Bianca Extra Band 2
zu tun haben willst.“
„So war es doch gar nicht!“ Mary Karen verstand nicht, warum plötzlich sie die Böse sein sollte. „Ich habe Travis nur klargemacht, dass ich ihn nicht in mein Leben – und das meiner Kinder – lassen kann, sofern er mich nicht liebt.“
„Du hast ihn in eine schwierige Lage gebracht. Du bist schwanger von ihm und er weiß, dass du mit deinen drei Kids schon alle Hände voll zu tun hast. Was hast du von ihm erwartet?“
„Dass er ehrlich ist.“ Sie stand auf, stützte die Hände auf den Tisch und beugte sich vor. „Du dagegen hast ihm geraten, mich zu belügen!?“
Er brauchte sich nicht dazu zu äußern. Die Wahrheit war an seinen Augen abzulesen.
„Ich habe ihm nicht geraten, dir zu sagen, dass er dich liebt.“
„Sondern? Ich will den genauen Wortlaut.“
„Ich kann mich nicht erinnern. Ich habe ihm empfohlen, alles Erforderliche zu tun, um sich bei dir wieder lieb Kind zu machen.“ David knallte die Faust so heftig auf den Tisch, dass beide zusammenzuckten. „Ich war so verdammt wütend auf ihn, weil er dich in diese komplizierte Lage gebracht hat.“
„Tja, und ich bin wütend auf dich , weil du mich in diese komplizierte Lage gebracht hast.“ Sie war sich so sicher gewesen, dass Travis der Richtige war. Wie konnte sie sich zum zweiten Mal derart täuschen?
„Wovon redest du?“
„Ich habe ihm geglaubt, dass er mich liebt. Ich habe ihn bei mir einziehen lassen. Die Jungs beten ihn an. Wie kann ich ihn jetzt rauswerfen?“
„Warum solltest du das tun?“ Er blickte sie an, als wäre sie in seinen Augen total übergeschnappt. „Du liebst ihn doch.“
„Aber er liebt mich nicht!“ , entgegnete sie mit übertriebener Betonung auf jedem einzelnen Wort. Dann holte sie tief Luft. „Ich wünsche mir, was du mit July hast, was Lexi und Nick haben. In den letzten Monaten dachte ich, ich hätte es gefunden. Aber jetzt weiß ich nicht mehr, was Sache ist, weil mein Bruder meinen Ehemann ermutigt hat, mich anzulügen.“
„Tut mir leid, M. K. Es war nicht meine Absicht, dir wehzutun.“
Sie wollte wütend auf David bleiben und ihm die alleinige Schuld daran geben, dass sie sich hatte hinreißen lassen, an ein Happy End zu glauben. Doch das konnte sie nicht. Schließlich war er für sie da gewesen, als Steven sie verlassen hatte. Ja, er hatte einen Fehler gemacht, aber sie war überzeugt, dass er in bester Absicht gehandelt hatte.
„Danke, dass du endlich ehrlich zu mir bist.“ Sie mied seinen Blick und ging voraus zur Haustür. Dann drehte sie sich um. „Grüß July vor mir.“
„Du und Travis, ihr habt was richtig Gutes am Laufen.“ Seine Stimme klang kleinlaut und gequält. „Ich hoffe, dass ich es nicht vermasselt habe.“
„ Du nicht, David. Das hat Travis ganz allein vollbracht.“ Sie küsste seine Wange und schob ihn zur Tür hinaus.
Auf dem Rückweg in die Küche fiel ihr Blick in den Garderobenspiegel. Sie blieb stehen und musterte nachdenklich ihr Gesicht.
Sie war ganz hübsch, eine gehorsame Tochter, eine loyale Freundin und eine nach Kräften bemühte Mutter. Alles, was sie sich wünschte, war ein Ehemann, den sie liebte und der ihre Gefühle erwiderte – einen guten Freund und Gleichgesinnten.
Travis bot das Gesamtpaket. Er war hochanständig und liebenswert, fürsorglich und leidenschaftlich. Er war ihr Seelenverwandter und bester Kumpel.
Verzichtete er für sie auf das Leben als ungebundener Single, das er sich eigentlich wünschte?
Enttäuscht starrte Travis auf seinen Teller. „Tofupizza?“
Mary Karen nahm einen Schluck Milch. „Was anderes ist nicht da.“
Ihm war nicht entgangen, dass ihre Stimme angespannt klang und sie ihm nur einsilbig antwortete, seit er nach Hause gekommen war. Dass ihre Augen geschwollen und gerötet aussahen, war ihm auch sofort aufgefallen, obwohl sie es durch Make-up zu verbergen versucht hatte.
Er spießte ein Stück Pizza mit der Gabel auf, brachte es aber nicht über sich, es in den Mund zu stecken. Wofür wollte sie sich rächen? Sie erwischte einen denkbar schlechten Tag dafür, denn er hatte alle Hände voll zu tun gehabt und daher das Mittagessen ausfallen lassen. Er hatte einen Mordshunger. „Ich dachte, du wolltest heute einkaufen.“
„Ich habe es nicht bis zum Supermarkt geschafft“, entgegnete Mary Karen. Sie warf den Zwillingen strafende Blicke zu, weil sie versuchten, verstohlen den Belag von der Pizza verschwinden zu lassen.
„Das Auto ist nicht angesprungen.“ Logan
Weitere Kostenlose Bücher