Bianca Extra Band 2
glätten.
„Na los, wie heißt der Typ? Du hast den Namen bisher noch nie erwähnt.“
„Alex. Alex McKenna.“
Holly erstarrte. „Alex … McKenna?“
Will nickte. „Genau. Erinnerst du dich noch an ihn? Er hat eure Bekanntschaft erwähnt, als ich heute nach dem Training kurz über dich gesprochen habe – dass du mir das Jobben verboten hast und dass ich mich zwischen Football und Basketball entscheiden soll, um mehr Zeit für die Schule …“
„Ja, so bin ich nun mal“, antwortete Holly geistesabwesend. Ausgerechnet Alex …
„Wie dem auch sei, er hat gesagt, dass du schon immer etwas stur warst. Da habe ich ihn natürlich gefragt, woher er dich kennt, und er meinte, dass ihr zusammen auf der Highschool wart und dir schon damals niemand helfen durfte. Weißt du, wen ich meine?“
„Ja.“
Alex McKenna. Der Kerl stand ganz oben auf ihrer Liste mit Menschen, von denen sie am liebsten nie wieder gehört hätte. „Ich habe ihn seit unserem Highschoolabschluss nicht mehr gesehen. Ich weiß nur, dass er ein Stipendium bekam, nach seinem Studium Footballprofi wurde und dann die National Football League verließ, um Trainer zu werden.“ Holly holte tief Luft und sah ihren Sohn über das Bett hinweg an. Am besten schenkte sie ihm sofort reinen Wein ein, bevor er es von jemand anderem erfuhr. „Er ist … mit deinem Vater verwandt.“
„Mit meinem Vater ?“
Holly verzog das Gesicht, als sie Wills hoffnungsvollen Tonfall hörte. „Ja. Die beiden sind zwar Stiefbrüder, aber sie stehen sich nicht nahe“, warnte sie. „Sie haben seit Jahren keinen Kontakt mehr. Glaube also nicht, dass du über Alex …“
„… Kontakt zu meinem Vater aufnehmen kannst!“, ergänzte Will. Sein resignierter Gesichtsausdruck versetzte Holly einen schmerzhaften Stich. In diesem Moment wirkte ihr Junge viel älter als fünfzehn.
„Keine Sorge, Mom, ich mache mir schon keine falschen Hoffnungen. Außerdem würde ich den Coach nie darauf ansprechen. Er soll mich schließlich nicht für einen Schleimer halten.“ Plötzlich war Wills Lächeln wieder da – jenes spontane offene Lächeln, das Holly so gut an ihm kannte. „Ich brauche keine Sonderbehandlung, um mir meinen Platz in der Mannschaft zu erkämpfen.“
„Prima Vorsatz“, stimmte Holly zu und klang dabei sehr entschlossen.
Will verdrehte die Augen, während er ein Kissen bezog und es ans Kopfende legte. „Tu doch nicht so, Mom. Du hasst Football!“
„Stimmt“, gab Holly zu, während sie ein weiteres Kissen aufschüttelte und nach der blau-weißen Überdecke griff. „Ich hasse Football – aber dich hab ich sehr lieb.“
„Und genau deshalb lässt du mich nach dem Abendessen noch mal weg, ja? Ich verspreche dir auch, um neun wieder hier zu sein.“
„Morgen ist doch Schule!“, protestierte Holly, während sie mit Will zusammen die Decke über das Bett breitete. „Was genau hast du denn vor?“
„Ach, den üblichen Teenagerquatsch – jede Menge Bier trinken, ein bisschen mit Drogen experimentieren und so spektakulär mit dem Auto verunglücken, dass man das Foto vom Unfallwagen im nächsten Jahr als abschreckendes Beispiel in der Fahrschule …“
„Mach nur so weiter, mein Junge. Witze über dein tragisches Ableben zu reißen, wird mich ganz bestimmt nicht überzeugen. Außerdem hast du mir immer noch nicht gesagt, was du vorhast.“
„Die Sache ist eine Idee des Trainers. Morgen findet das erste Spiel der Saison statt, wenn du dich erinnerst, und der Trainer will, dass die anderen Quarterbacks und ich zu ihm kommen, um das Spielzugbuch durchzusprechen. Damit wir alle auf demselben Stand sind!“
Holly seufzte. „Und was ist mit deinen Hausaufgaben?“
„Erledigt.“
„Wie kommst du hin?“
„Der Coach holt mich gegen sieben ab und bringt mich spätestens um neun zurück.“
Hollys Herz machte einen Satz. „Was? Alex kommt hierher?“
„Ja, wenn das okay ist für die verständnisvollste Mom auf der ganzen weiten …“
Holly hob einlenkend die Hände. „Ist ja schon gut, du darfst mitfahren. Vorausgesetzt, du deckst jetzt den Tisch und holst in zehn Minuten die Lasagne aus dem Ofen.“
Sie wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt. „Abgemacht!“, rief Will.
„Und vergiss nicht, den Müll rauszubringen!“, flötete sie hinter ihm her, als er im Flur verschwand.
„Kein Problem!“, rief Will über die Schulter und polterte die Treppe hinunter in die Küche, wobei er aus voller Kehle das Lied seiner Mannschaft
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