Bianca Spezial Band 8
und die Kinder übrigens auch.“
Sie und Carm tauschten einen Blick aus, und zum ersten Mal seit Langem bemerkte Sophie einen verträumten Ausdruck in den Augen ihrer Mutter, der eine deutliche Sprache sprach: Carm war verliebt. Seit Sophies Vater gestorben war, hatte sie diesen Ausdruck nicht mehr bei Carm gesehen, während keiner der diversen Ehen und Beziehungen, die sie seitdem eingegangen war.
Doch nun war dieser verträumte Ausdruck wieder da, und Sophie freute sich darüber sehr für ihre Mutter. Und natürlich für Rino.
„Danke, Rino.“ Spontan gab sie ihm einen Kuss, und sein faltiges Gesicht lief sofort tiefrot an.
„Was können wir denn dann für dich tun, Liebling?“, erkundigte sich Carm und schaute sich nach Carrie um. Das Mädchen hatte sich auf einem Stuhl zusammengekuschelt, ihre Augen und ihre Nase waren ganz rot vom Weinen. „Die arme Kleine. Nun schaut sie euch mal an.“
Sophie atmete langsam aus. „Ich möchte nicht, dass die Mädchen länger hier sind als unbedingt nötig, Mom.“ Sophie blickte zur Wanduhr hinauf. „Den Ballettunterricht haben sie schon verpasst, und Carrie ist ganz verstört.“
„Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Rino und ich nehmen die beiden mit nach Hause und kümmern uns um sie.“ Carm lächelte und freute sich, ihrer Tochter zur Seite stehen zu können. „Und wie wäre es dann, wenn wir uns eine Pizza bestellen und einen Film für die zwei ausleihen? Das lenkt sie bestimmt von der ganzen Aufregung ab, die es heute gegeben hat.“
Sophie betrachtete Carrie, und ihr Herz zog sich zusammen. Sie wurde immer wütender auf James, versuchte aber, dieses Gefühl zu verdrängen und sich stattdessen auf das zu konzentrieren, was ihr im Moment wichtig war. Ihre Töchter nämlich. Und Max.
„Das wäre toll, Mom“, sagte Sophie und küsste ihre Mutter auf die Wange. Dann sah sie Rino an. „Ich hoffe, das stört dich nicht?“, fragte sie ihn.
„Ob es mich stört, den Abend mit drei wunderschönen Frauen zu verbringen?“, erwiderte er grinsend. „Wenige Männer auf dieser Welt können sich so glücklich schätzen.“ Dann wandte er sich um, erblickte Carrie, und sein Lächeln wurde breiter. Er breitete die Arme weit aus. „Wo ist denn meine kleine Carrie?“, rief er, und seine Stimme tönte laut durch das Verwaltungsgebäude des Sheriffs.
„Ich bin doch hier, Mr. Rizzo“, brachte Carrie ganz leise hervor und lächelte dabei zum ersten Mal, seit sie das Büro von Mr. Beardsley verlassen hatte. Sie kletterte von dem Stuhl herunter, dann begab sie sich in Rinos warme, schützende Umarmung.
Er lachte dröhnend und hob sich das Mädchen auf die Hüfte. „Also, meine Süße, was meinst du?“ Nun rieb er sich den Bauch. „Ich habe einen Riesenhunger. Und weißt du was? Ich möchte jetzt am liebsten Pizza essen. Und zwar ganz viel davon“, fügte er hinzu und brachte Sophie zum Kichern, indem er laute Schmatzgeräusche von sich gab. „Wie sieht es bei dir aus?“, erkundigte er sich. Carrie nickte und schlang ihm die Arme um den Nacken. „Wenn du magst, können wir ja dazu noch ein paar Käsestangen und Hotdogs bestellen, außerdem Pommes frites als Beilage. Wie wäre das?“
„Können wir die Pizza vielleicht mit extra viel Käse belegen lassen?“, sagte Carrie leise und lächelte ihrer Mutter und Großmutter zu.
Rino setzte Carrie wieder ab, nahm die Zwillinge an die Hand und ging mit ihnen zur Tür. „Wir können uns alles bestellen, was du willst, mein Schatz.“ Er drückte Carrie einen laut schmatzenden Kuss auf die Wange, dann grinste er sie an.
„Können wir dann vielleicht Schokoladeneis zum Nachtisch bekommen?“, meldete sich Mary nun zu Wort und hielt seine Hand dabei ganz fest.
„Klar, wir können einen ganzen Liter davon bestellen. Für jeden von uns“, fügte er lachend hinzu.
„Das ist aber zu viel“, flüsterte Carrie kichernd und winkte Sophie über die Schulter hinweg zu.
„Vielen Dank, ihr beiden“, sagte Sophie und legte ihrer Mutter eine Hand auf den Arm. „Ich weiß gar nicht, was ich heute ohne dich und Rino gemacht hätte.“
Carm lächelte verträumt. „Er ist ein ganz wundervoller Mann. Genau wie Max.“ Sie zögerte. „Weißt du, als dein Vater gestorben ist, hätte ich nie gedacht, dass ich mich jemals wieder verlieben könnte. Aber nun ist es doch passiert.“ Sie tätschelte Sophies Wange. „Und dir ist es auch passiert, mein Schatz. Ich hoffe bloß, dass dir das noch klar wird, bevor es zu spät
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