Bianca Extra Band 2
ich.“ Bevor er ausgesprochen hatte, schob er einen Arm unter ihre Beine und legte den anderen um ihren Rücken. „Meiner Meinung nach sollten wir jetzt erst mal dafür sorgen, dass du dich ausschläfst.“
Erleichterung ließ ihre Miene entspannter wirken. „Ich glaube, das ist eine gute Idee.“ Er stand auf und hob sie hoch. Sie verspannte sich und schlang die Arme um seinen Hals. „Was machst du da? Ich bin nicht … Ich glaube nicht, dass wir das tun sollten …“
„Ganz ruhig“, sagte er leise. „Ich bringe dich nur nach oben. Dann hole ich dir ein Glas Wasser. Sobald ich mir sicher bin, dass du zur Ruhe kommst, verschwinde ich.“
Sie nickte und legte den Kopf an seine Schulter. Anscheinend war sie zu erschöpft, um Widerstand zu leisten. Seth verstärkte seinen Griff und ging langsam die Treppe hinauf, um nirgends mit ihr anzustoßen. Ihr Körper fühlte sich so warm an und ihr Haar so weich. Das alles weckte in ihm den Beschützerinstinkt.
Wie richtig und gut sich dieser Augenblick anfühlte, entging ihm nicht. Er sollte mit dieser Frau zusammen sein. Da war er sich ganz sicher. Aber in zweieinhalb Wochen musste er zurück zur McChord Air Force Base und zum Dienst. Auch das fühlte sich richtig an. Da war er sich genauso sicher. Diese Frau und sein Beruf waren für ihn so lebenswichtig wie die Luft zum Atmen. Würde er sich zwischen beiden entscheiden müssen? Vielleicht.
In Rebeccas Schlafzimmer setzte er sie behutsam auf ihrem Bett ab. Sie schenkte ihm ein schläfriges Lächeln, das ihn mitten ins Herz traf.
„Danke, dass du dich um mich gekümmert hast. Das war wirklich nicht nötig.“
„Ich werde mich immer um dich kümmern. Wenn du mich lässt.“ Sie wurde blass. Am liebsten hätte er sich selbst geohrfeigt. „Du … du bist die Mutter meiner Tochter. Wenn es dir gut geht, geht es ihr auch gut. Also … äh … ich hole dir mal ein Glas Wasser.“
Er ließ sich Zeit, damit sie sich in Ruhe umziehen und fürs Bett zurechtmachen konnte. Als er zurückkam, fielen Rebecca schon die Augen zu. Ihr ganzer Körper strahlte Erschöpfung aus. Er setzte sich neben sie und hielt ihr das Glas hin.
Während sie trank, begegneten sich ihre Blicke. Er sehnte sich danach, neben ihr ins Bett zu steigen und mit ihr in den Armen einzuschlafen. Natürlich ignorierte er dieses Bedürfnis.
„Ruh dich aus, Süße.“ Seth stellte das halb geleerte Glas auf ihren Nachttisch. „Brauchst du noch irgendwas, bevor ich mich auf den Weg mache?“
Sie schüttelte den Kopf und kuschelte sich tiefer in die Bettdecke. Die Augen fielen ihr zu. Er wartete noch einen Augenblick, bevor er aufstand. Als er aus dem Zimmer ging, flüsterte sie: „Ich wollte heute Abend deine Stimme hören. Ich habe deine Stimme vermisst. Ich … habe dich vermisst.“
„Ich dich auch.“ Er wartete, weil er hoffte, sie würde noch etwas sagen. Aber das tat sie nicht. Als sie anfing, sanft und regelmäßig zu atmen, wusste er, dass sie eingeschlafen war. Er machte das Licht aus und schloss die Tür. Draußen blieb er eine Minute lang stehen und lauschte und wartete … als ob er sie so beschützen könnte.
Unten räumte er das Geschirr auf, wischte die Arbeitsflächen ab und ließ die Spülmaschine laufen. Dann räumte er ihre Zeitschriften auf und schüttelte ihre Sofakissen auf, bis alles so war, wie sie es gern hatte. Als er fertig war, war es fast zwei Uhr morgens. Er entschied, dass es sinnlos war, jetzt noch zu seinen Eltern zu fahren. Also schloss er die Haustür ab, zog die Schuhe aus und streckte sich auf dem Sofa aus. Einzuschlafen fiel ihm nicht leicht. Aber hier zu sein, in Rebeccas Nähe, das fühlte sich richtig an. Beinahe … als wäre er zu Hause.
Darüber sollte er wahrscheinlich bei Gelegenheit mal nachdenken.
Als Rebecca aufwachte, fiel strahlender Sonnenschein auf ihr Gesicht. Erschrocken riss sie die Augen auf. Es war viel zu hell für sechs Uhr morgens.
Warum hatte ihr Wecker nicht geklingelt? Oh. Weil es so spät gewesen war, hatte sie vergessen, den Wecker zu stellen. Sonst vergaß sie das nie und sie verschlief auch nie.
„Mist, Mist, Mist“, murmelte sie. Halb elf? So lange hatte sie seit Monaten nicht geschlafen. Anscheinend hatte sie auch tief genug geschlafen, dass sie Seth nicht gehört hatte, als er sie abholen wollte.
Es sei denn, er hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht zu kommen. Nach ihrem Nervenzusammenbruch war das durchaus möglich.
Rebecca sah wieder auf die Uhr. Dann betrachtete
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