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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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auf den Tisch und füllte sie in die Schüsseln. Es war ein sämiger Eintopf mit Mais, Kartoffeln, Huhn, Sellerie, Karotten und Sahne, das Rezept stammte von ihrer Mutter.
    Die meiste Zeit aßen sie schweigend, die Mädchen lenkten sie von ihrer eigenen Befangenheit ab. Es war das Ende einer anstrengenden Woche, und die Zwillinge waren so müde, dass sie schon in ihren Hochstühlen einschliefen.
    Libby und Brady brachten die beiden getrennt voneinander nach oben, wo sie sich in getrennten Badezimmern die Zähne putzten. In ebenso getrennten Schlafzimmern zogen ihre Eltern ihnen Windeln und weiche Schlafanzüge an, um sie schließlich in ihre Kinderbetten zu legen. Beide waren zur selben Zeit fertig, sodass Libby und Brady sich auf dem Treppenabsatz begegneten.
    „Ist dir auch schon aufgefallen, dass die beiden alles gleichzeitig machen?“, fragte Brady. „Heute Morgen sind sie unabhängig voneinander im Abstand von fünf Minuten aufgewacht. Eben haben beide etwas Suppe übrig gelassen, dafür aber ihr Brot aufgegessen und zur selben Zeit angefangen zu weinen, als sie müde wurden.“ Er räusperte sich. „Zwischen den beiden funktioniert das Zusammenspiel viel besser als zwischen uns.“
    „Was willst du damit sagen, Brady?“
    „Na ja, wo die Zwillinge sich so gut verstehen, können wir sie umso problemloser zum Spielen oder Übernachten bei einem von uns lassen, wenn du nicht mehr hier wohnst.“
    „Hm, ja …“
    „Wir wollten doch, dass die Kinder so oft wie möglich zusammen sind“, erinnerte er sie.
    Er hatte ja recht, aber Libby musste immer wieder daran denken, was ihr ihre Freundinnen gesagt hatten, als Libby ihnen von der Sache erzählte: Dass sie das Ganze an eine Scheidung erinnere. Eine Scheidung, zu der es nie eine Ehe gegeben hatte. Genau so kam es Libby nun auch vor, und so etwas wollte sie nicht. Allein der Gedanke daran, Colleen jedes zweite Wochenende hergeben zu müssen, machte ihr Angst – selbst wenn sie dafür an den anderen Wochenenden Scarlett dazubekam. Colleen und sie waren ein Zweierteam, sie hatten sich bisher fast nie getrennt.
    „Du siehst müde aus, Brady“, sagte Libby und vermied es damit, ihm zu antworten. Sie hoffte, dass es ihm nicht auffiele. „Ich kümmere mich um das schmutzige Geschirr, dann kannst du dich erst mal ausruhen.“ In den letzten Tagen hatte immer er den Geschirrspüler einsortiert, weil sie ja schließlich das Essen gekocht hatte.
    Eine Zeit lang sah er sie an, als wäge er die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander ab, dann schüttelte er den Kopf. „Danke, aber ich muss mich nicht ausruhen. Ich schaue mir jetzt mal den Wäschetrockner an.“ Dann verschwand er im Keller.
    In der Küche war es heiß. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog Libby sich den Pulli aus, legte ihn über die Lehne von Colleens Kinderstuhl und begann aufzuräumen. Ich nehme die Vollzeitstelle im Toyland an, wenn ich in der nächsten Woche nichts Besseres finde, dachte sie. Mit der Leiterin von Scarletts Kindertagesheim werde ich auch noch sprechen, damit ich Brady sagen kann, dass ich es getan habe, aber ich nehme ganz bestimmt keine Teilzeitstelle an. Und ich lasse mir auch nicht von ihm mein Leben organisieren.
    Brady hielt sich nicht lange im Keller auf. Als er wieder in die Küche kam, stand Libby gerade am Waschbecken. Sie hatte ihm den Rücken zugekehrt, und als er sie sah, ergriff ihn ein heißkalter Schauer.
    Das Haar hatte sie mit einem Clip hochgesteckt, sodass er ihren sanft geschwungenen, zarten Nacken sehen konnte. Wie sie dort wohl roch? In diesem Moment lehnte sie sich ein Stück zur Seite, um nach dem leeren Kochtopf zu greifen.
    Libby hatte einfach die wunderschönste, weiblichste Figur, die Brady in den letzten Monaten zu Gesicht bekommen hatte.
    „Was sagt der Trockner?“, erkundigte sie sich und drehte sich lächelnd zu ihm um. Die Deckenlampe hüllte ihr Gesicht, ihre Brüste und ihre Hüften in sanftes Licht, und ihm wurde noch heißer.
    „Der Trockner hat ausgedient“, erwiderte Brady. Es fiel ihm schwer, sich auf die leidige Maschine zu konzentrieren. „Ich werd uns wohl demnächst einen neuen …“ Er hielt inne.
    Da Libby ihren Pulli ausgezogen hatte und darunter ein kurzärmliges T-Shirt trug, konnte er die zarte Haut an der Innenseite ihrer Arme sehen. Und den lang gezogenen, hässlichen, roten Striemen auf der einen Seite. Die Verletzung konnte nicht älter als ein paar Stunden sein.
    Noch bevor er etwas dazu sagte, wurde Libby klar,

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