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BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
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bitten.
    Vermutlich rührte diese Wesensart daher, dass sie sich während ihrer Kindheit kaum auf Angehörige hatte verlassen können. Ihre Mutter war während der Entbindung gestorben. Ihr Vater hatte als Polizist mehr Zeit im Dienst als zu Hause verbracht und war gestorben, als sie noch ein Teenager gewesen war. Manch anderer Mensch wäre an diesen Schicksalsschlägen gescheitert. Hannah hingegen war daran gewachsen.
    Plötzlich drangen die Geräusche des Casinos in seine Gedanken vor, und er erinnerte sich, warum er gekommen war. Trotz der frühen Stunde herrschte rege Aktivität. Eine Aura der Aufregung und Vorfreude strahlte von den unzähligen Geldautomaten und Spieltischen aus.
    Er entdeckte eine hübsche Brünette am entfernten Ende der Bar, die sich mit dem Barkeeper unterhielt. Er wusste auf Anhieb, dass es Rita Minelli war.
    Er eilte zu einem der beiden Münztelefone und holte das Blatt hervor, das er an diesem Morgen aus dem Telefonbuch im Motel gerissen hatte. Er warf Münzen ein und wählte. Das Telefon hinter dem Tresen klingelte. Er beobachtete, wie der Barkeeper an den Apparat ging.
    „Ich habe eine Nachricht für Rita Minelli“, sagte Chad. „Richten Sie ihr aus, dass sie dringend und unverzüglich nach Hause kommen soll.“ Er legte den Hörer auf, bevor der Barkeeper etwas sagen konnte.
    Gespannt beobachtete er, wie der Mann zu Rita Minelli zurückkehrte und mit ihr sprach. Unverzüglich stand sie auf und eilte zur Tür. Chad folgte ihr in diskretem Abstand.
    Chad hielt einen Block entfernt von dem Gebäude an, vor dem Rita ihren verbeulten Chevy parkte. Das Erdgeschoss diente als Möbelgeschäft, während die beiden oberen Etagen Wohnungen enthielten. Hannah musterte die Fenster und fragte sich, hinter welchem sich Eric Persky aufhielt – falls er überhaupt derjenige war, zu dem Rita Minelli nach Hause eilte.
    Ein verrosteter Monte Carlo mit getönten Scheiben blockierte vorübergehend ihre Sicht. Sie runzelte die Stirn. Das Auto kam ihr irgendwie bekannt vor. Es bog um eine Ecke und nahm ihre Gedanken mit sich.
    Hannah griff nach der Klinke. Chad hielt sie am Arm fest. „Ich gehe allein.“
    Unbehaglich schüttelte sie seine Hand ab. Der beschützende Ausdruck in seinen Augen, mit dem er sie und dann Bonny in ihrem Babysitz anblickte, war nicht zu übersehen. „Du hast mir nie zuvor angeboten, meinen Teil der Last zu übernehmen. Warum tust es jetzt?“
    Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
    Sie seufzte. „Aha, ich verstehe. Jetzt bin ich Mutter und unfähig, auch nur einen Wirtschaftskriminellen zu stellen.“ Sie holte tief Luft. „Durch ein Baby wird eine Person nicht unfähig. Ich kann diesen Kerl genauso leicht schnappen wie du.“
    „Habe ich gesagt, dass du es nicht kannst?“ Sein Blick glitt zu Rita Minelli, die gerade aus ihrem Auto stieg.
    „Du hättest es ebenso gut tun können.“
    Er öffnete die Fahrertür. „Es hat nichts damit zu tun, dass du Mutter bist.“ Seine schuldbewusste Miene sagte etwas anderes. „Wenn du dich dadurch besser fühlst, überlasse ich dir den nächsten, okay?“
    Bevor sie weiter protestieren konnte, schmiegte er eine Hand um ihre Wange und legte den Daumen auf ihre Lippen. Ihr stockte der Atem.
    „Ich hatte ganz vergessen, wie seidig deine Haare sind“, murmelte Chad. Er lächelte, als sie hörbar schluckte und ihre Wangen erglühten. „Bitte, Hannah, diskutier jetzt nicht mit mir. Wir reden später über das Wie, Wann und Warum.
    Okay?“ Abrupt zog er die Hand zurück und stieg aus.
    Hannah seufzte. Es war so lange her, seit sie sich wie eine junge, begehrenswerte Frau gefühlt hatte, die Entzücken geben und empfangen wollte. Es war so lange her, seit sie geküsst und geliebt worden war. Irgendwann hatte sie sich eingeredet, dass es ihr zum Glück reichte, Bonny eine gute Mutter zu sein. Die Signale, die ihr Körper ihr nun sandte, bewiesen, wie sehr sie sich geirrt hatte.
    Verwirrt beobachtete sie, wie Chad der Brünetten folgte, die gerade im Hauseingang verschwand. Unwillkürlich bewunderte sie seinen knackigen Po in der verwaschenen Jeans. Sie wusste nicht recht, wie sie sein Verhalten einschätzen sollte. Am vergangenen Abend hatte er so verärgert gewirkt. Doch an diesem Tag schien er ihr die Situation mit allen Mitteln erleichtern zu wollen.
    Chad verschwand in dem Gebäude, und Bonny begann auf dem Rücksitz zu weinen. Hannah wollte sich gerade zu ihr umdrehen, als etwas – oder besser jemand – ihre Aufmerksamkeit

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