Bianca Spezial Band 8
etwas dafür, dass ich mich auf den ersten Blick in diese beiden wunderbaren Mädchen verliebt habe?“ Ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund, während Max sich an den Tag erinnerte, an dem die Zwillinge geboren waren. Sie waren ihm so klein, rosa und absolut hilflos vorgekommen. Es hatte ihn fast umgebracht, sie seinem Bruder zuliebe aufzugeben, aber das hatte damals niemand wissen dürfen.
Sophie seufzte. Dass Max die Mädchen liebte, war offenkundig. Das Problem bestand vielmehr darin, dass er offenbar keine tieferen Gefühle für sie, Sophie, empfand. „Max, es tut mir wirklich ganz schrecklich leid“, sagte sie schließlich. „Ich weiß, dass du die beiden liebst und auch schon immer geliebt hast. Ich weiß auch, dass du alles für sie tun würdest, aber ich kann dich trotzdem nicht heiraten.“
Er empfand ihre Worte wie einen Stich ins Herz. Es war ihm nicht in den Sinn gekommen, dass sie ihn zurückweisen würde. Vielleicht war ihre Beziehung zu Beardsley doch sehr viel ernster, als er zunächst hatte glauben wollen. „Du kannst nicht, Sophie?“, fragte Max sie und versuchte dabei zu verbergen, dass ihm das Herz brach. „Oder willst du es nicht?“
Darauf gab sie ihm keine Antwort. Gar keine. Sie wusste nicht, wie sie ihm erklären sollte, was in ihr vorging. Dass sie ihn weder heiraten konnte noch wollte – jedenfalls nicht nur um der Mädchen willen.
Falls sie jemals wieder heiraten sollte – und das war nun alles andere als sicher – wünschte sie sich von dieser Ehe all das, was sie von Michael nie bekommen hatte, all die Dinge, von denen sie schon immer geträumt hatte.
War es denn zu viel verlangt, sich einen Mann zu wünschen, der sie ebenso liebte wie sie ihn und der sie deswegen heiraten wollte, weil er sein Leben mit ihr verbringen wollte?
Sie hatte ja bereits eine Ehe geführt, in der nur sie etwas gegeben hatte, Liebe geschenkt hatte, Opfer gebracht und alles dafür getan hatte, diese Ehe zu retten … Und dabei hatte sie am eigenen Leib erfahren, dass eine einzelne Person eine Ehe eben nicht retten konnte. So etwas wollte sie nicht noch einmal durchmachen müssen, nie wieder wollte sie so sehr enttäuscht werden, sich so das Herz brechen lassen. Nicht einmal für Max, sosehr sie ihn auch liebte.
Also schüttelte sie bloß den Kopf.
„Reist du jetzt ab?“, fragte sie ihn leise und umklammerte dabei das Oberbett so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.
„Willst du denn, dass ich abreise?“, fragte er vorsichtig.
Schließlich zwang sie sich doch, ihn anzuschauen. Ihr Herz hämmerte heftig gegen den Brustkorb, als sie über diese Möglichkeit nachdachte. Wenn er jetzt abreiste, so fürchtete sie, würde er vielleicht nie mehr wiederkommen.
„Du hattest doch den Mädchen versprochen, dass du bis Thanksgiving hierbleibst“, sagte sie. „Wenn du vorher abreist, sind sie bestimmt schrecklich enttäuscht.“ Damit sage ich ja nur die Wahrheit, beruhigte sie sich. Allerdings war das für sie bloß ein schwacher Trost, denn sie wusste: Egal, wann Max schließlich abreiste, sie würde es nicht ertragen können. Nicht nach dem, was sie letzte Nacht miteinander erlebt hatten.
„Also gut“, erwiderte er grimmig. „Dann bleibe ich eben bis Thanksgiving.“ Er hatte noch keine Ahnung, was er danach tun oder wohin er dann gehen sollte. Eigentlich war er ja davon ausgegangen, dass er hierbleiben könnte, wo er zu Hause war, bei Sophie und den Mädchen. Für immer. Aber offensichtlich hatte er sich da getäuscht.
„Schön“, sagte sie ebenso unwirsch.
Er erhob sich.
„Wo willst du hin?“, erkundigte sie sich.
„Duschen“, gab er knapp zurück. „Ich habe nämlich noch etwas vor.“
„Max?“
Er hielt inne, machte sich jedoch nicht die Mühe, sich umzudrehen. „Was ist?“
„Hast du vor, den Mädchen … irgendetwas zu sagen?“ Sophie wollte Luft holen, aber es kam ihr so vor, als wäre ihre Lunge zugeschnürt. „Willst du ihnen die Wahrheit sagen? Dass du ihr richtiger Vater bist?“
Nun wandte er sich doch um, und der Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Sophie, wie kommst du darauf? Ich würde nie etwas tun, was den Mädchen schaden könnte. Niemals.“ Einen Moment lang zögerte er. „Ich bin immer noch derselbe Mensch, der ich war, bevor wir dieses Gespräch geführt haben. Es hat sich nichts verändert, Sophie, und es ist ja nun auch nichts Neues für dich, dass ich der leibliche Vater der Mädchen bin.“
„Ich weiß, aber ich habe wohl
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