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Bianca Extra Band 2

Bianca Extra Band 2

Titel: Bianca Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Madison , Cindy Kirk , Tina Leonard
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Teenager betreut. Darunter war ein toller Junge namens Charles, ein guter Schüler und ein hervorragender Footballspieler. Ich habe zwei Jahre lang mit ihm gearbeitet, um ihn auf sein Stipendium an der Michigan State vorzubereiten. Einen Tag, nachdem er die Zulassung bekam, nahm er zwanzig Tabletten Antidepressiva seiner Mutter und eine Flasche Wodka und brachte sich um.“
    Holly keuchte entsetzt auf. „Alex, wie schrecklich! Aber … was hat das mit deinem Weggang aus der League zu tun?“
    „Nach Charles’ Tod fanden seine Eltern und ich heraus, dass er Steroide genommen hatte. Ich war völlig ahnungslos. Er hatte mir nie ein Wort davon gesagt. Wahrscheinlich hielt er mich für zu geradlinig, um mit mir darüber zu reden. Und er hatte recht – ich selbst habe nie gedopt.“
    Alex holte tief Luft. „Ich machte mir schreckliche Vorwürfe, nicht auf die Zeichen geachtet zu haben. Die Akne, die Stimmungsschwankungen, der plötzliche Muskelaufbau. In Wirklichkeit habe ich einfach weggesehen, dabei waren die Hinweise überall, ich sah sie täglich um mich herum im Umkleideraum. Und obwohl ich selbst nie etwas nahm, drückte ich beide Augen zu. Drogenmissbrauch gehörte einfach dazu. Ich … ich weiß, das klingt schrecklich, aber ich hielt es für normal. Als Charles dann starb, beschloss ich, diesen Zirkus nicht länger mitzumachen, den Job zu wechseln und stattdessen mit Highschoolschülern zu arbeiten.“
    Er lächelte schwach. „Vielleicht hatte ich es auch einfach satt, jeden Sonntag in Grund und Boden gestampft zu werden. Wie dem auch sei, es wurde Zeit zu gehen, und ich bin gegangen.“
    Holly musterte ihn nachdenklich. „Ich bin froh, dass du gegangen bist“, sagte sie nach einer Weile. „Ich freue mich, dass du Wills Trainer bist.“
    Alex hob eine Augenbraue. „Danke.“
    „Darf ich dir noch eine Frage stellen?“
    „Klar.“
    „Warum warst du auf der Highschool so ein Arschloch?“
    „Hey, wer sagt, dass ich ein Arschloch war!?“, protestierte er, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Okay, du hast recht, aber die meisten pubertierenden Jungs sind so. Will ist eine Ausnahme.“
    „Das weiß ich, aber du warst so extrem . Ich meine … Ich nehme an, die meisten Jungs in dem Alter sind unausstehlich, aber du warst …“
    „… noch unausstehlicher? Mag sein. Ich habe meine Familie damals eben gehasst. Das ist eine der Hauptentschuldigungen für jugendliches Fehlverhalten.“
    „Warum hast du sie gehasst?“
    „Ich habe meinen echten Vater nie kennengelernt – er verschwand schon vor meiner Geburt. Meine Mom starb, als ich acht war, und ich blieb bei meinem Stiefvater. Er und Brian konnten nie viel mit mir anfangen und ich noch weniger mit ihnen. Ich war nicht blutsverwandt, und für Menschen wie sie ist so etwas wichtig. Deshalb zog ich so schnell aus, wie ich nur konnte.“
    „Dann … hattest du also nie eine echte Familie. Erst recht nicht nach dem Tod deiner Mom.“
    Alex zuckte die Achseln. „Keine Sorge, ich bin schon lange darüber hinweg. Und ich habe Jungs betreut, die viel Schlimmeres durchgemacht hatten.“ Er warf ihr einen Blick zu. „So was wie du zum Beispiel.“
    Überrascht sah Holly ihn an. „Inwiefern habe ich Schlimmeres durchgemacht?“
    „Na, du hast doch immer darauf vertraut, dass deine Eltern dich lieben, oder? Aber sie haben sich von dir abgewandt, als du sie am meisten brauchtest.“
    Als er Holly den Kopf senken sah, fragte Alex sich schuldbewusst, ob er zu weit gegangen war. „War das sehr hart für dich?“, fragte er sanft.
    Sie blickte wieder hoch. „Was?“
    „Allein auf dich gestellt zu sein. Am Anfang, meine ich.“
    „Ja, es war hart.“ Sie lehnte den Kopf gegen die Lehne. „Aber ich merkte, dass es mich stärker machte. Es war ein gutes Gefühl, auf eigenen Beinen zu stehen und für Will und mich sorgen zu können, ohne jemandem etwas schuldig zu sein.“ Sie wandte ihm das Gesicht zu. „Klingt das nachvollziehbar?“
    „Ja.“ Alex zögerte einen Moment. „Holly, ich … Ich habe dir das nie gesagt, aber ich habe dich wahnsinnig bewundert. Dafür, dass du für dich und für Will ein Leben aus dem Nichts aufgebaut hast.“
    Sie legte den Kopf schief. „Moment mal, ist das etwa ein Kompliment ?“
    „Bilde dir bloß nichts drauf ein! Ich finde immer noch, dass du viel zu stur bist und dir die Dinge unnötig schwer machst. Aber ich bewundere dich trotzdem, auch wenn dein Verhalten meine ritterlichen Instinkte entsetzlich

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