Bianca Extra Band 2
gemeinsam haben?“
„Deenie!“, rief ihr Vater. „Es reicht jetzt!“
„Du hättest eben auch nicht auf Bailey hereinfallen dürfen, Daddy“, sagte Deenie mit zuckersüßer Stimme. „Sie ist nicht die Heilige, für die du sie immer gehalten hast. Ich hoffe, ihr Auftritt hier öffnet dir endlich die Augen.“
„Allerdings“, erwiderte er scharf und zog seine Tochter von der Bühne.
Bailey fühlte sich so gedemütigt, dass ihr übel wurde.
„Kommt schon“, befahl Gunner. „Bringen wir sie von hier weg.“
„Sag jetzt nicht, du willst helfen“, fuhr Michael ihn an.
„Michael, hör mir zu. Bailey ist wichtiger als dein Stolz. Fahr sie nach Hause, ich komme mit den Kindern nach.“
„Nein!“, protestierte Bailey. „Ich bleibe.“
„Was?“, fragten die Männer wie aus einem Mund.
„Ich renne nicht davon! Dies ist Brads großer Tag, und ich kneife nicht, wenn es ein bisschen ungemütlich wird. Oh, ich bin doch kein Feigling! Deenie kann sagen, was sie will. Ich habe nichts getan, wofür ich mich schämen müsste. Und ich lasse meinen Bruder nicht im Stich, wenn er mich braucht.“
Inzwischen hatte die Versteigerung begonnen. Der Auktionator sprach immer schneller und lauter, während immer höhere Gebote für das Bild abgegeben wurden.
„Bist du dir sicher?“, fragte Michael.
„Zweifellos.“ Sie sah ihn an. „Schau dir doch Brads Gesicht an.“
Ihr Bruder sah erschüttert aus. Er nahm gar nicht wahr, wie der Preis seines Meisterwerks beständig in die Höhe stieg. Bailey schüttelte Michaels und Gunners Hände ab und eilte zu ihrem Bruder, der noch immer auf Deenie starrte, die von ihrem zornigen Vater aus der Galerie geführt wurde.
„Ich habe es ihr nicht erzählt“, flüsterte Brad. „Verdammt, ich liebe sie, aber von mir weiß sie es nicht, das schwöre ich!“
„Ich glaube dir ja.“ Bailey legte den Kopf an Brads Brust und schloss die Augen. Aber woher wusste Deenie es dann?
Plötzlich sah sie die Stiefel vor sich, die die Frau auf dem Gemälde trug. Die Stiefel kamen ihr auf einmal bekannt vor.
Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es waren die braunen Stiefel, die über die Sofalehne herausgeragt hatten – an dem Abend, an dem sie zu Michael gegangen war, um ihm von ihrer Schwangerschaft zu erzählen.
Michaels Stiefel waren größer. Das war ihr in der Dunkelheit nicht aufgefallen. Und dass er nichts über das Baby sagte, hatte sie nicht überrascht. Er war schließlich immer ein schweigsamer Typ gewesen.
Erstaunlich war nur, dass Deenie die Neuigkeit so lange für sich behalten hatte.
„Das ist alles meine Schuld. Ich habe dir gesagt, du sollst dich nicht mit Michael einlassen, weil er dich bestimmt nicht heiratet. Und jetzt sieh dir an, auf wen ich hereingefallen bin!“ Brad wagte kaum, sie anzuschauen. „Ich habe dir alles kaputt gemacht.“
„Brad, nichts ist kaputt. Wir haben das Land verkauft. Wir können das Haus auch noch verkaufen und von hier wegziehen.“ Sie stockte. „Hast du gehört? Das letzte Gebot ist so hoch, dass ich es nicht glauben kann. Ich muss den Auktionator missverstanden haben.“
„Du hast ihn nicht missverstanden.“ Michael stellte sich zu ihnen. „Ihr könnt eure Steuern doch noch bezahlen.“
Sie drehte sich zu ihm. Sein Gesicht war besorgt, der Blick fragend. Michael hat nichts von dem Baby gewusst.
„Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, flüsterte sie. „Außer dass es mir leidtut.“
„Das muss es nicht.“ Er seufzte. „Wenn jemand etwas zu bereuen hat, dann ich.“ Er lächelte verlegen. „Ich habe viel zu lange damit gewartet, aber … jetzt sollten wir wohl heiraten.“
Ihr Herz schlug fast schmerzhaft schnell. „Was meinst du?“
„Wenn du schwanger bist, müssen wir tun, was für das Kind gut ist.“
„Verkauft! Für eine Million Dollar!“, verkündete der Auktionator. „An den großzügigen Bieter aus Kalifornien!“
„Nein, das müssen wir nicht“, widersprach Bailey, während das Publikum begeistert applaudierte. „Wenn ich gerettet werden wollte, Michael Wade, hätte ich Gunner Wade geheiratet, als er mir einen Heiratsantrag gemacht hat!“
„Woher wusste er, dass du schwanger bist? Du hast gesagt, du hast ihn während der Arbeit nie zu Gesicht bekommen.“
„Ich habe es ihm gesagt, kurz bevor ich es dir erzählt habe … bevor ich dachte, es dir erzählt zu haben. Als ich bei ihm war, um nach dem Job zu fragen, wurde mir so schlecht, und er hat sich solche Sorgen gemacht, dass
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