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BIANCA SPEZIAL Band 06

BIANCA SPEZIAL Band 06

Titel: BIANCA SPEZIAL Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLYN GREENE MURIEL JENSEN
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Füßen.
    April legte das Wechselgeld auf die Theke. „Warum lassen Sie Steven nicht in Ruhe? Er bemüht sich redlich, auf den richtigen Weg zu gelangen.“
    Dugg biss in die Wurst, brach dann ein kleines Stück ab und warf es Maybelline hin, die es in der Luft aufschnappte. „Das weiß ich.“
    Glen richtete sich auf der Bank auf. Er war ebenso überrascht über Duggs Bemerkung wie April.
    „Wir haben uns letzte Woche auf dem Weg zur Jugendstrafanstalt lange unterhalten. Er ist kein schlechter Junge.“
    „Sie glauben uns also?“, hakte April erfreut nach. „Sie sind auch der Meinung, dass er nichts mit den vermissten Gegenständen und dem Feuer zu tun hat?“
    Dugg zögerte, so als suchte er nach den richtigen Worten. „Ich glaube, dass er es nicht wieder tun würde.“
    Es war nicht die erhoffte Antwort, aber immerhin ein Fortschritt. „Warum sind Sie dann hier?“
    Der Mann, der nun vor ihr stand, auf den Boden starrte und mit den Füßen scharrte, ähnelte gar nicht mehr dem arroganten, bornierten Deputy mit der stolzgeschwellten Brust. Vielmehr wirkte er geradezu verschämt.
    „Ich habe mich gefragt, ob Sie mir wohl die Telefonnummer Ihrer Cousine geben würden. Heute Abend findet ein Festival in Catabias statt, und da ich heute nicht arbeiten musste, wollte ich Ardath fragen, ob sie mit mir tanzen gehen will.“
    April starrte ihn verblüfft an. „Nun gut“, erwiderte sie, während sie einen Zettel suchte, „solange Sie wirklich nur tanzen wollen. Ach ja, und öffnen Sie den obersten Knopf an Ihrem Hemd.“
    Ein strahlendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht, und zum ersten Mal fand April, dass er recht niedlich aussah.
    Die Tür öffnete sich. Einer der Dauercamper trat ein. „Ich muss mit Ihnen reden“, sagte er zu April und Glen.
    Zu ihrem Bedauern blieb der Deputy und fütterte Maybelline mit der restlichen Wurst, während Mr. Quesenberry berichtete, dass verschiedene Gegenstände von seiner Parzelle verschwunden waren. Seltsame Gegenstände ohne besonderen Wert.
    „Zuerst war die Haarbürste meiner Frau weg. Ich dachte anfänglich, sie hätte sie nur verlegt“, erklärte er. „Aber dann ist ein Gasanzünder verschwunden und der Metallaufsatz für unseren Campingkocher, und unser Nachbar hat mir erzählt, dass er einen Kochlöffel vermisst.“
    „Es tut uns sehr leid, dass Ihnen diese Gegenstände abhanden gekommen sind“, warf Glen ein. „Wir werden sie Ihnen ersetzen. Auf unsere Kosten natürlich.“
    Mr. Quesenberry strich sich das schlohweiße Haar aus der Stirn. „Es geht mir nicht um die Kosten, sondern ums Prinzip.“
    „Wir werden herausfinden, wer dahintersteckt, das können Sie mir glauben.“
    Als Mr. Quesenberry den Laden verließ, hoffte April, dass Dugg sich ebenfalls verabschieden würde. Doch er blieb und tat so, als wären er und Maybelline die besten Freunde.
    „Ich verstehe nicht, warum jemand solch wertloses Zeug stehlen sollte“, sinnierte sie.
    Dugg räusperte sich. „Ich sage es höchst ungern, aber in der Jugendstrafanstalt können sie allen möglichen Schrott in Waffen verwandeln.“
    „Eine Haarbürste?“
    Er zuckte die Achseln. „Sie würden sich wundern.“
    Ein paar Stunden später nahm April einen Anruf von Yvonne Jackson, einer alten Freundin von Glen, entgegen.
    „Sie brauchen ihn nicht zu stören“, sagte sie. „Richten Sie ihm bitte nur aus, dass die Bank sein Darlehen zur Renovierung seines Hauses bewilligt hat. Ich schicke ihm eine Bestätigung per Post.“
    Aprils Hand zitterte, als sie den Hörer auflegte. Das Jung gesellenhaus nannte er es. Widerstrebend gestand sie sich ein, dass ihr Ehemann darauf brannte, sein Singledasein wieder aufzunehmen. Eine unliebsame Erinnerung stieg in ihr auf. Sie hatte ihn einmal gefragt, warum er unverheiratet geblieben war. Seiner Antwort, dass er die Jagd zu sehr genoss, war prompt eine Einladung gefolgt, mit ihm auszugehen.
    Sie hatte sich selbst etwas vorgemacht in der Hoffnung, ihn zu einer dauerhaften Ehe verführen zu können. Er liebte sie nur als eine gute Freundin. Er war ein Mann, der seine Freiheit genoss, und ihr Wunsch, in ihm romantische Gefühle zu erwecken, war selbstsüchtig. Er hatte ihr bereits so viel gegeben durch die Einwilligung in die Vernunftehe und den Versuch, ihr das ersehnte Baby zu schenken. Es war nicht fair von ihr, noch mehr zu verlangen.
    Sie wischte entschlossen die Tränen fort, die in ihre Augen gestiegen waren, und dachte dabei, dass sie bestimmt nicht die erste

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