Küche kamen.
„Überraschen?“ Nick stellte einen großen Teller mit Steaks, Hamburgern und Hotdogs auf den Küchentresen. „Womit?“
„Dem Geschlecht ihrer Babys.“ July zog einen Schmollmund. „Sie will es uns nicht verraten.“
„Meine umfangreiche medizinische Erfahrung sagt mir, dass es entweder Mädchen oder Jungs werden“, erklärte Travis. „Oder vielleicht von jedem eins.“
„Oh, vielen Dank“, murmelte July sarkastisch. „Das grenzt die Sache ja gewaltig ein.“
„Ist das Essen noch nicht fertig?“ Addie, Lexis neunjährige Tochter aus einer früheren Beziehung, steckte den Kopf zur Tür herein. „Die Zwillinge werden allmählich ungeduldig.“
„Bring sie doch her“, schlug Travis vor.
Mary Karen stützte sich auf die Armlehne und stand unbeholfen auf. „Ich kümmere mich um sie.“
„Du setzt dich wieder hin und ruhst dich aus“, entgegnete er entschieden. „Ich mache das
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