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Bianca Spezial Band 8

Bianca Spezial Band 8

Titel: Bianca Spezial Band 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilian Darcy , Sharon de Vita
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dass er es bemerkt hatte. Und selbst wenn er zunächst gedacht hätte, dass es eine ganz harmlose Erklärung dafür gab, so besann er sich spätestens dann eines Besseren, als er ihren schockierten Gesichtsausdruck bemerkte. Ganz offenbar hatte sie ihm diesen Zwischenfall verschweigen wollen. Er hatte keinerlei Vorstellung, warum das so war, jedenfalls hatte er diese Wochen schon zu oft hingenommen, dass sie ihm etwas verschwieg oder Ausflüchte machte. Und er hatte es immer auf sich beruhen lassen, nie nachgehakt. Langsam reichte es ihm!
    „Was ist mit deinem Arm passiert?“, fragte Brady barsch. Sie sollte ruhig merken, dass er sich ärgerte.
    „Nichts Schlimmes. Der Kratzer ist nicht so tief. Alles gar kein Problem.“ Libby wusste selbst, dass es nichts brachte, so zu antworten. Jetzt, wo er die Verletzung gesehen hatte, würde sie ihm auch erzählen müssen, wie es dazu gekommen war.
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage“, sagte er.
    Also gut. Libby atmete einmal tief durch. „Ich hatte es heute mit einem ziemlich widerlichen Vermieter zu tun, das ist alles. Es war wirklich nicht so schlimm.“ Bloß hatte sie das vor ein paar Stunden noch nicht so locker sehen können. Der Zwischenfall hatte sie ganz schön schockiert, um es gelinde auszudrücken.
    „Erzähl mir bitte davon.“ Brady sah ihr direkt in die Augen.
    Libby bemühte sich um einen unbeschwerten Tonfall. „Ach, es ging um eine Doppelhaushälfte in der Nähe von Indianola, und die Wohnräume waren noch nicht mal besonders schön. Aber der Vermieter dachte wohl, dass die Aussicht darauf, von ihm sexuell beglückt zu werden, den Mietwert erhöhen und mich davon überzeugen würde, die Wohnung zu nehmen. Ich habe ihm klargemacht, dass er sich irrte. Und da ist er mir dann etwas näher gekommen, als mir lieb war.“
    „Du liebe Güte! Und davon hast du mir nichts erzählt?“
    „Aber ich erzähle es dir doch gerade! In diesem Moment!“
    „Das hattest du aber eigentlich nicht vor.“
    Brady hatte recht. Ihr hatte davor gegraut, ihm dieses Erlebnis anzuvertrauen, allein bei dem Gedanken daran war ihr schlecht geworden. Sie verstand gar nicht, warum das so war. Warum behielt sie alles, was ihr naheging, für sich?
    Ihr Exmann Glenn war doch ein guter, zuverlässiger Mensch gewesen. Dass er ihr nicht immer besonders gut zugehört hatte, dass er ihr viel zu viele Entscheidungen abgenommen hatte und dabei immer von ihrem Einverständnis ausgegangen war … das konnte doch nicht der Grund für ihr jetziges Verhalten sein? Das hatte sie sich doch selbst alles so gewünscht, als sie sich mit neunzehn in ihn verliebt hatte. Sie hatte sich jemanden gewünscht, auf den sie sich hundertprozentig verlassen konnte, einen starken Mann, der immer für sie da war. Und Glenn war wirklich immer da gewesen. Er war auch nie grob zu ihr geworden.
    „Du hättest mir gar nichts gesagt“, fuhr Brady fort und betrachtete sie finster, „wenn ich nicht zufällig diesen hässlichen Kratzer entdeckt hätte.“
    „Wahrscheinlich nicht“, erwiderte Libby.
    „Und warum nicht? Ich hasse solche Lügen und Ausflüchte!“
    „Ich habe dich nie angelogen“, protestierte sie.
    „Schweigen ist manchmal auch eine Art Lüge, oder?“ Mit halb zusammengekniffenen Augen blickte er sie an.
    „Wirklich?“ Sie fand diese Vorstellung entsetzlich. Sie war sich nie wie eine Lügnerin vorgekommen.
    „Verdammt, ich wünschte, ich wäre dabei gewesen!“ Unruhig schritt Brady durch die Küche. „So etwas hättest du nicht über dich ergehen lassen müssen! Du hast dir doch bloß eine Wohnung angeschaut, da soll dieser Idiot gefälligst seine Hände bei sich behalten!“
    „Ich glaube, das ist einer der Gründe, warum ich dir nichts davon erzählen wollte“, gab sie zurück. Es fiel ihr schwer, die Worte herauszubringen, ohne dabei zu stottern. „Es ist nun mal passiert, und es gibt nichts, was du sagen oder tun könntest, um es ungeschehen zu machen. Und jetzt, wo du davon weißt, fühlen wir uns beide schlecht deswegen.“ Das war aber nicht die ganze Wahrheit. Libby wusste das auch.
    „Wie hast du denn reagiert, als er dir zu nahekam?“ Immer noch klang Brady distanziert.
    „Ich habe ihm eins mit dem Knie verpasst und bin dann rausgerannt.“
    „Wohin?“
    „Ach, einfach nach draußen auf die Straße, zu meinem Auto. Das Ganze hat bloß etwa dreißig Sekunden gedauert.“
    „Nein, ich meinte: Wohin hast du ihm das Knie gerammt?“
    „Brady, dafür gibt es bei einem

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