Bianca Spezial Band 8
Blick auf Sophie, um sicherzugehen, dass sie immer noch schlief. Dann schlüpfte er in seine Jeans, verließ das Zimmer und ging die Treppe hinunter, um Kaffee zu kochen und nachzusehen, was er sonst noch organisieren konnte.
Als Max mit dem Frühstückstablett wieder nach oben kam, schlief Sophie immer noch tief und fest. Er stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und setzte sich auf die Bettkante.
Sophie sieht so ruhig und friedlich aus, dachte er und strich ihr sanft über den Nacken. Sie seufzte leise, dann bewegte sie sich und murmelte etwas.
Max lächelte, lehnte sich über sie und zog ihr eine kleine Spur aus Küssen den Nacken entlang und den Rücken hinunter. Erneut bewegte sie sich, schließlich hob sie den Kopf und strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Leben wir noch?“, sagte sie und sah ihn dabei so verschlafen an, dass er lachen musste.
„Ja, so gerade eben, glaube ich“, gab er zurück und küsste sie auf den Mund. Sie erwiderte den Kuss, dann wich sie ein Stück zurück und runzelte die Stirn. „Wie spät ist es eigentlich?“ Sie stützte sich auf einen Arm und zog das Oberbett hoch, um sich damit zu bedecken. Irgendwie schien es zwar lächerlich, dass sie nach einer solchen Nacht noch Schamgefühle hatte, aber so war es nun mal. Sie sog die Luft durch die Nase ein. „Ist das etwa Kaffee?“ Nun setzte sie sich ganz auf. „Her damit“, wies sie Max an und streckte den Arm nach dem Becher aus, der dampfend auf dem Tablett stand.
„Vorsicht, heiß“, warnte Max sie und überreichte ihr vorsichtig das Getränk.
Sie nahm einen Schluck und spürte förmlich, wie ihr das Koffein durch die Adern schoss. „Ah, ein Mann, der anständigen Kaffee kochen kann, ist ganz nach meinem Herzen“, sagte sie und schloss genussvoll die Augen.
„Das trifft sich gut, Sophie. Auf dein Herz habe ich es nämlich abgesehen.“
Sie schlug die Augen auf und betrachtete ihn argwöhnisch. „Wie meinst du das?“
Er lächelte. „Genau so, wie ich es eben gesagt habe, Sophie. Ich habe es auf dein Herz abgesehen.“ Dann zuckte er mit den Schultern und beschloss, dass er das Thema auch ebenso gut jetzt anschneiden konnte. Er küsste sie auf die Schulter und sagte: „Ich will nicht, dass du glaubst, ich wäre nur an deinem Körper interessiert.“
Sofort begannen bei Sophie die Alarmglocken zu läuten, und wieder spürte sie dieses verdächtige Kribbeln im Nacken. „Max, ich stimme dir uneingeschränkt zu, die letzte Nacht war wundervoll. Einfach unglaublich.“ Sie lachte und schüttelte den Kopf, weil sie immer noch nicht ganz fassen konnte, was sie da zusammen erlebt hatten. Nun verstand sie endlich, wie es sich anfühlte, jemanden körperlich zu lieben, in den sie auch verliebt war. Ja, sie war ebenso leidenschaftlich wie hoffnungslos verliebt in Max, und das ging nun schon so lange so, dass sie sich gar nicht mehr daran erinnern konnte, wann dieses Gefühl eingesetzt hatte. Natürlich hatte sie auch Michael geliebt, aber nun wusste sie, dass sie nie richtig verliebt in ihn gewesen war … verliebt war sie nur in Max.
„Es war fantastisch, aber jetzt machst du mich gerade ganz nervös“, sagte sie nun zu ihm. „Kannst du mir also bitte erklären, was du mir sagen willst? Ich bin nämlich nicht besonders gut mit Wortspielen.“
„Ich auch nicht.“ Er nahm ihren Blick gefangen. „Sophie, ich will dich heiraten.“
Erschrocken starrte sie ihn an. Auf keinen Fall durfte sie sich jetzt Hoffnungen machen! Sie hatte nämlich das deutliche Gefühl, dass sehr viel mehr hinter Max’ Frage steckte, als er durchscheinen ließ. „Warum?“, fragte sie.
„Warum – was?“ Er runzelte die Stirn.
„Warum um alles in der Welt solltest du mich heiraten wollen?“ Sophie hielt die Luft an. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, einen Heiratsantrag von Max zu bekommen. „Vor nicht mal einem Monat hast du mir noch gesagt, du würdest erst heiraten, wenn Schweine fliegen könnten“, rief sie ihm ins Gedächtnis.
„Das stimmt, das hatte ich gesagt, aber … manchmal ändern sich gewisse Dinge eben.“
„Was genau hat sich denn verändert?“, erkundigte sie sich und hob eine Braue. Da befiel sie auf einmal eine schreckliche Ahnung. „Hat dieser Antrag zufällig irgendetwas mit James zu tun?“
Immerhin hatte Max den Anstand, rot zu werden. „Na ja, ein bisschen schon“, gab er zu. „Hör mal, Sophie, die Mädchen brauchen einen Vater …“
„Die Mädchen hatten einen Vater“, erwiderte sie
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