Bianca Extra Band 2
an. „Du als die Älteste passt heute ein bisschen auf deine Geschwister auf. Siehst du den Stand mit Süßigkeiten und Eiscreme dort drüben? Du und Paul, ihr nehmt eure Geschwister an die Hand und geht vorsichtig über die Straße. Ihr dürft für jeden eine Kleinigkeit kaufen. Hier habt ihr Geld.“ Er ignorierte Baileys Protest und drückte Beth einen Geldschein in die Hand.
Die Kinder eilten davon.
„Alles wird gut“, beruhigte er Bailey und hakte sich bei ihr ein. Sie betraten die Galerie. „Da ist Brad. Wir sollten ihm gratulieren.“ Sie gingen zu der kleinen Bühne.
„Bailey!“, rief ihr Bruder. „Endlich mal ein bekanntes Gesicht. Hallo, Michael, schön, dass ihr hier seid.“
„Ich bin so stolz auf dich.“ Sie umarmte Brad. „Ich hatte solche Angst, dass es nicht gut läuft, aber sieh dir das ganze Publikum an!“
Brad lächelte freudig. „Mit so vielen Besuchern habe ich nicht im Traum gerechnet. Und sie kaufen sogar!“ Er senkte die Stimme. „Ich glaube, von der Erbschaftssteuer werden wir etwas mehr abbezahlen können, als wir gedacht haben!“
„Jetzt brauchen wir keine Angst mehr zu haben. Dies ist dein großer Tag, da solltest du nicht an das Finanzamt denken. Überlass das mir. Darum habe ich mich schon gekümmert.“
Brad kniff die Augen zusammen. „Das hast du?“
Bailey nickte. Erstaunt sah Michael sie an. Wie um alles in der Welt wollte sie die Riesensumme bezahlen?
„Ja, das habe ich“, bestätigte sie. „Ich bin mir sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben.“
Brad warf ihm einen fragenden Blick zu, aber Michael tat, als hätte er es nicht bemerkt. Dies war ein Moment, der nur die beiden etwas anging. Anstatt zuzuhören, hätte er sich längst ein Bild aussuchen sollen, um den Dixons zu helfen, ohne ihren Stolz zu verletzen. Er ließ den Blick über die ausgestellten Werke wandern. Die Kinder kehrten mit Eiswaffeln von der anderen Straßenseite zurück. Zum Glück stauten sich die Autos.
Jemand klopfte ihm auf den Rücken. Als er sich umdrehte, standen seine zwei Cowboys, ein Deserteur und seine Mutter hinter ihm. „Hallo“, begrüßte er sie.
„Ganz schön was los hier, Brad“, sagte Chili. „Schätze, du bist bald ziemlich prominent.“
Brad lächelte verlegen. Der Künstler wollte sich nicht zu ungehemmt freuen, und Michael konnte es ihm nachfühlen. Auch er war von Natur aus vorsichtig und lobte den Tag niemals vor dem Abend.
„Ich danke euch allen, dass ihr gekommen seid. Das bedeutet mir viel“, sagte Brad.
„Wir müssen doch die Heimmannschaft unterstützen“, erwiderte Cora Wade.
Dann kam Deenie dazu, und Brad wurde noch nervöser.
„Komm mit. Daddy will mit dir reden.“
Wie ein Schlafwandler folgte Brad ihr auf die Bühne.
„Wer hätte das gedacht?“, murmelte Chili verblüfft.
„Wow! Habt ihr den Glitzer an ihrem Kleid gesehen?“, fragte Beth. „Sie sieht aus wie eine Prinzessin!“
„Brad ist verliebt!“, jubelte Amy.
„Dixons. Wades.“ Gunner stellte sich neben Bailey und ihre Familie, und Bailey spürte Michaels plötzliche Anspannung.
„King“, erwiderte Michael die Begrüßung ebenso knapp.
Gunner strich Baby übers Haar und nickte Cora zu. „Für Brad scheint es heute richtig gut zu laufen.“
Baileys Hände zitterten. Erst hatte sie mit Brad mitgefiebert und jetzt stand auch noch der Mann neben ihr, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hatte. Zum Glück trat jetzt Mr Day ans Mikrofon. Deenie stellte sich neben ihren Vater und genoss es sichtlich, im Mittelpunkt zu stehen. Hinter ihnen war Brads großes Meisterwerk noch verhüllt.
Gespannt beobachtete Bailey, wie ihr Bruder sich zu den beiden gesellte. Was, wenn niemand ein Gebot für sein Meisterwerk abgeben wollte?
„Wie wir alle heute gesehen haben, lebt in unserer Mitte ein großes, aber noch recht verborgenes Talent. Mit der Heimlichkeit ist jetzt Schluss. Ich freue mich, Ihnen Brad Dixon vorzustellen, den wohl begabtesten Künstler, den Fallen jemals hervorgebracht hat!“
Brad wurde puterrot. Deenie klammerte sich an seinen Arm. An einer Fernsehkamera ging der Scheinwerfer an. Offenbar hatte Mr Day ein TV-Team aus Dallas eingeladen. Vor Aufregung wurde Bailey fast übel. Sie rieb sich die Arme und legte sie um die Kinder. Michael berührte kurz ihre Hand.
„Möchten Sie das Meisterwerk enthüllen, Brad?“, fragte Mr Day.
„Das überlasse ich Ihnen, Sir“, antwortete Brad schüchtern.
„Na gut. Deenie, du nimmst das andere
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