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BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
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spüren.
    Was verstand er von der Rolle eines Vaters? Sein eigener Vater war selten zugegen gewesen, hatte nie seine Baseballspiele besucht, sich seine beiden Examen entgehen lassen und sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihn bei seiner Rückkehr aus dem Golfkrieg am Flughafen abzuholen. Seit dem Tod von Chads Mutter vor zehn Jahren war die Kluft zwischen Vater und Sohn noch größer geworden. Das Militär war für Chad Hogan senior stets ausreichend Familie gewesen. Bei ihrem letzten Gespräch war er in Kalifornien stationiert gewesen. War er immer noch dort? Chad wusste es nicht.
    Nein, sein Vater war ihm nicht mit gutem Beispiel vorangegangen, was väterliches Verhalten anging. Und Chad hatte gegenüber seiner Frau und seinem Sohn dieselben Fehler begangen. Nun war er also erneut Vater und musste sich mit dieser Rolle auseinandersetzen.
    Plötzlich schoss ein stechender Schmerz seinen rechten Arm hinauf. Ein Schmerz, der daher resultierte, dass Bonny ihm in den Unterarm biss.
    „He, Kleine, lass das.“ Er entfernte ihre vier Zähne aus seinem Fleisch. „Sehe ich etwa wie ein Beißring aus?“
    Ihr Kichern und das strahlende Funkeln in ihren blauen Augen raubten ihm dem Atem und dienten gleichzeitig als Warnung, dass er sie nicht noch mehr ins Herz schließen sollte, als er es bereits getan hatte. Falls es nicht bereits zu spät war.
    „Du willst mich nicht als Vater, Bonny“,sagte er rau. Mit dem Handtuch, das Hannah ihm gegeben hatte, wischte er ihr Spucke vom Kinn. „Ich kann nicht der Dad sein, den du brauchst. Ich fürchte, ich werde dich nie ansehen können, ohne an … ihn zu denken. Ich würde dich nur enttäuschen.“
    Sie schnatterte mit gerunzelter Stirn.
    „Glaub mir, es ist das Beste, wenn ich mich aus deinem Leben fernhalte. Für uns alle.“
    Neue Empfindungen strömten auf ihn ein. Bitterkeit, weil Hannah ihm nie von der Geburt erzählt hatte. Und Kummer bei der Vorstellung, nicht mitzuerleben, wie der kleine Schlingel auf seinem Schoß zu einer Frau heranwuchs.
    Bonny attackierte erneut seinen Arm und vermittelte ihm zum Glück einen ganz anders gelagerten Schmerz. Er stand auf und hob sie hoch in die Luft. „Wir müssen dir einen Kinderwagen kaufen.“
    Zwanzig Minuten später kehrte er zu der Parkbank zurück. Bonny saß in einer brandneuen Kinderkarre und blinzelte gegen die Sonne. Aus einer Tüte in seiner Hand nahm er einen pinkfarbenen Schlapphut und setzte ihn ihr behutsam auf.
    „Du warst einkaufen“, sagte Hannah in seltsamem Ton, als sie zu ihm trat.
    Er drehte sich zu ihr um und reichte ihr die Tüte. „Ja. Ich habe auch etwas für dich ausgesucht, damit du dich nicht übergangen fühlst.“
    Sie nahm die Tüte an sich, sah sich das T-Shirt aber nicht an, das er ausgesucht hatte. Sie hob Bonny aus dem Kinderwagen und setzte sie sich auf die Hüfte. „Unsere Rita Minelli trinkt gerade ihren Morgenkaffee, bevor sie ihre Schicht beginnt. Sie sitzt am entfernten Ende der Bar. Sie sieht genauso aus wie auf dem Foto, das offensichtlich vor nicht allzu langer Zeit aufgenommen wurde.“
    „Dann ist es wohl an der Zeit für das Telefonat.“ Mit gerunzelter Stirn beobachtete er, wie sie Bonny bemutterte. Was glaubte sie denn? Dass er ihr Kind während ihrer Abwesenheit von fünfzehn Minuten einer Gehirnwäsche unterzogen hatte?
    „Bonny und ich gehen das Auto holen“, verkündete sie und eilte davon, ohne ihn anzusehen.
    Verstört blickte er ihr nach. Sie erweckte den Anschein, als wünschte sie sehnlichst, er würde vom Erdboden verschwinden. Gedankenverloren rieb er sich den Nacken. Warum hatte sie dann in diese Zusammenarbeit eingewilligt? Brauchte sie womöglich das Geld?
    Mit zusammengebissenen Zähnen machte er sich auf den Weg zum Casino. Warum hatte er bisher nicht daran gedacht? Ihm war nicht in den Sinn gekommen, wie schwer das Leben als allein erziehende Mutter sein musste, noch dazu in einem Beruf, der es nicht gestattete, das Baby mit zur Arbeit zu nehmen. Allein aus finanziellen Gründen hätte sie sich mehr bemühen müssen, ihn ausfindig zu machen. Schließlich war Bonny auch seine Tochter. Seine Verantwortung.
    Ihm wurde bewusst, dass Hannah nie seine finanzielle Verantwortung erwähnt hatte und es vermutlich auch nicht beabsichtigte. Nicht die Hannah McGee, die er kannte. Eine der vielen Eigenschaften, die er stets an ihr bewundert hatte, war ihre Stärke. Vermutlich war ihr nie in den Sinn gekommen, ihn um Geld oder überhaupt irgendjemanden um Hilfe zu

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