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Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss

Titel: Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Wainscott , Isabel Sharpe , Cathy Yardley
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Betrieb. Marisa hatte erwartet, dass Barrie entsetzt sein würde, aber er verbarg das gut. Seit sie ihn kannte, war ihr noch bewusster, dass sie eine andere Welt betrat, wenn sie ins Haus ihrer Eltern kam.
    »Bring mich in die Küche«, sagte sie.
    Die untergehende Sonne schien zum Fenster herein auf die Pflanzen und farbigen Flaschen. Oben auf den Schränken und in allen Nischen standen Gläser mit Eingemachtem. Hitze stieg von beiden Herden auf, und es duftete nach Knoblauch und Gemüse. Keine Mikrowelle, nichts Eingefrorenes… Marisa versteckte ihre Fertiggerichte, wenn jemand aus ihrer Familie zu ihr zu Besuch kam… Hier wurde alles zubereitet wie in den alten Zeiten. Marisa seufzte. Altmodisch zu sein war doch gar nicht so schlecht.
    Tino rührte mit einer verbundenen Hand in einer Schüssel, und die Frauen arbeiteten perfekt zusammen. Pavarottis schöne Stimme war zu hören. Glücklicherweise war Marisas Mutter zu beschäftigt, um ihr einen enttäuschten Blick zuzuwerfen… bisher.
    Nonna legte den Kopf schief, und Barrie hielt Marisa so, dass sie ihre Großmutter küssen konnte. Überraschenderweise gab er selber Nonna dann ebenfalls einen Kuss. Ohne dass Marisa ihn dazu hätte drängen müssen! Und was noch verblüffender war… Nonna strahlte.
    Marisas Mutter umarmte sie, und Marisa merkte, dass sie noch immer in Ungnade war. »Und du schiebst uns nichts Fettarmes unter. Willst du Champignons oder Ravioli füllen? Egal. Ich entscheide. Du brauchst zu lange dazu.«
    »Champignons«, sagte Marisa.
    »Kann ich auch helfen?« fragte Barrie, nachdem er sie auf einen Hocker gesetzt hatte.
    Alle starrten ihn an.
    Tino stellte ein Tablett mit purpurfarbenen Nudeln weg. »Sie sind nicht daran gewöhnt, dass ein Mann anbietet, Küchenarbeit zu tun«, erklärte er Barrie. »Nicht dass daran etwas unmännlich wäre.«
    »Natürlich nicht.« Barrie lächelte Marisa heimlich zu.
    »Ich tue es beruflich«, fuhr Tino fort. »Aber wenn Sie auch helfen wollen, können wir Sie gebrauchen. Gina fühlt sich nicht besonders gut. Nicht wahr, Schatz?« Er warf ihr eine Kusshand zu.
    Sie saß im Wohnzimmer in einem Sessel und sah blass und müde aus. Hinter ihr, durchs Fenster, sah Barrie ungefähr vierzig Leute. Jemand lachte, ein Baby weinte, und die älteren Männer spielten Boccia.
    »Dann geben Sie mir was zu tun.« Barrie ging zur Spüle, um sich die Hände zu waschen.
    Nonna griff nach seinem Arm. »So groß«, sagte sie, als sie merkte, dass sie diesen nicht umfassen konnte. Dann zog sie ihn zur Arbeitsfläche. »Sie können Ravioli füllen.« Sie band ihm eine Schürze um. Er wollte protestieren, verkniff es sich aber.
    Nirgendwo war ein Kochbuch zu sehen. Tatsächlich gab es im ganzen Haus keins. Nonna war stolz darauf, alle Rezepte auswendig zu kennen. Marisa sorgte dafür, dass sie aufgeschrieben wurden und für künftige Generationen erhalten blieben. Ihr Hintergedanke dabei war es allerdings, sie zur Hand zu haben, da sie beim Kochen etwas Hilfe brauchte. Gina hatte natürlich das meiste im Kopf und verkündete das regelmäßig.
    Während Marisa Krabben in die Champignons löffelte, beobachtete sie, wie Nonna und Barrie zusammen arbeiteten. Zuerst war er unbeholfen. Er sah zu, wie Tino es machte, und imitierte ihn. Vielleicht half er ja nur, weil es ihm peinlich gewesen wäre, nichts zu tun… oder weil er sonst zum Rest der Familie hätte i gehen müssen, wo er der einzige Nicht- Italiener gewesen wäre, l Wenn Marisa es nicht besser gewusst hätte, hätte sie allerdings vermutet, dass er sich amüsierte.
    »In Schottland gibt es bei großen Feiern immer Haggis.« Jetzt kam er besser mit den Ravioli zurecht.
    »Klingt interessant«, meinte Nonna. »Was ist das?«
    »Herz, Lungen und Leber eines Schafes werden in den Magen gestopft und gekocht. Dazu gibt es noch Rüben und Kartoffeln.«
    »Igitt«, sagte Marisa.
    Barrie sah sie vorwurfsvoll an. »Wie kann du das beurteilen, wenn du es nie probiert hast?«
    »Instinkt.«
    Barrie passte eigentlich nicht in diese Küche, schon weil er größer war als alle anderen, aber irgendwie wirkte er doch nicht fehl am Platz. Als er mit den Ravioli fertig war, ließ Tino ihn Cannolis füllen. Und als Tino dann für eine Weile zu Gina ging, war Marisas Mutter gezwungen, Barrie zu bitten, ein großes Backblech aus dem Ofen zu nehmen. Sie lächelte dabei sogar.
    Marisa fragte sich, ob Barrie wohl wusste, wie attraktiv er mit der Schürze aussah, sogar von hinten, wo die Schleife

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