Bianca Hochzeitsband 1 - Ganz in weiss
Meine Herren, Sie dürfen jetzt Ihre Bräute küssen.«
»Nicht schnauben.« Marisa gab Barrie einen Schubs mit ihrem gesunden Fuß.
Er zuckte zusammen. »Ich habe mich zurückgehalten.«
Am Ende hoben alle Bräutigame ihre Bräute auf die Arme und trugen sie vom Platz.
Marisa wurde klar, wie romantisch das war. Und wie nett es von Barrie war, das Gleiche mit ihr zu tun. Wenn sie selbst eine richtige Romantikerin gewesen wäre, wäre sie dahingeschmolzen. Aber ihr war nur ein bisschen schwindlig.
Sie musste wirklich den Richtigen finden, damit Barrie endlich seiner Wege gehen konnte. Sie dachte viel zu viel an ihn.
Nun merkte sie, dass jemand an ihrem Kleid zog, drehte sich um und erkannte Carlo.
»Ginas Wehen haben eingesetzt.«
Eine Viertelstunde später waren wieder alle Cerinis im Warteraum versammelt. Diesmal saß Barrie aber nicht abseits, sondern direkt neben Marisa.
»Du hättest nicht mitzukommen brauchen«, flüsterte sie.
»Der Richtige würde sein Mädchen moralisch unterstützen.« Sie gab ihm einen kleinen Schubs. »Das ist sehr anständig von dir.«
»Und ich schätze, er würde auch deine Hand halten.« Barrie griff danach. »Ebenfalls als moralische Unterstützung.«
Diesmal fehlten ihr die Worte.
Carlo beobachtete sie. Er wirkte mürrisch, was nichts Neues war. Ihr Vater sah gequält aus. Louie starrte sie an, und Nonna lächelte doch tatsächlich.
»Wieso grinst du so?« fragte Louie sie. »Er ist nicht mal Italiener.«
»Als könnte ich das vergessen .Du erinnerst mich ja ständig daran. Jetzt hör auf, die beiden anzustarren.«
Daraufhin wandten alle sich ab.
Tino wurde gerade behandelt. Als Ginas Wehen einsetzten, hatte er mit frittierten Bananen experimentiert. Eine war ihm ins heiße Fett gefallen, und er hatte Spritzer davon abbekommen.
»Vergesst nicht die Dinnerparty heute Abend«, sagte Nonna. »Barrie, Sie sind natürlich auch eingeladen.«
Marisa bemerkte einen Anflug von Panik in seinem Gesicht, aber dann lächelte er. »Danke.«
Die Dinnerparty. Marisa hatte sie in der Aufregung ganz vergessen. Familienmitglieder von überall, auch aus Italien, würden kommen, viel Lärm machen und sich ständig umarmen. Barrie würde es hassen. Aber wenn sie ihn nicht mitbrachte, würde das verdächtig erscheinen. Als Gina und ihre Mutter jetzt hereinkamen, sprangen alle auf. Barrie half Marisa.
»Wieder falscher Alarm?« fragte sie.
»Ja.« Gina tätschelte ihren Bauch. »Es tut mir Leid, dass ich euch das zugemutet habe. Ihr wisst ja, wie ich es hasse, der Familie Ärger zu machen. Gut, dass ich es so selten tue, was?«
Barries Hand lag auf Marisas Schulter, und sie fragte sich, ob ihm klar war, was für eine romantische Geste das war. Wahrscheinlich nicht.
»Marisa? Hallo.« Ihre Mutter wedelte vor ihrem Gesicht herum. »Hör auf zu träumen. Um welche Zeit kommst du, um zu helfen?«
»Wann immer ihr mich braucht.« Sie hatte eine Menge aufzuholen, wenn es darum ging, eine perfekte Tochter zu sein.
»Allmählich gerate ich in Panik. Ich habe nur noch zwei Tage Zeit, um zwei Männer zu finden. Und am Dienstag verschwindest du für immer aus meinem Leben«, sagte Marisa, als sie zum Haus ihrer Familie fuhren. »Dann muss ich meinen Eltern alles gestehen.« Sie stellte fest, dass Barrie nicht erleichtert wirkte, sondern eher mürrisch. Aber vielleicht bildete sie sich das nur ein. »Ich wette, du wirst froh sein, mich loszuwerden.« Sie zwang sich zu lachen. Er sah sie nicht an.
»Na ja, ich fange an, mich an dich zu gewöhnen.« Nun drehte er sich doch um. »Wir werden den Richtigen finden, und dann wirst du mich ganz vergessen.«
»Und du wirst in Barcelona sein und mich ebenfalls vergessen. Oder?« Sie fand es schrecklich, wie sie sich nach einer kleinen Bemerkung von ihm sehnte, darüber, dass sie ihm etwas bedeutete, obwohl sie sich das doch eigentlich gar nicht hätte wünschen dürfen. Verdammt, sie war verwirrt.
»Wie kann ich dich vergessen?« Er tätschelte die Kamera, die auf dem Sitz zwischen ihnen lag. »Ich habe Fotos.«
»Ich werde dich auch nicht vergessen.« Marisa sah ihn nicht an. Der Schmerz in ihr verstärkte sich. Das war albern. Barrie war nicht der Richtige. Wenn sie ihn nehmen würde, würde sie bei ihrer Familie in Ungnade fallen und für immer unter »Schlechte Neuigkeiten« stehen.
Dummerweise fand sie das nicht so schrecklich wie die Aussicht, Barrie nie wieder zu sehen.
Als er sie über die Schwelle trug, war im Haus bereits eine Menge
Weitere Kostenlose Bücher