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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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vor Weihnachten war, hatten Brady und Libby Dunkelgrün und Rot zu ihren Farben gemacht, und zum ersten Mal zogen sie die Zwillinge gleich an: Beide trugen dunkelgrüne Samtkleidchen mit schwingenden Unterröcken und weißem Spitzenbesatz. Die zwei sollten als Einzige Libby voran zum Altar gehen, beide mit einem winzigen Strauß roter Rosen in der Hand.
    Nach der Trauung um elf Uhr morgens wollten sie im Restaurant zu Mittag essen. Val flog noch am selben Nachmittag zurück. „Damit ihr für euch sein könnt“, wie sie sagte. Eine Hochzeitsreise war nicht geplant.
    Die Kirche war nicht besonders voll. Von Bradys Seite waren zwei Familien mit Tanten, Onkeln und Cousins aus Cincinnati gekommen, außerdem seine Mutter, eine Handvoll Freunde aus Collegezeiten sowie ein paar gute Kunden und Arbeitskollegen.
    Von Libbys Seite waren sogar noch weniger Gäste da: der jüngere Bruder ihrer Mutter mit Ehefrau sowie deren Kinder im Collegealter, Libbys Taufpatin und zwei Freundinnen aus St. Paul mit ihren Ehemännern und kleinen Kindern.
    Bradys Mom wartete mit Scarlett vor dem Eingang der Kirche. Colleens Zwilling war ganz aufgeregt, obwohl sie gar nicht verstand, worum es hier eigentlich ging. Die Stimmung schlug sofort auf Colleen über.
    Libbys Nerven waren angespannt wie Drahtseile, trotzdem gelang es ihr, Delia und den Kindern ein Lächeln zu schenken.
    „Die zwei laufen gleich bestimmt nicht in die richtige Richtung, und leise werden sie auch nicht sein dabei“, warnte Delia sie und zwinkerte ihr zu.
    „Wir kommen schon damit klar“, erwiderte Libby. Die beiden sahen so süß und einfach wunderschön aus. Ihre Zwillingstöchter! Bald würden sie und Brady sogar vor dem Gesetz die Eltern beider Mädchen sein, kürzlich hatten sie nämlich veranlasst, dass sie jeweils das Kind des anderen adoptierten.
    Libbys Mom zog Colleen gerade den Mantel aus. Libby selbst hatte nichts über ihrem Kleid tragen dürfen, damit es nicht zerknüllte, und nun fror sie am ganzen Körper. Zum Glück war es in der Kirche warm. Libby schob beide Mädchen sanft vor sich her und flüsterte ihnen zu: „Geht ihr einfach weiter nach vorn, ihr zwei?“
    Sie hatte den Satz nicht mal zu Ende gesprochen, da entdeckte Scarlett ihren Vater. Er stand am anderen Ende des roten Teppichs, direkt neben dem Altar. „Daddy, Daddy, Daddy!“, rief sie und lief auf ihn zu, so schnell sie konnte. Dabei hatte sie beide Arme nach ihm ausgestreckt, den Strauß hielt sie falsch herum.
    Colleen wollte sich von der gewagten Aktion ihrer Zwillingsschwester nicht die Show stehlen lassen und tat es ihr nach: „Daddy, Daddy, Daddy, Daddy!“, rief auch sie, ließ ihre Rosen fallen und rannte ebenfalls los.
    Alle lachten. Delia hob den Strauß auf, die Mädchen erreichten den Altar fast gleichzeitig, und Libby konnte durch ihre plötzlichen Tränen bloß ein verschwommenes Gemisch aus Farben und Licht erkennen. Brady würde genau wissen, warum sie weinte: Colleen hatte bisher noch nie das Wort Daddy gesagt. Sobald Libby bei ihm ankam, zog er das gestärkte und sorgsam gefaltete Taschentuch aus der Brusttasche seines dunklen Anzugs und reichte es ihr. Vorsichtig tupfte sie sich damit die Augen ab.
    „Gutes Timing, was?“, murmelte er. „Dass sie mich gerade heute Daddy nennt?“
    „Geradezu perfekt.“
    Die beiden Großmütter nahmen in der ersten Reihe die Kinder auf den Schoß. Als die Trauung begann, hatte Libby all ihre Ängste vergessen.
    Brady hatte nie daran gezweifelt, dass Libby als Braut umwerfend aussehen würde.
    Sie trug ein reinweißes, fließendes Kleid, das bis an den Boden reichte. Als Zugeständnis an das kalte Winterwetter hatte es lange Ärmel, aber es ließ den Betrachter auch nicht im Ungewissen darüber, was für ein wohlgeformter Körper darin steckte. Der Ausschnitt war weit und geschwungen und zeigte viel von Libbys zarter, glatter Haut. Darunter umschmiegte der Stoff ihre Brüste und Taille.
    Libbys Haar war zu einer Hochsteckfrisur mit losen, lockigen Strähnen zusammengesteckt, das Make-up betonte zurückhaltend ihr schönes Gesicht. Unter dem Kleid kamen bei jedem Schritt weiße, mit Perlen bestickte Pantoletten zum Vorschein.
    Mit einem allerdings hatte Brady nicht gerechnet, und das war seine eigene Reaktion. Er fühlte sich, als hätte man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Diese wunderschöne Frau, dieser einmalige Schatz, sollte nun zu ihm gehören …
    Er war benommen vor Ehrfurcht, vollkommen eingeschüchtert und

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