Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BIANCA SPEZIAL Band 03

BIANCA SPEZIAL Band 03

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TORI CARRINGTON MARIE FERRARELLA
Vom Netzwerk:
die Schlange vor der Nase weggeschnappt hast, McGee.“
    Hannah rang verzweifelt nach Atem. „Falls es dich erleichtert, Elliott hat mich noch nicht mal für das Privileg bezahlt.“
    Die Scherben einer zerbrochenen Stehlampe lagen auf dem Fußboden verstreut. Sie musste das Geräusch verursacht haben, das Hannah aus der Küche gelockt hatte. Sie blickte zu Chad. Er stand einige Schritte entfernt in schussbereiter Haltung – die Beine schulterbreit gespreizt, die Arme vor sich ausgestreckt, eine Hand stützend unter der Waffe, die auf Stokes’ Brust gerichtet war. Das Problem war nur, dass die Kugel zuerst ihren Körper durchschlagen musste, bevor sie ans Ziel gelangen konnte.
    Er trat einen Schritt näher und richtete die Waffe auf Jacks Stirn.
    „Aber, aber, du würdest deinen alten Kumpel Jack doch nicht erschießen, oder?“, höhnte Stokes ungerührt. Ein metallisches Klicken ertönte, als er seine Handschellen um ihr Handgelenk schloss. „Arme auf den Rücken!“, befahl er.
    Verzweifelt versuchte sie, sich seinem Griff zu entwinden, doch er verstärkte den Druck auf ihre Kehle und stieß ihr den Lauf seiner Pistole in die Rippen. Notgedrungen gehorchte sie.
    „Du weißt gar nicht, welche Genugtuung mir das bereitet, Darling“, flüsterte er ihr ins Ohr, während er ihr zweites Handgelenk fesselte. „Du hast mich einmal zu oft reingelegt, als du mich an diese Bar in Queens gefesselt hast.“
    Chad trat noch einen Schritt näher. „Ich würde nicht zögern, auf dich zu schießen. Und jetzt verschwinde dahin, woher du gekommen bist.“
    „Kann ich nicht tun. Nicht ohne sie.“ Jack deutete mit dem Kopf zu Lisa, die Hannah gefolgt war und nun versuchte, sich in die Küche zurückzuziehen. „Oh nein, Lady“, murrte er, und dann überschlugen sich die Ereignisse.
    Jack stieß Hannah heftig beiseite. Während sie zu Boden ging, schnappte er sich Lisa und hielt sie als Schild vor sich. Besorgt blickte Chad zu Hannah. Jack nutzte den Bruchteil einer Sekunde und trat ihm mit einem Fuß die Waffe aus der Hand. Dann richtete er die Pistole auf ihn und befahl: „Leg dir deine Handschellen an, und fessle dich an das Treppengeländer.“
    Notgedrungen gehorchte Chad. Jack wandte sich an Hannah, die sich inzwischen mühsam vom Boden aufgerappelt hatte. „Rüber zur Treppe“, befahl er. Als sie ebenfalls gehorchte, öffnete er eine Handschelle und befestigte sie ebenfalls am Geländer.
    „Einen schönen Abend noch, McGee“, wünschte er grinsend. „Grüß deine hübsche Tochter von mir. Und nichts für ungut, ja?“

11. KAPITEL
    Hannah zerrte ein letztes Mal an ihren Handschellen und sank dann niedergeschlagen neben Chad auf den Boden. Die dicken Holzspindeln des Geländers waren massiv und gaben nicht nach. Sie seufzte und wünschte, die Fernbedienung des Fernsehers wäre in der Nähe, damit sie zumindest den furchtbaren Krach abschalten konnte.
    „Es gibt nichts Demütigenderes, als von seinen eigenen Handschellen gefesselt zu sein“, murrte Chad.
    Sie blies sich die Haare aus dem Gesicht. „Genau genommen sind das hier nicht meine. Diese Ehre hat die Furgeson. Die hier gehören Stokes.“
    „Ich hätte ihn erschießen sollen, als ich die Gelegenheit hatte.“
    „Du hattest doch gar keine Gelegenheit. Du konntest nicht schießen, ohne mein oder Lisas Leben aufs Spiel zu setzen.“
    Sie musterte sein zerzaustes Haar und die beginnenden Bartstoppeln auf seinem markanten Kinn. Es war unfair, dass er nach allem immer noch so gut aussah. Selbst mit über dem Kopf gefesselten Händen reizte er sie, ihn zu berühren. Besonders mit über dem Kopf gefesselten Händen.
    Mit gerunzelter Stirn wandte sie den Blick ab. Sie konnte nur über ihn hinwegkommen, wenn sie sich von ihm fernhielt – eine unmögliche Aufgabe angesichts der derzeitigen Lage. „Sag mal, Chad, wie sind wir eigentlich da reingeraten?“
    „Es fing damit an, dass Lisa ein Geräusch gehört hat“, erwiderte er trocken.
    Sie stieß ihn mit dem Knie an. „Das meine ich nicht. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte …“
    „Dann würdest du alles genauso machen.“ Er tippte mit dem Stiefel an ihren Fuß. „Wie ich.“ Er schwieg einen Moment, sagte dann leise: „Was auch passiert ist, wir hatten etwas Besonderes. Das ist mir jetzt klar.“
    In seinen Augen lag tiefer Ernst, in seiner Stimme Bedauern. Sie wünschte, er hätte diese Erkenntnis vor anderthalb Jahren getroffen. Nun hatte sie zu viel Kummer verspürt, zu viele einsame Nächte

Weitere Kostenlose Bücher