BIANCA SPEZIAL Band 04
wohlige Wärme in seiner Brust, die der Wärme weiter unten entsprach.
„Ich will keine Bindung“, entgegnete er. „Ich bin nicht der Richtige für Heather.“
Flo richtete sich auf. Sie trug eine ärmellose Bluse und einen engen Rock, beides in Gelb, und eine große gelbe Blüte in den roten Haaren. Sie sah bezaubernd aus, und er wollte es ihr sagen. Doch er wusste es besser, als das Thema zu wechseln.
„Also gut. Ich habe dir deine Chance gegeben. Ich kenne eine ganze Reihe von begehrenswerten Männern, die entzückt wären, Heather kennenzulernen.“
Jim behielt eine ausdruckslose Miene bei. „Dann solltest du etwas arrangieren“, sagte er, obwohl ihn die Vorstellung von Heather mit einem anderen Mann entsetzte. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sagte sich, dass er es überwinden musste. Er konnte nicht erwarten, dass sie den Rest ihres Lebens allein verbrachte. Sie war zu jung und hatte zu viel zu bieten.
„Wie lange willst du dich noch verstecken?“, wollte Flo wissen.
Er blinzelte. Er hatte vergessen, dass sie sich noch im Raum befand. Ihm fielen einige schlagfertige Antworten ein, doch er war es leid, sich zu verstellen. „Für immer.“
Sie seufzte. „Das Gute daran ist wohl, dass du endlich einsiehst, ein Problem zu haben. Angeblich ist das der erste Schritt zur Besserung.“
„Es ist kein Problem, sondern eine Lebenseinstellung.“
„Du musst damit aufhören. Du kannst nicht ständig alle Leute abschieben, die dir zu nahezukommen drohen. Es ist nicht richtig. Es ist uns nicht bestimmt, so zu leben. Wie kannst du dauernd so allein sein?“
„Ich kenne es nicht anders. Es macht mich glücklich. Warum lässt du mich also nicht in Ruhe?“
„Aus demselben Grund, aus dem ich mir keinen anderen Job besorgen lasse. Mir liegt an dir, Jim. Ich bin starrsinnig und stecke meine Nase in Angelegenheiten, die mich nichts angehen, aber nur deshalb, weil du ein guter Freund bist und ich es hasse, dich so zu sehen.“ Sie holte tief Luft. „Ich weiß, dass du sie magst, auch wenn du es nicht aussprichst. Aber manche Leute brauchen mehr. Manche Leute müssen hören, dass sie gewollt sind.“
Er runzelte die Stirn. „Worauf willst du hinaus?“
„Willst du Heather einfach aus deinem Leben verschwinden lassen?“
Ohne mit der Wimper zu zucken, begegnete er ihrem Blick und sagte: „Ja.“
Heather trat zu Flo, die aus dem Fenster blickte. „Was tust du da?“
„Ich beobachte, wie Jim das Motoröl in meinem Wagen wechselt, und frage mich, warum er so störrisch wie ein Maulesel sein muss.“
Heather blickte hinüber zu Flos Wagen, unter dem ein Paar lange Beine in Jeans hervorlugten. Allein der Anblick seiner unteren Hälfte reichte, um ihr Blut in Wallung zu bringen und ihren Herzschlag zu beschleunigen. „Zumindest sieht er besser aus als ein Maulesel.“
Flo schmunzelte. „Das stimmt. Aber er treibt mich zum Wahnsinn.“
Heather widerstand dem Drang nachzuhaken. Seit einigen Tagen war ihr Interesse an ihrem Boss größer als gewöhnlich. Sie wollte alles über ihn wissen.
Offensichtlich hatte es sie schwer erwischt.
„Er macht alles so schwierig“, fügte Flo hinzu. „Wie soll ich damit klarkommen?“
„Sollte ich wissen, wovon du redest?“
„Nein. Ich bin außer mir, weil er nicht zugeben will, dass er Gefühle hat.“
„Er gibt es doch zu“, konterte Heather. „Denk doch nur mal daran, wie er sich um Brian kümmert. Das Kind ist erst ein paar Wochen da, und schon sind sie gute Freunde geworden.“
„Davon rede ich nicht. Ich rede von Beziehungen zwischen Mann und Frau. Er will sich nicht engagieren.“
„Das kann ich ihm nicht verdenken. Ich will mich auch nicht engagieren.“
Verzweifelt warf Flo die Arme hoch. „Was habt ihr beide denn bloß? Warum wollt ihr nicht eingestehen, was jeder sieht?“
„Was sieht denn jeder?“
„Dass ihr beide perfekt füreinander seid.“
„Aha. Perfekt ist ein sehr starker Ausdruck.“
„Willst du damit sagen, dass du überhaupt nicht an einer Beziehung zu ihm interessiert bist? Dass du Nein sagen würdest, wenn er es ernst meinte oder sogar heiraten wollte?“
„Zur Ehe würde ich Nein sagen“, erwiderte Heather. „Wir sind gute Freunde, und mehr wollen wir beide nicht.“
„Prima.“ Flo wandte sich vom Fenster ab. „Ich gebe auf. Ihr seid beide verrückt. Wenn ihr das Offensichtliche ignorieren wollt, kann ich euch nicht helfen. Bleibt blind, bleibt dumm, und lebt beide euer blödes Leben allein. Mir ist
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