BIANCA SPEZIAL Band 06
Frau war, die gehofft hatte, mit ihm eine Familie gründen zu können.
Zum Glück hatte sie die Wahrheit rechtzeitig herausgefunden. Wäre sie bereits schwanger von ihm, hätte sie ihn nicht ohne Weiteres freigeben können. Niedergeschlagen gestand sie sich ein, dass es ihr immer schwerer fallen würde, ihn gehen zu lassen, je länger sie mit ihm verheiratet blieb.
Mit einem Schlüssel öffnete sie den Automaten an der Wand im Spielsalon und füllte die Spielmarken auf. Wie die falschen Metallmünzen war ihre Ehe nur eine wertlose Kopie. Sie hatte diese falsche Ehe für ein Spiel benutzt, dessen Gewinn ein Baby gewesen wäre.
Doch während dieses Spiels hatte sie sich in Glen verliebt, und der Gewinn hatte dadurch irgendwie seinen Anreiz verloren.
Wie sehr sie sich auch ein Baby wünschte, war es ihr inzwischen wichtig, dass es von Glen stammte. Doch sie konnte es eher verschmerzen, kinderlos zu bleiben, als sein Kind ohne ihn aufzuziehen und täglich an die verlorene Liebe erinnert zu werden.
11. KAPITEL
An diesem Abend reagierte Glen sehr überrascht auf Aprils plötzlichen Entschluss, die Zeugung des Babys aufzugeben. Er versuchte sie zu überzeugen, dass er bereit war, ihre Vereinbarung zu erfüllen, und es kostete sie all ihre Willenskraft, ihm seine Freiheit zurückzugeben.
„Mir ist bescheinigt worden, dass ich völlig genesen bin, falls es dir um den Mumps geht“, wandte er ein.
„Das ist es nicht. Aber du hast mir mein Leben lang ständig geholfen. Öfter, als ich zählen kann, hast du mich aus irgendwelchen Schwierigkeiten befreit und meinetwegen deine eigenen Pläne zurückgestellt.“
Sie schritt auf und ab, während er auf dem Bett saß, das sie bisher geteilt hatten.
„Ich habe deine Gutmütigkeit schon mehr als genug ausgenützt“, fuhr sie fort. „Ich kann nicht zulassen, dass du weiterhin aus Pflichtgefühl meine Bedürfnisse über deine eigenen stellst. Lass uns diese Ehe beenden.“
Glen stand auf und versuchte, sie in die Arme zu schließen, doch sie ließ es nicht zu. „Was ist mit dem Baby? Ich dachte, du wünschst dir ein Kind mehr als alles andere auf der Welt.“
Früher einmal hatte es zugetroffen. Doch nun wusste April, dass selbst hundert Kinder die Leere in ihrem Herzen nicht zu füllen vermochten.
Als sie nichts sagte, hob er ihr Kinn mit einem Finger und zwang sie, ihn anzusehen. „April, Honey, ich will dir ein Baby geben. Ich will, dass du glücklich bist.“
Sie wusste, dass er es aufrichtig meinte, dass er sich wieder einmal als der beste Freund erwies, den sie sich nur wünschen konnte. Um seinem fragenden Blick zu entgehen, wandte sie sich ab. „Ich bin jetzt so glücklich, wie ich je sein werde“, entgegnete sie.
In dieser Nacht schlief Glen nicht in ihrer Wohnung. Am nächsten Tag holte er seine Sachen und stürzte sich mit Feuereifer in den Umbau seines Junggesellenhauses.
Da es an der Auffahrt zum Campingplatz lag, kam April jeden Tag daran vorbei, doch sie wandte stets den Blick ab. Sie sah die Baustelle als Beweis dafür an, dass er bestrebt war, in sein Leben als Single zurückzukehren.
Dasselbe konnte sie von sich nicht behaupten. Die Wohnung, die sie geteilt hatten, wirkte deprimierend leer ohne Glen.
Noch schlimmer war, dass ihre Beziehung zueinander sehr gelitten hatte. Während früher lebhafte Gespräche stattgefunden hatten, herrschte nun Stille zwischen ihnen. Um dieses unbehagliche Schweigen zu vermeiden, wahrten sie Distanz, indem sie in verschiedenen Bereichen des Campingplatzes arbeiteten, wann immer es möglich war.
Die Spannung wurde so groß, dass April sich körperlich krank fühlte. Sie schrieb es zwar der Hitze zu, aber sie wusste, dass es sich um ein Symptom eines gebrochenen Herzens handelte.
Als der Sommer zu Ende ging, stellte sich heraus, dass es sich bei dem Feuer auf Mrs. Turners Grundstück nicht um Brandstiftung gehandelt hatte.
„Selbstentzündung“, teilte ihr der Feuerwehrhauptmann mit. „Trockenes Heu, trockene Luft und starke Sonneneinstrahlung waren der Auslöser. Es ist ein Wunder, dass es nicht öfter vorkommt.“
Es erleichterte sie sehr, dass Steven nichts mit dem Feuer zu hatte. Doch es bedrückte sie, dass weiterhin die verschiedensten Gegenstände verschwanden. Sie vermisste sogar das Handy, das sie oft mit sich getragen hatte.
Bis zum Verschwinden des Telefons schienen die vermissten Gegenstände zufällig, ohne Rücksicht auf deren Wert oder Nützlichkeit, ausgewählt worden zu sein. Und selbst
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