BIANCA SPEZIAL Band 04
wünschen.“
Die alte Frau strahlte als Antwort und ging weiter. Jim zerrte an seinem Kragen. „Entschuldige.
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.“
„Ich weiß.“ Sie blickte ihn mit Unschuldsmiene an. „Ist dir aufgefallen, dass wir von der ganzen Welt Winke mit dem Zaunpfahl bekommen? Furchtbar viele Leute gehen davon aus, dass wir verheiratet sind. Ich frage mich, was das zu bedeuten hat.“
Er schloss die Hand um ihren Nacken. „Als ob dir mehr als mir an einer Ehe gelegen wäre.“
„Weniger“, sagte sie entschieden. „Viel weniger.“
Eine Viertelstunde später tanzte sie mit einem Onkel von Rick. Jim sah zu und bemühte sich, seinen Anflug von Eifersucht zu ignorieren.
Flo trat zu ihm. „Möchtest du das nicht auch für dich?“ Sie deutete zu dem Brautpaar, das allein am Tisch saß und einander in die Augen blickte, als würde die restliche Welt nicht existieren. „Eine Ehe. Eine Familie. Mit Heather.“
Er antwortete nicht. Es war nicht nötig. Sie kannte seine Einstellung zu diesem Thema.
„Frauen wie sie kommen nicht jeden Tag vorbei.“
„Das hast du mir schon mal gesagt.“
„Wie lange willst du denn noch so starrsinnig und dumm sein? Wann willst du der Liebe endlich eine Chance geben?“
Er musterte ihre ernste Miene und die Besorgnis in ihren Augen. „Danke, Flo.“
„Was du damit sagen willst, ist niemals, oder?“
Er musste nicht einmal nachdenken, bevor er nickte.
„Fühlst du dich jetzt besser?“, erkundigte sich Heather belustigt, als sie und Jim es sich nach dem Abendessen auf ihrem Sofa bequem machten.
„Ich habe dir doch gesagt, dass es mir gut geht.“
„Das stimmt nicht. Ich hatte befürchtet, du würdest in Ohnmacht fallen, als du die Nadel gesehen hast. Du hast lauter geschrien als Diane.“
Er blickte beleidigt drein. „Ich habe nicht geschrien. Ich habe nur laut geatmet.“
Heather lachte. „Du hast einen schrillen Laut ausgestoßen, der Tote erweckt hätte. Der arme Dr. Miller hat sich furchtbar erschrocken.“
„Ich weiß gar nicht, wovon du redest“, murrte er, doch seine Wangen hatten sich vor Verlegenheit gerötet.
Sie konnte nicht widerstehen, sich vorzubeugen und seinen Arm zu tätscheln. „Schon gut. Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Ich werde niemandem verraten, dass du nicht mit ansehen kannst, wie Diane geimpft wird.“
„Das war es nicht. Es war …“
„Ja?“
„Etwas anderes. Ich kann mich nicht erinnern.“
„Oh. Natürlich. Etwas anderes hat dich derart aus der Fassung gebracht“, murmelte sie spöttisch.
„Wie bitte?“
„Ach, nichts weiter“, entgegnete sie mit Unschuldsmiene.
Er drehte sich zu ihr um. „Danke, dass ich bleiben durfte. Ich habe es genossen zuzusehen, wie Diane ihre erste feste Mahlzeit zu sich nimmt.“
Heather dachte an das Chaos und die geringe Menge, die Diane zu sich genommen hatte. „Es war zwar kein völliger Fehlschlag, aber auch nicht gerade ein Erfolg.
Ich werde den Rat des Kinderarztes befolgen und es immer wieder versuchen, bis sie es begreift. Am Wochenende sollte ich einen Hochstuhl für sie kaufen.“ Für die erste Kostprobe hatte Diane auf Heathers Schoß gesessen, doch das ging auf die Dauer nicht.
„Möchtest du Gesellschaft? Mein Auto hat einen größeren Kofferraum.“
„Das wäre uns beiden lieb.“ Sie blickte in sein vertrautes Gesicht. „Du bist sehr nett zu uns.“
„Tja, nun.“ Jim räusperte sich. „Darüber wollte ich mit dir reden.“
„Den Hochstuhl?“
„Nein. Dass es dich nicht zu stören scheint, dass ich so oft mit euch zusammen bin.“
„Es stört mich nicht. Es macht Spaß.“
„Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mich an deinem Leben teilhaben lässt. Ich genieße es, mit euch beiden zusammen zu sein.“
Ein angenehmes Prickeln erwachte in ihr. Versuchte er ihr zu gestehen, dass er Gefühle für sie hegte, die über Freundschaft hinausgingen? Wollte er sie erneut küssen?
„Aber ich mache mir Gedanken darüber, dass ich deine Zeit zu sehr in Anspruch nehme“, fuhr er fort.
„Wie bitte?“
„Ich möchte deinem Privatleben nicht im Wege sein. Ich bin mehrmals pro Woche hier. Das lässt dir nicht viel Raum für Geselligkeit.“
Heather seufzte tief und gab den sehr kurzlebigen Traum von einer veränderten Beziehung auf. Zu ihrer Überraschung musste sie mit Enttäuschung kämpfen. „Jim, du bist meine Geselligkeit.“
„Ich weiß, und ich finde, du solltest das ändern. Du solltest andere Männer kennenlernen.“
Sie
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