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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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spürte gleichzeitig ein gefährliches Hochgefühl. Sie wussten beide, was eine Ehe bedeutete, immerhin hatten sie zusammen fast zwanzig Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt. War er denn noch bei Sinnen, es noch einmal zu versuchen, wo er sich doch vor wenigen Monaten noch geschworen hatte, es nie wieder zu tun?
    Eigentlich hatte er sich ja immer wieder gesagt, dass dies bloß eine praktische Lösung war, die ihnen helfen sollte, mit ihrer vertrackten Lage fertig zu werden. Doch als er Libby mit Tränen in den Augen den Mittelgang herunterkommen sah, direkt auf Brady zu, vor ihr zwei kleine Unruhestifter in grünen Samtkleidchen, da wusste er, dass aus dieser Ehe noch weitaus mehr werden könnte.
    Wenn sie nur nicht zu viele Fehler machten.
    Wenn sie lernten, einander zu vertrauen.
    Als es zu dem entscheidenden Teil der Trauung kam, war Bradys Kopf klarer, als er erwartet hatte. „Ja“, sagte er, und das meinte er auch.
    Und als er Libby küsste, hatte das für ihn genau die Bedeutung, die es auch haben sollte: Damit besiegelten sie das feierliche Versprechen, das sie sich gerade gegeben hatten.
    Gleich am Tag nach der Hochzeit holten die Weihnachtsvorbereitungen Libby und Brady ein. Nun waren es nur noch etwas mehr als zwei Wochen bis zu den Feiertagen, und beide hatten noch nichts vorbereitet. Dafür blieb ihnen nur an den Wochenenden Zeit, denn obwohl in Bradys Bauunternehmen so kurz vor Weihnachten wenig los war, hatte Libby nach wie vor anstrengende Arbeitswochen.
    Es schien Libby gar nicht in den Sinn zu kommen, dass sie sich ja eine weniger vereinnahmende Beschäftigung suchen konnte. Oder ihre Arbeit ganz aufgeben konnte, um sich erst mal um die Kinder zu kümmern. Brady konnte sich gut vorstellen, sie ein paar Jahre lang finanziell zu unterstützen, bis die Kinder etwas größer wären. Dann hätte auch Scarlett mehr von ihrer Mutter. Allerdings wusste er nicht, wie er das Thema ansprechen sollte. Es fiel ihm ohnehin schwer, Gefühle in Worte zu fassen, und er wollte auf gar keinen Fall einen Streit heraufbeschwören.
    Drei Tage vor Weihnachten schließlich aßen sie früh zu Abend und fuhren danach zum Gartencenter, um einen Baum auszusuchen. Als sie aus dem Auto stiegen, rannten die Zwillinge sofort los, um zwischen den verschnürten Tannen und Fichten Verstecken zu spielen.
    Den richtigen Weihnachtsbaum zu finden war für Brady teils Wissenschaft, teils Kunst und teils pures Glück. Wie so ein Baum wirken würde, wusste man immer erst dann, wenn man ihn nach Hause gebracht, ausgepackt, aufgestellt und geschmückt hatte. Dementsprechend hielt Brady nicht viel davon, Stunden mit der Auswahl eines Baumes zu verbringen.
    „Dieser hier gefällt mir“, meinte er zu Libby.
    „Okay“, erwiderte sie zögerlich und schlang sich die Arme um den Körper. Ihr Haar war ein wirres Durcheinander blonder Strähnen, die wie goldene Zuckerfäden aussahen. Am liebsten hätte Brady hineingegriffen und sein Gesicht darin geborgen, um den süßen Duft einzuatmen.
    „Ich meine, was hältst du denn von dem Baum? Gefällt er dir auch?“
    „Ja, sieht gut aus. Hat auch die richtige Höhe.“ Libby wirkte seltsam abwesend. Schnell drehte sie sich zu Scarlett um und rief ihr zu: „Nicht die Kränze anfassen, Schatz. Bleib hier, bei … mir. Bei Mommy.“ Offenbar fiel es ihr immer noch schwer, dieses Wort zu benutzen, wenn sie nicht mit Colleen sprach, obgleich Brady keinerlei Zweifel daran hatte, dass sie Scarlett sehr liebte.
    „Oder dieser Baum hier“, beharrte Brady. „Der Stamm ist zwar unten ziemlich dick, aber ich könnte ihn etwas anspitzen, dann passt er auch in den Ständer. Der Baum hat eine schöne Form.“
    „Ja, das hat er“, stimmte Libby zu.
    „Hm … aber vielleicht ist er doch etwas zu groß?“
    „Ja, jetzt wo du’s sagst. Du hast recht.“
    „Wir könnten ihn aber auch oben kürzen. Dann bleibt immer noch Platz für einen Stern oder einen Engel an der Spitze.“
    „Klar.“
    „Und was hältst du von den Blautannen hier? Die sind auch nicht schlecht. Welche gefällt dir am besten?“
    „Ich …“ Libby sah aus, als würde sie am liebsten Reißaus nehmen. Das konnte Brady beim besten Willen nicht verstehen. Schließlich setzte er sie nicht unter Druck, oder? Eigentlich sollte es doch Spaß machen, zusammen einen Baum auszusuchen!
    Er setzte die Blautanne wieder ab, die er gerade in der Hand hielt, und ging zu Libby. Sie wirkte verschreckt. „Hier sind so viele Bäume“, sagte sie,

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