Bianca Extra Band 2
die er mitgebracht hatte, auf einem Stuhl ab. Dann fuhr er sich mit den feuchten Handflächen über die Jeans. Er beobachtete Rebecca und versuchte zu entscheiden, was er jetzt tun sollte.
„Ich bin wach“, sagte Rebecca leise und öffnete die Augen. „Du musst nicht auf Zehenspitzen um mich herumschleichen. Ich habe nur … nachgedacht.“
Auf in den Kampf, dachte er. „Gut“, sagte er nüchtern. „Ich habe gedacht, wir essen zusammen, bevor Jocelyn kommt.“ Er schnappte sich die karierte Tischdecke und breitete sie aus. „Du musst dich aber aufsetzen, Liebling.“
Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Aber sie richtete sich auf. Dann holte er die Blumen und den Picknickkorb und kletterte zu ihr aufs Bett.
„Wir machen ein Picknick?“, fragte sie. „Hier?“
Er nickte steif und fuhr fort, alles so aufzubauen, wie er es sich vorgestellt hatte. Schnell und geschickt stellte Seth den Strauß frisch gepflückter Blumen in die Mitte des Tischtuchs. Dann holte er die bereits mit Leckereien gefüllten Plastikdosen aus dem Picknickkorb. Eine gab er Rebecca. Die andere stellte er vor sich hin. Als Nächstes folgten Besteck, Servietten und zwei Flaschen Limonade.
„Das sieht gut aus, Seth“, sagte Rebecca, als sie ihre Dose aufmachte. „Ich … das war aber nicht nötig. Ich weiß doch, dass du noch mal bei deiner Familie vorbeischauen wolltest, um dich zu verabschieden.“
„Ich will das hier aber“, sagte er schroff. „Und ich habe noch viel Zeit.“
„Na dann, guten Appetit“, sagte sie, sah ihn aber nicht an. „Nudelsalat, lecker.“
„Den hat deine Mutter gemacht“, gab Seth zu. Er überlegte verzweifelt, wie er anfangen sollte. „Und meine Mutter hat die Cookies gebacken. Aber ich äh … habe das Obst kleingeschnitten. Und … na ja, alles zusammengepackt.“
„Die Blumen sind hübsch. Sind die aus dem Garten?“
„Ja.“
Ein paar Minuten lang aßen sie schweigend. Seths Magen verkrampfte sich vor Übelkeit. Er hatte das Gefühl, dass ein schweres Gewicht ihn niederdrückte. Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er sich, dass er nicht bei der Air Force arbeitete, sondern als Versicherungsvertreter oder Immobilienmakler … oder dass er einen Job im Schnellimbiss um die Ecke hätte.
Mit einem Seufzer machte Rebecca ihre Dose Nudelsalat zu und lehnte sich zurück. „Tut mir leid. Du hast dir so viel Mühe gemacht, und ich habe einfach keinen Appetit.“
„Kein Problem“, Seth spießte ein paar Nudeln auf die Gabel. Er hatte selbst keinen großen Hunger. „Jace hat erwähnt, dass sich in deiner Firma irgendwas wegen einer Partnerschaft tut. Ich wollte dich schon die ganze Zeit danach fragen, aber irgendwie sind die letzten paar Tage einfach wie im Flug vergangen.“
Sie blinzelte einmal, zweimal, dann hob sie die Hand an die Lippen. „Davon habe ich dir nie erzählt? Oh, Seth … ich schwöre, das war keine Absicht. Es steht noch nicht fest. Das ist nur eine Option, die die Partner mit mir nach dem Mutterschaftsurlaub besprechen wollen. Ich schätze … ich hatte einfach anderes im Kopf, wenn wir zusammen waren.“
„Wir hatten in letzter Zeit beide viel um die Ohren, Becca.“ Er konnte hören, wie ehrlich sie das gemeint hatte. „Das sind großartige Neuigkeiten. Eine Partnerschaft ist eine große Sache. Du solltest stolz sein. Richtig stolz.“
Rebecca verlagerte ihr Gewicht. „Es steht noch nichts fest“, wiederholte sie. „Aber ich freue mich natürlich riesig. Es tut gut zu wissen, dass den Partnern klar ist, wie hart ich arbeite. Und dass sie der Meinung sind, dass ich ein Gewinn für die Firma bin.“
In diesem Augenblick strich Seth eine der Alternativen, die er ihr hatte vorschlagen wollen. Warum sollte sie nach Tacoma ziehen wollen, wenn sie hier Partnerin in ihrer Firma werden konnte? Enttäuschung machte sich breit, aber er ignorierte das Gefühl.
Klare Worte, dachte er. Eindeutige Formulierungen. „Rebecca, es gibt ein paar Dinge, die wir besprechen sollten, bevor unsere Tochter auf die Welt kommt, denke ich. Ihre Geburt wird unsere Beziehung verändern und möglicherweise unsere Urteilsfähigkeit beeinträchtigen. Das könnte uns dazu bringen, falsche Entscheidungen zu treffen. Ich glaube“, sagte er, „dass wir das am besten vermeiden, wenn wir jetzt die möglichen Alternativen durchgehen. Solange noch keine emotionalen Verwicklungen vorhanden sind.“
Innerlich klopfte er sich auf die Schultern, weil er das Gespräch so geschickt begonnen
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