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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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Weihnachtszeit beim Baumkauf über sich ergehen lassen musste. „Und genau so war auch unsere ganze Ehe“, schloss Libby. „Glenn war derjenige, der alle wichtigen Entscheidungen gefällt hat. Nie hat er mich nach meiner Meinung gefragt, das hielt er nicht für nötig. Schließlich war er von uns beiden der Großverdiener.“
    „Und du hast dich nie dagegen gewehrt?“
    „Ich … ich habe es versucht. Aber es hat wohl nicht gereicht. Ich glaube, ich dachte mir … na ja, zumindest war er immer da und machte sich Gedanken über uns, steckte viel Energie in unsere Beziehung. Auch wenn mir seine Art, das zu tun, manchmal gar nicht gefiel. Weißt du, ich durfte nie eine Festanstellung als Lehrerin annehmen, weil er nicht wollte, dass auch ich feste berufliche Verpflichtungen habe. Ich sollte mich immer nach ihm und seinen Arbeitszeiten richten. Aber ich wollte nicht bloß als Aushilfslehrerin arbeiten, ich wollte meine eigene Grundschulklasse und dieselben Kinder ein ganzes Jahr hindurch begleiten. Miterleben, wie sie wuchsen und immer mehr dazulernten. Das habe ich Glenn auch alles gesagt, aber er hat mir nie richtig zugehört. Er hat gesagt, ich sei egoistisch. Ich …“ Sie hielt inne. „Er hat mich wohl davon überzeugt, dass das auch stimmte.“
    Brady nahm sie zärtlich in den Arm, küsste sie und schaute ihr in die Augen. „Okay, Libby, ich weiß, dass das jetzt nicht die Lösung aller Probleme ist, aber … such dir einen Baum aus. Den, der dir am besten gefällt.“
    „Mir gefällt aber deine Idee viel besser.“
    „Wirklich?“
    „Wirklich, Brady. Ich nehme gleich drei Bäume in die engere Wahl, und dann möchte ich sehen, welchen du dir aussuchst.“
    Heute waren Brady und Libby gemeinsam ein riesengroßes Stück weitergekommen in ihrer Beziehung. Dessen war Brady sich jedenfalls sicher, und er fühlte sich beschwingt und überglücklich. Von den drei Bäumen, die Libby ausgewählt hatte, hatte er sich für eine große Blautanne entschieden.
    Zu Hause waren die Mädchen ganz ausgelassen, dass sie so einen großen, blaugrünen, echten Baum im Haus hatten, der dazu noch so gut roch. Sie wollten erst gar nicht ins Bett gehen, aber schließlich waren sie doch müde und schliefen schnell ein. Danach hatte Brady Zeit, den Baum in den Ständer einzupassen und ihn vor dem Wohnzimmerfenster aufzustellen. Morgen wollten sie ihn gemeinsam schmücken.
    Während Brady sich mit der Blautanne beschäftigte, wärmte Libby etwas von der Erbsensuppe auf, die sie am selben Tag gekocht hatte. Dann zündete Brady zum ersten Mal in diesem Winter ein Kaminfeuer an, und sie setzten sich davor aufs Sofa, schauten in die Flammen und tranken die Suppe aus Bechern, wie Brady das von seiner Mom kannte.
    Libby war offenbar ziemlich erschöpft und redete nicht viel. Aber Brady beschloss, sie diesmal nicht einfach in Ruhe zu lassen. Seiner Meinung nach waren sie noch nicht fertig mit dem Gespräch, das sie im Gartencenter begonnen hatten. Also würde er nachhaken – das war etwas, das er wiederum lernen musste.
    „Libby, was du mir heute über dich und Glenn und eure Weihnachtsbaumeinkäufe erzählt hast …“
    „Ja?“
    „Es war damals wahrscheinlich ziemlich schwer für dich. Und als er gestorben war, hast du wohl einiges in deinem Leben verändert.“
    „Ja, ich habe das ganze Haus von oben bis unten neu eingerichtet.“ Sie lächelte. Offenbar versuchte sie, nicht allzu sehr in die Tiefe zu gehen, aber genau das wollte Brady: in die Tiefe gehen.
    „Nein, ich meinte eigentlich wichtigere Veränderungen“, sagte er.
    „Na ja, schon, ich habe meine Unabhängigkeit langsam immer mehr ausgekostet.“
    „Ist das der Grund, warum du diesen lächerlichen Job nicht aufgeben willst?“
    Okay, schlechter Schachzug, noch schlechtere Wortwahl. Jetzt hatte Brady sie verloren, das merkte er sofort. Jetzt würde sie sich wieder hinter ihre höflichen Floskeln zurückziehen.
    „Mir war gar nicht klar“, meinte Libby langsam, „dass du ein Problem mit meinem Job hast.“
    „Ich wollte nur … nein, ich habe damit kein Problem“, erwiderte Brady schnell, aber unehrlich. „Na ja, es sind die Arbeitszeiten. Ich dachte, du wolltest … also, Scarlett und Colleen verbringen auf diese Weise nicht viel Zeit miteinander.“
    „Mehr als anfangs vorgesehen, jetzt, wo ich doch nicht ausgezogen bin.“
    Seine Wut half ihm, ganze Sätze zu formulieren: „Wenn wir von Anfang an verheiratet gewesen wären und von Anfang an beide Kinder

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